Rentenalarm! Ökonom warnt vor drohender Krise für jüngere Generationen
Clemens Fuest kritisiert das Rentensystem in einer Talkshow. Besorgnis über finanzielle Zukunft und Reformbedarf stehen im Fokus.

Rentenalarm! Ökonom warnt vor drohender Krise für jüngere Generationen
Am 7. November 2025 wurde in der Talkshow von Maybrit Illner eine alarmierende Situation im deutschen Rentensystem thematisiert. Clemens Fuest, ein Spitzen-Ökonom vom ifo-Institut, warnt eindringlich, dass das aktuelle Rentensystem schon bald ernsthafte Probleme aufwerfen könnte. Er zieht einen besorgniserregenden Vergleich – das Rentensystem ähnelt einem Kettenbrief, bei dem die finanziellen Mittel immer knapper werden. Dies sei besonders kritisch angesichts der sinkenden Geburtenrate.
Fuest erläutert, dass die Lage der Rentenkasse unbequeme Fragen aufwirft: „Die junge Generation wird überlastet, oder die älteren Generationen müssen mit Zumutungen leben“, so seine Sicht auf die zukünftige Verteilung von Belastungen in der Gesellschaft. Friedrich Merz von der CDU unterstützt diese Ansichten und zitiert besorgniserregende Statistiken, die auf einen Anstieg der Staatsausgaben um ein Viertel hinweisen, während Investitionen der deutschen Firmen zurückgehen. Kanzler Merz warnt, dass die Regierung gescheitert sei, wenn sich die finanziellen Linien bis 2029 nicht stabilisieren lassen. Eine Diskussion über die Verteilung von Mangel sei unabdingbar, fordert Fuest, und schlägt vor, dass die Staatsaktivitäten einer Überprüfung bedürfen, um sich auf die Kernaufgaben der Rentenversicherung zu konzentrieren.
Demografische Herausforderungen und Lösungsvorschläge
Wie der Deutschlandfunk berichtet, stehen wir vor einer demografischen Herausforderung. Rund ein Viertel der Rentner in Deutschland bezieht monatlich weniger als 1300 Euro aus der gesetzlichen Rente und viele alleinstehende Rentner sind gefährdet, in die Armut abzurutschen. Das deutsche Rentensystem, das auf einem Umlageverfahren basiert, wird durch eine sinkende Zahl von Erwerbstätigen, die für eine wachsendes Rentnerpopulation aufkommen müssen, unter Druck gesetzt. Die hohe Lebenserwartung und eine geringe Geburtenrate verschärfen die Situation.
Die Rentenversicherung erhält bereits jetzt staatliche Zuschüsse, die etwa 30% der Ausgaben decken. Diese Zuschüsse, die jährlich etwa 120 Milliarden Euro betragen, sollen bis 2029 um 4,1 Milliarden Euro erhöht werden, um die finanzielle Stabilität zu sichern. Experten plädieren zudem für eine Anhebung des Renteneintrittsalters und stellen die Idee eines dynamischen Modells vor, das das Renteneintrittsalter bis 2042 auf 68 Jahre anheben könnte.
Umfassende Reformen sind notwendig
Johannes Winkel von der CDU und Tim Klüssendorf von der SPD betonen die Notwendigkeit eines gemeinsamen Ansatzes für Reformen im Sozialversicherungssystem. Es heißt, dass es ohne eine Zusammenarbeit schwer wird, die nötigen Veränderungen umzusetzen und so die Rentenkassen in die Zukunft zu bringen. Ein dynamisches Modell könnte helfen, die Herausforderungen zu meistern, ebenso wie der Vorschlag einer Solidaritätsabgabe von 10% auf Alterseinkünfte, um Altersarmut entgegenzuwirken.
Zusätzlich plant die Bundesregierung, Selbstständige und Beamte zur Rentenversicherung zu bewegen, um das System gerechter zu gestalten – Ideen, die nicht nur die Einnahmeseite stärken, sondern auch den Druck von den Schultern der zukünftigen Generationen nehmen könnten. Auch die Einführung einer Frühstart-Rente ab 2026, bei der monatlich 10 Euro in ein Altersvorsorgedepot für Kinder eingezahlt werden, zeigt einen kreativen Ansatz. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, den Rückhalt der Rentenversicherung zu festigen.
Die Diskussion über die Reform des Rentensystems ist mehr als notwendig. Wie auch der Deutsche Rentenversicherung in einem aktuellen Podcast betont, spielt auch das Ehrenamt eine entscheidende Rolle in der Rentenberatung, da engagierte Bürger als Bindeglied zwischen Verwaltung und Versicherten fungieren. Informationen zu Ehrenämtern in der Versichertenberatung sind ein wichtiger Bestandteil, um den Bürgern besser zur Seite zu stehen und das System zu stärken.
Die Situation in Deutschland erfordert angepasste Strategien sowie eine breite Diskussion darüber, wie eine gerechte Verteilung der Ressourcen und Lasten in der Gesellschaft aussehen kann. Nur so kann das Rentensystem zukunftsfähig gestaltet werden.