Bahn-Renaissance in Rheinland-Pfalz: 12 Strecken stehen vor Reaktivierung!

Bahn-Renaissance in Rheinland-Pfalz: 12 Strecken stehen vor Reaktivierung!
Rheinland-Pfalz hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken, um die klimafreundliche Mobilität zu fördern und den ländlichen Raum zu stärken. Ministerin Katrin Eder hat die Fortschritte im Ausschuss für Klima, Energie und Mobilität (AKEM) vorgestellt und unterstrichen, dass eine zügige Umsetzung planbarer Projekte angestrebt wird. Die Grundidee? Die Verkehrsleistung im Schienenverkehr bis 2030 erheblich zu steigern und gleichzeitig mehr Güter- und Personenverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, wie vdv.de zusammenfasst.
Um den Rahmen der Reaktivierungen effizient zu gestalten, hat das Mobilitätsministerium eine Prioritätenliste erstellt, die auf einer sorgfältigen Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKI) beruht. Insgesamt 12 Bahnstrecken werden auf ihre Eignung untersucht, wobei bereits zehn Ergebnisse vorliegen. Zu den am besten bewerteten Strecken gehört die Brexbachtalbahn von Engers nach Siershahn, die mit einem NKI von 3,89 punktet, während die Eistalbahn mit einer negativen NKI nicht weiterverfolgt wird. Ein Überblick über die untersuchten Strecken zeigt:
Strecke | NKI |
---|---|
Engers – Siershahn (Brexbachtalbahn) | 3,89 |
Koblenz – Lützel – Bassenheim | 2,63 |
Landau – Germersheim | 1,86 |
Langmeil – Monsheim (Zellertalbahn) | 1,5 |
Staudernheim – Lauterecken – Grumbach (Glantalbahn) | 1,44 |
Hinterweidenthal Ost – Bundenthal-Rumbach (Wieslauterbahn) | 1,3 |
Kaisersesch – Gerolstein (Eifelquerbahn) | 1,12 |
Linz – Kalenborn (Kasbachtalbahn) | 1,12 |
Blick auf die Möglichkeiten
Neben der positiven NKI gibt es auch Strecken, die nicht weiter berücksichtigt werden können, da ihre Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Ministerin Eder hebt hervor, dass trotz dieser negativen Ergebnisse die Trassensicherung für diese Strecken wichtig bleibt. „Falls sich die Rahmenbedingungen ändern, stehen wir bereit“, sagt Eder. Dafür werden die Kriterien wie Resilienz des Systems, touristisches Potenzial und CO2-Einsparungen in die Analysen einbezogen.
Zur Reaktivierung der Bahnstrecken gibt es auf Bundesebene eine klare Strategie. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent reduziert werden, was unter anderem durch die Stärkung des Schienenverkehrs erreicht werden soll. Der Bund stellt hierfür jährlich eine Milliarde Euro bereit, die ab 2025 sogar auf zwei Milliarden Euro erhöht wird. Dies bedeutet, dass bis zu 90 Prozent der Infrastrukturkosten über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert werden, wie swr.de ergänzt.
Ein Schritt in die Zukunft
Die Reaktivierungspläne sind nicht nur eine Geschichte für die Ballungszentren, sondern sollen auch ländliche Regionen aufblühen lassen. Der Fokus liegt darauf, die Anbindung an Wohnorte zu verbessern und mehr Lebensqualität durch eine nachhaltige Mobilität zu bieten. Die 12 analysierten Bahnstrecken sind ein wichtiger Baustein, um das Schienennetz in Rheinland-Pfalz wieder attraktiver zu gestalten.
Doch ob die Reaktivierung letztendlich realisiert wird, liegt im Entscheidungsbereich des rheinland-pfälzischen Landtags. Die öffentliche Diskussion ist in vollem Gange, und der Fahrgastverband Pro Bahn äußert Bedenken hinsichtlich der zeitlichen Abläufe und der Konkurrenz zu anderen Verkehrsarten.
Die Zukunft des Schienenverkehrs in Rheinland-Pfalz bleibt spannend, und die Bürger:innen dürfen gespannt sein, wie sich die Dinge entwickeln werden. Ein Schritt in die richtige Richtung ist bereits gemacht, und die Vorfreude auf gut funktionierende Bahnverbindungen in der Region wächst.