Erster Antiziganismusbeauftragter in Rheinland-Pfalz ernannt!

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Rheinland-Pfalz fördert den Dialog zwischen Sinti und Roma mit neuem Antiziganismusbeauftragten und Staatsvertrag zur Stärkung ihrer Rechte.

Rheinland-Pfalz fördert den Dialog zwischen Sinti und Roma mit neuem Antiziganismusbeauftragten und Staatsvertrag zur Stärkung ihrer Rechte.
Rheinland-Pfalz fördert den Dialog zwischen Sinti und Roma mit neuem Antiziganismusbeauftragten und Staatsvertrag zur Stärkung ihrer Rechte.

Erster Antiziganismusbeauftragter in Rheinland-Pfalz ernannt!

In einem bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Rechte und Teilhabe der Sinti und Roma hat Rheinland-Pfalz am 28. Mai 2025 einen Staatsvertrag mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma unterzeichnet. Dieser Vertrag hat zum Ziel, die kulturelle Identität der Minderheit zu stärken und die historische Verantwortung der Gesellschaft zu dokumentieren. Es ist ein Lichtblick und ein Schritt in die richtige Richtung, denn Michael Hartmann hat sich als erster Antiziganismusbeauftragter in Rheinland-Pfalz einen Namen gemacht. Sein Auftrag? Das wechselseitige Verständnis zwischen Sinti und Roma und der breiten Gesellschaft zu fördern, wie n-tv.de berichtet.

Hartmann, der sich nicht als Vertretung der Verbände sondern als Ansprechpartner für Betroffene sieht, möchte das tief verwurzelte Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen abbauen. Dazu plant er ein Monitoring, bei dem Diskriminierungsfälle erfasst werden sollen. Künftig können Betroffene zwei Jahre lang Diskriminierung melden, sei es bei der Wohnungssuche oder auf dem Arbeitsplatz. „Es liegt eine lange, leidvolle Geschichte hinter uns“, so Hartmann, der die Heterogenität der Sinti und Roma betont. Schätzungsweise leben etwa 10.000 Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz, und sie sind nicht homogen, vielmehr spiegelt sich in ihrer Sprache, dem Romanes, eine bunte Vielfalt wider.

Schlechte Vorzeichen und wachsende Herausforderungen

Die Herausforderungen sind groß, da nach einem Anstieg von Hetze und Übergriffen gegen Sinti und Roma zu verzeichnen ist. Im Jahr 2024 wurden 52 Vorfälle registriert, im Vergleich zu 27 im Jahr 2023 und nur 11 im Jahr 2022. Dies zeigt einen dramatischen Anstieg, der nicht ignoriert werden kann. Jacques Delfeld, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Sinti und Roma, fordert daher ein stärkeres Problembewusstsein für Antiziganismus. Laut dw.com dokumentiert die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) in ihrem Jahresbericht 2024 insgesamt 1678 Fälle von Diskriminierung, eine alarmierende Steigerung im Vergleich zu 621 Fällen im Jahr 2022.

In diesem Rahmen sind auch die Äußerungen von Mehmet Daimagüler, dem ersten Bundesbeauftragten gegen Antiziganismus, relevant. Er warnt vor der Gefährdung durch verbale Stigmatisierung und die Gefahr von antiziganistischer Propaganda. Michael Brand, der neue Bundesbeauftragte gegen Antiziganismus, hebt ebenfalls hervor, wie wichtig es ist, dass Minderheiten wie Sinti und Roma besser geschützt werden.

Ein Lichtblick in dunklen Zeiten

Dieser neue Staatsvertrag in Rheinland-Pfalz stellt einen wichtigen Meilenstein dar. Der Vertrag sieht die Einführung eines unabhängigen Antiziganismusbeauftragten vor, der bundesweit einmalig ist. Ziel ist es, strukturellen Antiziganismus sichtbar zu machen, die Betroffenen zu stärken und Institutionen zu sensibilisieren, wie vdsr-rlp.de berichtet. Der Vorsitzende des Landesverbands, Christian Kling, bezeichnet diesen Vertrag als Ausdruck des politischen Willens zur Veränderung und zur Bekämpfung von Diskriminierung.

Mit einer jährlichen Erhöhung der institutionellen Förderung des Landesverbands von 250.000 Euro auf 450.000 Euro sollen die Strukturen permanent gesichert und gefestigt werden. Es ist eine tolle Initiative, um sicherzustellen, dass die wertvolle Arbeit des Verbands langfristig unterstützt wird.

Die spannende Frage bleibt: Wird dieser Weg zur Verantwortlichkeit und Teilhabe den erhofften Wandel bringen? Oder werden alte Vorurteile weiterhin die gesellschaftliche Wahrnehmung belasten? Die Zeit wird es zeigen, doch Hoffnungen sind vorhanden.