Behrens' Meisterwerk: Ein Blick auf Industriearchitektur in Frankfurt!

Behrens' Meisterwerk: Ein Blick auf Industriearchitektur in Frankfurt!

Am 22. Dezember 2025 wird im Kino ein Doppel-Feature, das dem Leben und Werk des Architekten Peter Behrens gewidmet ist, gezeigt. Unter dem Titel „Peter Behrens – Vom Skizzenblock zum Alexanderplatz“ beleuchtet der erste Teil die Entwicklung von Behrens’ Architektur. Hier werden Aufnahmen und Interviews kombiniert, um die spannende Reise von Jugendstil-Ornamenten hin zur Sachlichkeit der Industriearchitektur darzustellen. Der Fokus liegt auf überraschenden Umsetzungen und zukunftsweisenden Ansätzen, die Behrens in seinem Schaffen verfolgt hat. Die Dokumentation gibt dem Zuschauer einen tiefen Einblick in seine wichtige Rolle als Vorreiter der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts.

Der zweite Teil des Programms, „Umbautes Licht – Manifeste der Industriearchitektur“, widmet sich dem Verwaltungsgebäude der Hoechst AG in Frankfurt, das 1924 fertiggestellt wurde. Bekannt geworden ist das Gebäude durch seine markanten architektonischen Elemente wie den markanten Turm und die auffällige Brücke, die sogar im Firmenlogo von Hoechst AG ihren Platz fanden. Das Haus, auch umgangssprachlich „Umbautes Licht“ genannt, wurde weltberühmt und prägt bis heute das Stadtbild. Seine kantige Form, inspiriert von Burgen, ist ein Zeichen für Behrens’ innovative Herangehensweise an Industriebauten.

Architektur und Denkmalschutz

Das Peter Behrens-Gebäude, errichtet zwischen 1920 und 1924, wird nicht nur als technisches Verwaltungsgebäude der ehemaligen Hoechst AG angesehen, sondern ist auch Teil der Route der Industriekultur und als Industriedenkmal geschützt. Besondere Merkmale wie das spektralfarbene Atrium, das von drei kristallartigen Glaskuppeln dominiert wird, sowie das Zusammenspiel von Farben und Formen in der kuppelförmigen Halle machen es zu einem beliebten Ziel für Architekturinteressierte. Die Ausstellungshalle wurde 2008 restauriert und kann bei einmal im Jahr stattfindenden kostenlosen Führungen besichtigt werden.

Doch der Einfluss von Behrens reicht weit über seine eigenen Bauwerke hinaus. Er spielte eine entscheidende Rolle in der Architekturbewegung, die Deutschland von einer agrarisch geprägten Gesellschaft hin zu einer urbanen Moderne führte. Diese Entwicklung war maßgeblich durch die Urbanisierung beeinflusst, die zwischen 1871 und 1914 dafür sorgte, dass der Anteil der Stadtbevölkerung von 36% auf rund 60% anstieg. Während England bereits 50 Jahre früher die Probleme der Industriellen Revolution anpackte, finden sich in Deutschland noch heute Spuren dieser Transformation, die Behrens mitgestaltete.

Ein Beispiel für diese zukunftsgerichtete Denkweise ist die Gartenstadtbewegung, die in den frühen 1900er Jahren ins Leben gerufen wurde. Hierbei wurde das Ziel verfolgt, gesündere Lebensbedingungen durch die Schaffung von Gartenstädten für Arbeiter zu ermöglichen. Behrens’ Architektur unterstützt nicht nur die Verbindung von Ästhetik und Funktionalität, sondern steht auch für die gesellschaftlichen Veränderungen, die in dieser Zeit stattfanden.

Zusammengefasst zeigt das Doppel-Feature nicht nur die beeindruckenden Bauwerke von Peter Behrens, sondern reflektiert auch den sozialen und kulturellen Kontext, in dem seine Arbeiten entstanden. Ein Besuch in den Kinos, in denen diese spannenden Dokumentationen gezeigt werden, lohnt sich nicht nur für Architektur-Fans, sondern für alle, die das Zusammenspiel von Kunst, Technik und Gesellschaft im 20. Jahrhundert erleben möchten.