Traditionsautohaus Preckel in Insolvenz: 500 Mitarbeiter betroffen!
Preckel Automobile in Solingen beantragt Eigenverwaltung wegen Insolvenz. Über 500 Mitarbeiter betroffen, Restrukturierung geplant.

Traditionsautohaus Preckel in Insolvenz: 500 Mitarbeiter betroffen!
In einer besorgniserregenden Wendung hat die Preckel Automobile GmbH am 6. Dezember 2025 ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren beim Amtsgericht Krefeld beantragt. Neuen Informationen von Merkur zufolge wurde am 24. November 2025 bereits die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet, und Dr. Frank Kebekus wurde als Sachwalter bestellt. Das Hauptziel dieses Verfahrens ist die langfristige Sicherung des Unternehmens, das von einem drastischen Umsatzrückgang und stagnierenden Märkten betroffen ist.
Rund 500 Mitarbeiter dürfen sich momentan auf eine ungewisse Zukunft einrichten, da bereits zum 30. November 2025 drei Standorte in Düsseldorf, Solingen und Heiligenhaus geschlossen wurden. Die verbleibenden Standorte in Krefeld, Mönchengladbach und Geldern sind weiterhin operativ tätig. Geschäftsführerin Eva Verena Preckel macht die angespannte Situation im Autohandel für die Insolvenz verantwortlich. Der Neuwagenmarkt in Deutschland hat inzwischen das Vor-Corona-Niveau nicht mehr erreicht, was sich negativ auf die Verkaufszahlen auswirkt.
Die Versäumnisse der Branche
Ein weiteres Paris, das die gesamte Branche belastet, ist die schleppende Entwicklung bei Elektrofahrzeugen. Trotz eines Anstiegs von 52.425 Neuzulassungen rein batterieelektrischer Pkw im Oktober 2025, ein Plus von fast 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bleibt der Absatz im unteren Preissegment hinter den Erwartungen zurück. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kritisiert die Zulassungszahlen als irreführend, da viele der E-Autos Eigenzulassungen von Herstellern und Händlern sind. Diese Eigenzulassungen haben sich im ersten Halbjahr 2025 mehr als verdoppelt.
Es wird zunehmend deutlich, dass Preckel Automobile nicht das einzige Unternehmen ist, das mit derartigen Herausforderungen kämpft. Eine Analyse von EY zeigt, dass die 19 größten Autokonzerne weltweit im zweiten Quartal 2025 einen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent hinnehmen mussten, während die Gewinne um dramatische 55 Prozent einbrachen. Insbesondere die deutschen Konzerne verzeichneten ein Gewinnminus von 38 Prozent, was auf einer Vielzahl an Problemen basiert, wie der schwachen Verkaufszahlen von Elektroautos und steigenden Transformationskosten.
Markteinsichten und Aussichten
Das Sortiment an Marken, das Preckel betreut, ist vielfältig und reicht von Kia über Nissan bis hin zu Fiat und mehr. Doch selbst die Zusammenarbeit mit großen Namen wie Renault und Dacia wurde Ende 2023 nach über 60 Jahren beendet. Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten in der Automobilbranche, die neben der Umstellung auf Elektrofahrzeuge auch mit einer sinkenden Nachfrage und unsicheren Rahmenbedingungen zu kämpfen hat, muss Preckel Automobile nun alle Sanierungsoptionen prüfen. Dazu gehört auch ein möglicher Einstieg eines Investors.
Die Unsicherheiten in der Branche nehmen zu. Die Wegfall staatlicher Förderungen für E-Autos Ende 2023 und die zögerliche Entwicklung der Ladeinfrastruktur setzen dem Geschäft zusätzlich zu. Wo wird die Reise für die Preckel Automobile GmbH hingehen? Das Eigenverwaltungsverfahren soll dabei helfen, die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen rascher umzusetzen. Mit einem klaren Weg nach vorn könnte sich vielleicht noch etwas bewegen, auch wenn der Wind in der Branche rau weht.