Papst Leo XIV. warnt: KI darf Menschenwürde nicht gefährden!

Papst Leo XIV. betont Menschenrechte und KI-Herausforderungen bei Audienz im Vatikan am 21. Juni 2025.
Papst Leo XIV. betont Menschenrechte und KI-Herausforderungen bei Audienz im Vatikan am 21. Juni 2025. (Symbolbild/NAGW)

Papst Leo XIV. warnt: KI darf Menschenwürde nicht gefährden!

Vatikanstadt, Vatikan - Am 21. Juni 2025 fand im Vatikan eine bedeutende Begegnung statt, bei der Papst Leo XIV. die UNO-Menschenrechtserklärung als auch heute noch relevant würdigte. Bei einem Treffen mit verschiedenen Politikern ergab sich die Gelegenheit, die Brisanz und Wichtigkeit des Textes, der am 10. Dezember 1948 proklamiert wurde, erneut zu beleuchten. Leo XIV. hob hervor, dass die Erklärung zur Wahrung der menschlichen Würde beitragen müsse und kündigte an, am kommenden Sonntag, dem 22. Juni, das Mittagsgebet auf dem Petrusplatz gemeinsam mit den Politikern abzuhalten.

Der Papst, der als erster Pontifex aus den USA in die Geschichte einging, möchte die Reformen seines Vorgängers Papst Franziskus weiterführen. Er setzt seinen Fokus besonders auf die Ränder der Gesellschaft, die „Geringsten und Ausgestoßenen“, und sieht die Förderung der Menschenwürde als seine zentrale Aufgabe. Besonders interessant ist seine Thematisierung von Künstlicher Intelligenz (KI), die er als große Herausforderung für die Menschenwürde, Gerechtigkeit und Arbeit bezeichnet. Dies ist nicht überraschend, bedenkt man, dass Papst Leo XIV. eine klare Verbindung zwischen den ethischen Aspekten von KI und der sozialen Gerechtigkeit zieht. Tagesschau berichtet, dass er betont, KI sollte niemals die Identität und Würde des Menschen untergraben; vielmehr müsse ihr Einsatz dem Wohl der Menschen dienen.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Während der Audienz stellte Leo XIV. klar, dass menschliches Gedächtnis kreativ und dynamisch ist – ein Gegensatz zur starren Natur von KI. Diese Überlegungen erinnern an die skeptischen Stimmen, wie jene von Meredith Whittaker, die sich intensiv mit den ethischen Dimensionen von KI auseinandergesetzt hat. Whittaker, die 13 Jahre bei Google arbeitete und zahlreiche Proteste gegen Diskriminierung und ethische Probleme im Bereich der KI organisierte, sieht in der gegenwärtigen Diskussion um die Technologie nicht nur Herausforderungen, sondern auch Marketingstrategien großer Tech-Konzerne. Amnesty hebt hervor, dass Whittaker als Gründerin des AI Now Instituts an der New York University eine Pionierarbeit in der Forschung zu den sozialen Auswirkungen von KI leistet.

In seiner Ansprache forderte Leo XIV. nicht nur den Schutz der Schwachen und Ausgegrenzten, sondern auch eine gerechte Verteilung der Ressourcen, um Frieden und Harmonie zu fördern. Dies steht im Einklang mit der historischen Entwicklung der katholischen Kirche; die anfängliche Ablehnung der Menschenrechtserklärung hat sich durch die Konzilserklärung „Dignitatis humanae“ von 1965 und die Enzyklika „Pacem in terris“ von Johannes XXIII. gewandelt, der die Würde der Person anerkannte. Leo XIV. zitierte in diesem Kontext auch den heiligen Augustinus und Cicero und verwies auf das Naturrecht als universellen Bezugspunkt für politisches Handeln.

Mit einer Mehrheit von über zwei Dritteln wurde Leo XIV. im Konklave gewählt, was zeigt, dass ein starkes Vertrauen in seine Fähigkeit besteht, die katholische Kirche auf aktuelle Herausforderungen aufmerksam zu machen. Seine öffentliche Vorstellung am Petersplatz wird mit großem Interesse von mehreren Zehntausend Menschen erwartet.

Die kommenden Tage werden mit Sicherheit spannend werden, während Leo XIV. weiterhin die Brücke zwischen Tradition und den Herausforderungen der modernen Welt schlägt. Die Bedeutung von Freiheit, interreligiösem Dialog und das Streben nach sozialer Gerechtigkeit stehen dabei im Vordergrund und bleiben ein essentieller Teil seiner Vision für die katholische Kirche.

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OrtVatikanstadt, Vatikan
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