Evakuierung in Wuppertal: THW sichert instabiles Wohngebäude!

Evakuierung in Wuppertal: THW sichert instabiles Wohngebäude!
Ein Zwischenfall in Wuppertal hat kürzlich für Aufregung gesorgt, als ein mehrstöckiges Wohngebäude aufgrund sicherheitsrelevanter Mängel evakuiert werden musste. Mieterinnen und Mieter konnten am frühen Morgen, rund um 5 Uhr, wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, nachdem sie mehrere Stunden in einem Bus der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) untergebracht waren. Die Betreuung während dieses Vorfalls übernahm die Johanniter Unfallhilfe.
Wie die Wuppertaler Rundschau berichtet, war die Ursache für den Einsatz missratene Bauarbeiten, die das Fundament eines Anbaus erheblich beschädigten. Ein Baustatiker des Bauordnungsamtes stellte die fehlende Standsicherheit des Gebäudes fest, was schließlich zur sofortigen Evakuierung führte. Rund 25 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) waren im Einsatz, um das Gebäude zu sichern. Sie fertigten einen Plan für notwendige Einbauten an und transportierten Holzstützen sowie Schotter ins Innere des Hauses.
Baurechtliche Aspekte der Standsicherheit
Die Verantwortung für die Standsicherheit von Gebäuden liegt grundsätzlich beim Eigentümer. Nach den Vorgaben der Musterbauordnung (MBO) müssen Anlagen so errichtet und instand gehalten werden, dass keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit entstehen. Im Falle einer drohenden Gefahr, etwa durch Einsturz, ist der Eigentümer verpflichtet, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Alternativ muss die Feuerwehr alarmiert werden, um Notsicherungen vornehmen zu können, wobei die Kosten hierfür ebenfalls beim Eigentümer liegen, wie die Seite Minkus Architekten erläutert.
In Wuppertal musste die Schützenstraße während des Einsatzes vollständig gesperrt werden. Beamte des Ordnungsamtes waren vor Ort, um die Situation zu überwachen. Dieser Vorfall erinnert uns daran, dass eine regelmäßige Instandhaltung unerlässlich ist, um die Standsicherheit von Gebäuden zu gewährleisten und die Verpflichtungen gemäß der Bauordnung zu erfüllen. Mangelnde Wartung kann als Ordnungsverstoß gewertet werden und im Extremfall auch den Versicherungsschutz gefährden.
Auswirkungen auf den Verkehr
Da die Schützenstraße während der Sicherungsarbeiten gesperrt war, kam es zu erheblichen Behinderungen im abendlichen Berufsverkehr. Autos und Busse wurden umgeleitet, was zu einer gewissen Verwirrung auf den Straßen führte. Glücklicherweise wurde der gesperrte Teil der Schützenstraße vor dem Berufsverkehr wieder freigegeben.
Ob durch die misslungenen Bauarbeiten tatsächlich ein finanzieller Schaden entstanden ist, bleibt bislang unklar. Sollte dies der Fall sein, müsste die verantwortliche Firma oder deren Versicherung für die Folgeschäden aufkommen. Die Überprüfung der Standsicherheit, wie sie etwa in der Bayerischen Bauordnung postuliert wird, ist von zentraler Bedeutung, um derartige Vorfälle frühzeitig zu vermeiden.