Tuffis unglaublicher Schwebebahn-Sprung: Wuppertals tierische Legende!

Tuffis unglaublicher Schwebebahn-Sprung: Wuppertals tierische Legende!
Am 21. Juli 1950 geschah in Wuppertal ein denkwürdiger Vorfall: Der kleine Elefant Tuffi sprang während einer Werbeaktion des Circus Althoff aus einer fahrenden Schwebebahn in die Wupper. Laut Welt überlebte Tuffi den rund zehn Meter hohen Sturz nahezu unbeschadet, abgesehen von einer kleinen Schramme. Doch der Schock für die Passagiere und den Zirkusdirektor war enorm.
Der Sturz sorgte nicht nur für dramatische Szenen im Zug, wo Tuffi einen Mann gegen eine Tür drückte und leichtverletzte, sondern war auch von einem gewissen Chaos umgeben. Der Zirkusdirektor Franz Althoff bemühte sich vergeblich, den unruhigen Elefanten zu kontrollieren. Innerhalb weniger Minuten hatte Tuffi nach dem Zertrümmern von zwei Fenstern den Sprung gewagt. Ob es nun die Geräusche oder das Blitzlicht der Reporter waren, die ihn zu diesem Schritt bewegten, bleibt Spekulation. Die Tuffi-Akte der Staatsanwaltschaft Wuppertal ist heute im Landesarchiv Duisburg zu finden.
Ein Elefant und seine Nachwirkungen
Der Vorfall sorgte in Wuppertal für großes Aufsehen, und bis heute ist Tuffi nicht vergessen. Vor allem Kinderbücher und Plüschtiere sind nach dem beliebten Elefanten benannt. Einziges Manko: Von seinem spektakulären Sprung gibt es kein einziges Foto, da die Anwesenden in Schockstarre erstarrt waren. Nur Fotomontagen erinnern an diesen außergewöhnlichen Tag, berichtet WDR.
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sieht Tuffi als ein wichtiges Stück Wuppertaler Geschichte. Der Verein „Neue Ufer Wuppertal“ hat sich dafür eingesetzt, eine Skulptur des Elefanten in der Wupper zu installieren, um Lebensräume für Fische zu schaffen. Und auch in der Zukunft wird Tuffi eine Rolle spielen: Im Zuge der Planungen zur Bundesgartenschau 2031 in Wuppertal wird eine urbane Hängebrücke, die über das Zoogelände mit einem Elefantengehege führt, entstehen.
Ethische Diskussionen rund um Zirkusse
Doch während Tuffi als Symbol für ein Stück Stadtgeschichte gilt, wirft sein Auftritt auch Fragen zur Tierhaltung in Zirkussen auf. Animal Action beleuchtet die dunklen Seiten dieser Tradition. Es wird kritisiert, dass Zirkusse oft Tiere in grausamen Bedingungen halten und sie durch brutale Methoden gefügig machen, wobei viele Tiere ernsthafte Verhaltensstörungen zeigen.
Aktuell gibt es in Deutschland keine einheitlichen Regelungen für die Wildtierhaltung in Zirkussen, auch wenn einige Städte, darunter Köln und Düsseldorf, kommunale Verbote verfügen. Die Bundesregierung plant jedoch im Mai 2024 eine Änderung des Tierschutzgesetzes, um die Wildtierhaltung in Zirkussen einzuschränken.
Tuffi kehrte übrigens 1962 nach Wuppertal zurück, allerdings ohne einen weiteren Sprung aus der Schwebebahn. Der Elefant lebte bis zu seinem Tod im Zirkus und wurde 53 Jahre alt, bevor er 1989 in Paris starb. Der Vorfall bleibt nicht nur eine amüsante Anekdote, sondern auch eine wichtige Diskussion über das Wohlergehen von Tieren in der Unterhaltungsindustrie.