Northvolt in Schieflage: Skellefteå-Werk wird bis Juni 2025 geschlossen!

Northvolt in Schieflage: Skellefteå-Werk wird bis Juni 2025 geschlossen!
Northvolt, der schwedische Batteriehersteller, steht vor der endgültigen Zerschlagung, nachdem das Unternehmen im März 2025 Insolvenz beantragt hat. Laut t-online wird die Produktion im Stammwerk in Skellefteå, Nordschweden, Ende Juni 2025 eingestellt. Aktuell sind dort noch etwa 900 Mitarbeiter beschäftigt, die jedoch bald ihre Stellen verlieren werden.
Die Insolvenz von Northvolt war geprägt von enormen finanziellen Schwierigkeiten, einschließlich Schulden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar und technischen Problemen, die von Anfang an den Betrieb belasteten. Die Schließung des Stammwerks stellt die letzte Hürde für die Zerschlagung des Unternehmens dar, da nach Käufern für verschiedene Unternehmensbereiche gesucht wird.
Scania übernimmt Battery-Pack-Sparte
Inmitten dieser Krise hat die Volkswagen-Tochter Scania eine entscheidende Rolle gespielt. Scania kündigte an, die Batteriepack-Sparte von Northvolt zu übernehmen. Diese Übernahme betrifft Northvolt Systems, welches eine Produktionsanlage in Polen betreibt und rund 260 Mitarbeiter beschäftigt, die Batteriemodule für Baumaschinen produzieren.Merkur berichtet, dass der Kaufpreis für die Übernahme nicht bekannt ist, da beide Parteien Stillschweigen vereinbart haben.
Scania hatte bereits Anfang des Jahres Interesse an der Anlage geäußert, jedoch wurde der Verkauf bis zur Insolvenz gestoppt. Zudem übernimmt Scania auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Northvolt, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen seine Kapazitäten im Bereich Batterietechnologie ausbauen möchte. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass Scania und andere Unternehmen künftig auf Batterien eines chinesischen Herstellers setzen wollen, da die Zusammenarbeit mit Northvolt als wirtschaftlich untragbar eingeschätzt wurde.
Europa und die Batterieproduktion
Die Entwicklung und Produktion von Batterien in Europa ist von zentraler Bedeutung, insbesondere zur Verringerung der Abhängigkeit von chinesischen Anbietern. Northvolt hatte ursprünglich geplant, Batterien überwiegend mit Windstrom zu produzieren, jedoch wird diese Planung als unrealistisch angesehen, da in Deutschland über 50% des täglich erzeugten Stroms aus Kohle- und Gaskraftwerken stammt. Laut einem Bericht von taz werden in Deutschland die Möglichkeiten zur CO2-Einsparung als begrenzt wahrgenommen, insbesondere da CCS (Carbon Capture and Storage) als unwirtschaftlich eingestuft ist.
Deutschland muss daher aus Umweltschutzgründen Batterien importieren, während in anderen europäischen Ländern die Anteile fossiler Stromquellen deutlich geringer sind. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung für die europäische Batterieindustrie dar, die darauf abzielt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Innovationskraft im Sektor zu stärken.