Hurrikan Melissa trifft Jamaika: Letzte Warnung vor Jahrhundertsturm!
Hurrikan „Melissa“ trifft Jamaika am 29.10.2025 mit katastrophalen Folgen. Starke Regenfälle und Evakuierungen sind angekündigt.

Hurrikan Melissa trifft Jamaika: Letzte Warnung vor Jahrhundertsturm!
Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) hat Hurrikan „Melissa“ Jamaika mit voller Wucht erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h und einem extrem niedrigen Luftdruck von 892 Millibar gilt er als der stärkste Sturm, der jemals auf der Insel aufgezeichnet wurde. Laut OCHA handelt es sich um einen „Jahrhundertsturm“, der in die Geschichte des Karibikstaates eingehen könnte. Während er über die Insel zieht, bringt er nicht nur stürmisches Wetter, sondern auch hohe Regenmengen mit, die in den Bergen bis zu einem Meter erreichen könnten und das Risiko von Sturzfluten und Erdrutschen erheblich erhöhen. So berichtet der Pfalz-Express über die beispiellosen Herausforderungen, denen die Bevölkerung gegenübersteht, da bereits einige Regionen überflutet sind und die Behörden vor herumschwimmenden Krokodilen warnen.
Die Vorbereitungen auf den Sturm waren nicht einfach. Vor dem Eintreffen von „Melissa“ waren bereits 240.000 Haushalte ohne Strom. Darüber hinaus ist auch das Internet vielerorts zusammengebrochen. Während die Regierung unter Premierminister Andrew Holness die Bevölkerung zur Vorsicht aufruft und vor einer „verheerenden Katastrophe“ warnt, sind Evakuierungen in mehreren Teilen des Landes angeordnet worden. Das Rote Kreuz spricht von möglicherweise „beispiellosen Folgen“ für die 2,8 Millionen Einwohner Jamaikas.
Langsame Bewegungen steigern die Bedrohung
Eine der gefährlichsten Eigenschaften von „Melissa“ ist seine langsame Fortbewegung. Mit einer Geschwindigkeit von nur 7 km/h bleibt der Sturm länger über einem Gebiet, wodurch sich die Niederschlagsmengen weiter erhöhen. Klimawissenschaftler Michael Taylor beschreibt diese Situation treffend als einen „psychologischen Marathon“. Auf diese Weise können Starkregen und Sturzfluten verheerende Auswirkungen auf die Infrastruktur und das Leben der Bewohner haben. Meteorologen estimate, dass Sturmfluten von bis zu vier Metern an der Südküste drohen, was eine immense Gefahr für die dort lebenden Menschen darstellt.
In den Vorbereitungen auf „Melissa“ war der Flughafen von Kingston geschlossen worden, und auch in Kuba sowie bei den Bahamas wurden Evakuierungen vorbereitet. Die internationalen Hurrikan-Warnungen umfassen nicht nur Jamaika, sondern auch die östlichen Provinzen Kubas und Teile der Bahamas. Die Lage bleibt kritisch, da über 50.000 Haushalte in Jamaika ohne Strom sind. Traurigerweise haben auch schon drei Menschen bei Vorbereitungen auf den Hurrikan ihr Leben verloren.
Klimawandel und Hurrikane
Der Klimawandel stellt die Region vor große Herausforderungen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Intensität von Hurrikanen in den letzten Jahren zugenommen hat. So war die Wahrscheinlichkeit, dass hohe Temperaturen entlang des Weges von „Melissa“ zu verzeichnen sind, ohne Klimawandel nur minimal. Im Golf von Mexiko, von wo viele dieser Stürme ausgehen, sind die Temperaturen in den letzten Jahren durch menschliches Handeln um bis zu 2 Grad Celsius gestiegen. Dies begünstigt nicht nur die Entstehung solcher extremen Wetterereignisse, sondern führt auch dazu, dass sie intensiver und häufiger werden.
Hurrikan „Melissa“ ist nicht nur ein weiteres Unwetter, sondern stellt eine real spürbare Bedrohung dar, die zahlreiche Menschen in Jamaika und der Region betrifft. Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Lage weiterentwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um sowohl die unmittelbaren Gefahren zu mindern als auch langfristige Strategien zur Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen zu entwickeln.
Für aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema ist es ratsam, die Berichterstattung von Pfalz-Express, Tagesschau und Deutschlandfunk im Auge zu behalten.