Protest der Jäger im Ahrweiler: Wir kämpfen gegen das neue Jagdgesetz!

Protest der Jäger im Ahrweiler: Wir kämpfen gegen das neue Jagdgesetz!
Ahrweiler, Deutschland - Vor dem Landtag in Mainz kam es kürzlich zu einer lebhaften Protestaktion der Kreisgruppe des Landesjagdverbands (LJV) im Kreis Ahrweiler. Die Jäger versammelten sich unter dem Motto „Jäger grillen gegen das Jagdgesetz“, um ihrer Ablehnung der geplanten Novellierung des Landesjagdgesetzes durch die Landesregierung Rheinland-Pfalz Ausdruck zu verleihen. Laut Blick aktuell zeigt sich ein breiter Widerstand aus der Jägerschaft gegen den Gesetzentwurf.
Petra Schneider, Landtagsabgeordnete der CDU, besuchte die Protestaktion und äußerte klar ihre Bedenken. Sie bezeichnete die Novelle als „Angriff auf die gelebte Praxis“ der Jagd und warnte vor den negativen Auswirkungen auf das Zusammenspiel zwischen Jagd, Forst und Naturschutz. Schneider und ihr Kollege Horst Gies, der jagdpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, fordern eine fundierte Jagdpolitik ohne ideologische Scheuklappen.
Umstrittene Gesetzesentwürfe
Die Berichte um das neue Jagdgesetz zeigen, dass es nicht nur im Landtag von Rheinland-Pfalz, sondern auch bei den Jägern selbst heiß hergeht. Rund 80 Jäger protestierten vor dem Landtagsgebäude gegen die Vorschläge der Ampelkoalition, die unter anderem zielen, den Wald zu schützen und an den Klimawandel anzupassen, so Tagesschau.
Ein zentrales Anliegen des neuen Gesetzes ist die Einführung von Baumarten, die besser mit Trockenheit und Hitze zurechtkommen. Allerdings bereiten den Jägern die Sorgen über Wildtiere wie Rehe und anderes Wild, das junge Triebe neuer Bäume frisst. Geplant ist, dass Jäger und Waldbesitzer in Zukunft gemeinsam einen Plan zur gezielten Bejagung aufstellen. Doch dies gibt Anlass zur Sorge: Bei anhaltenden Schäden könnte die Behörde sogar einen Abschussplan vorschreiben.
Neue Regelungen und Vorschriften
Das neue Gesetz sieht auch einige strikte Regelungen vor. So wird die Ausbildung von Jagdhunden an lebenden, kurzzeitig flugunfähig gemachten Enten verboten. Fanggeräte, die Tiere sofort töten, sind ebenfalls nicht mehr erlaubt. Zudem müssen Jäger spezielles Wissen nachweisen, wenn sie mit Hunden oder Frettchen jagen wollen. Ein wichtiges Ziel der Reform ist der Schutz junger Wildtiere im Frühling: Rehkitze und andere Jungtiere sollen künftig vor dem Mähen in Sicherheit gebracht werden.
In puncto Biodiversität strebt man mehr Schutz für Mischwälder an. Es sind Pläne für eine einfachere Entfernung invasiver Arten sowie eine bessere Lebensraummanagement für Rotwild vorgesehen. Ab 2028 soll darüber hinaus nur noch bleifreie Munition Verwendung finden.
Die Bürokratie soll durch einfachere Abschussregeln und eine digitale Jagdverwaltung effizienter gestaltet werden. Jagdpächter und Grundstückseigentümer sind angehalten, besser zusammenzuarbeiten, und auch Grundbesitzer dürfen sich an der Jagd beteiligen, um Wildschäden zu beheben. Landwirte können zudem flexibler Wildschäden melden und haben Anspruch auf eine verbesserte Ausbildung für Wildschadenschätzer.
Ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist der Wolf, der ins Landesjagdrecht aufgenommen wird. Zwar bleibt der Wolf besonders geschützt, doch eine Tötung ist nur unter strengen Bedingungen erlaubt. Das neue Gesetz soll voraussichtlich im April 2027 in Kraft treten, informiert SWR.
Petra Schneider hat bereits eine Großdemonstration in Mainz am 25. Juni angekündigt, um gegen die Novellierung des Jagdgesetzes zu mobilisieren. Die CDU-Landtagsfraktion hat sich klar positioniert und wird der Gesetzesnovelle in seiner derzeitigen Form nicht zustimmen. In der kommenden Zeit bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Wogen im Hinblick auf die Jagdreform glätten werden.
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Ort | Ahrweiler, Deutschland |
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