Ukrainische Schüler erleben Ferien vom Krieg in Unna!

Ukrainische Schüler erleben Ferien vom Krieg in Unna!
Unna, Deutschland - Eine Gruppe von 13 Jugendlichen und zwei Lehrerinnen aus der Ukraine hat die Stadt Unna besucht, um im Rahmen des Projekts „Ferien vom Krieg“ eine unbeschwerte Woche zu erleben. Initiiert wurde diese wertvolle Initiative vom Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) Unna und steht unter der Leitung von Nadiya Kresan, einer engagierten DaZ-Lehrerin, die zuvor als Deutsch- und Englischlehrerin in Nischyn tätig war, bevor sie 2023 nach Deutschland gekommen ist. Die Jugendlichen, die seit drei Jahren unter den Schrecken des Krieges leben und ein Lyceum in ihrer Heimat besuchen, haben in der Vergangenheit Schulunterricht in Luftschutzbunkern erleben müssen, weit entfernt von einem normalen Schulalltag.
Ziel des Projekts ist es, den jungen Menschen nicht nur eine Pause von den traumatischen Erlebnissen ihres Alltags zu bieten, sondern auch europäische Werte durch ein erlebnispädagogisches Programm zu vermitteln. Die Gruppe wurde im Unnaer Rathaus von Beigeordnetem Markus von der Heide und Dr. Nicolas Apitzsch, dem Fachdezernenten für Jugend und Schulen, herzlich empfangen. Anschließend gab es ein gemeinsames Mittagessen in der Cafeteria des Rathauses sowie eine Stadtführung durch die Unnaer Innenstadt.
Ein buntes Programm für die Jugendlichen
Im Laufe der Woche stehen zahlreiche Aktivitäten auf dem Programm. Neben einem Besuch des Lichtkunstzentrums sind auch Ausflüge zu bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie dem Kölner Dom geplant. Ein weiterer Höhepunkt wird der Besuch des Fußballmuseums in Dortmund sein, gefolgt von einem informativen Tag an der Universität Münster, wo die Jugendlichen mehr über Studienmöglichkeiten in Deutschland erfahren können. All dies soll den jungen Menschen nicht nur Freude bereiten, sondern ihnen auch Perspektiven für die Zukunft eröffnen, indem sie einen Einblick in das Bildungssystem in Deutschland erhalten.
Parallel dazu verbringen weitere Kinder aus der Ukraine bis zum 21. Juli Zeit in Kronberg, wo sie ebenfalls von zwei Lehrerinnen, Oksana und Irina, begleitet werden. Diese Gruppe gehört zum Recreation-Programm der Altkönigschule (AKS), einer UNESCO-Projektschule, die sich darum bemüht, den Jugendlichen Erholung und Austausch während des Krieges zu ermöglichen. Die Kinder kommen aus der Region rund um Charkiw und haben ebenfalls die Schrecken des Krieges im Gepäck. Bürgermeister König empfing die Neulinge im Rathaus, wo sie sogar eine Puppe mitbrachten, die in der Ukraine als Glücksbringer gilt.
Integration und Unterstützung
Die Altkönigschule bietet zudem ein muttersprachliches Unterrichtsangebot (UKEA) für geflüchtete Kinder an. UKEA steht für „Ukrainisches Ergänzungsangebot“ und beinhaltet drei Intensivkurse, die insgesamt 16 Stunden pro Woche umfassen. In diesen Kursen lernen die Kinder in unterschiedlichen Sprachlevels Deutsch, während gleichzeitig Sprach- und Kulturvermittlung in ukrainischer Sprache gefördert wird. Oksana Tymoshchuk, die seit einem Jahr an der AKS unterrichtet, unterstützt die Integration der jungen Ukrainer und hat auch beim Empfang im Rathaus übersetzt.
In den geplanten Freizeitaktivitäten der Kronberger Gruppe sind Besuche in einer Töpferei, im Kletterwald sowie ein Kochkurs vorgesehen, die allesamt darauf abzielen, den Kindern eine ruhige und angenehme Zeit zu bescheren. Es wird viel Wert darauf gelegt, die Kinder nicht zu überfordern und ihnen einen Hauch von Frieden und Normalität im Ausnahmezustand zu vermitteln.
Diese Initiativen sind Teil eines größeren Bemühens, die Integration von geflüchteten Kindern in der deutschen Bildungslandschaft zu fördern. In vielen Bundesländern werden verschiedene Angebote zur Unterstützung von geflüchteten Kindern bereitgestellt, um ihnen den Schulbesuch zu erleichtern und ihre Integration zu fördern. Dabei spielt die mehrsprachige Kommunikation eine wesentliche Rolle, die beispielsweise in Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern durch verschiedene Programme gefördert wird. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat ebenfalls Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt, um Eltern und Kindern den Einstieg in die deutsche Bildungssystematik zu erleichtern.
In dieser Zeit des Krieges ist es wichtig, dass die betroffenen Jugendlichen nicht nur Unterstützung erfahren, sondern auch in entspannenden Ressourcen sammeln können. Projekte wie „Ferien vom Krieg“ und das Recreation-Programm sind entscheidende Schritte, um den jungen Menschen eine positive und unterstützende Umgebung zu bieten, in der sie neue Hoffnung und Perspektiven entdecken können.
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Ort | Unna, Deutschland |
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