Neustart nach Insolvenz: Hallenvermietung in Lahnstein startet durch!
Nach der Insolvenz der Philippine GmbH startet die Philippine Servicegesellschaft in Lahnstein die Hallenvermietung für Industriebetriebe.

Neustart nach Insolvenz: Hallenvermietung in Lahnstein startet durch!
Die Insolvenz der Philippine GmbH & Co. Technische Kunststoffe KG im Oktober 2023 hat die industrielle Landschaft in Lahnstein erschüttert. Mit über 50 Jahren Unternehmensgeschichte und mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war Philippine einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Doch hohe Energie- und Rohstoffpreise führten zur Schließung des Standorts, die offiziell für März 2025 bestätigt wurde. Der Insolvenzverwalter stellte fest, dass die Produktionskapazitäten bis dahin schrittweise heruntergefahren werden, was für die Beschäftigten erhebliche Auswirkungen hat: Viele müssen sich bis dahin neue Jobs suchen, während die restlichen Mitarbeiter in neue Beschäftigungsverhältnisse vermittelt wurden.
Doch für Lahnstein gibt es Licht am Ende des Tunnels. Mit der Übernahme des 51.000 Quadratmeter großen Geländes durch die Philippine Servicegesellschaft mbH (PSG) zum 1. Oktober 2025 wurde ein entscheidender Schritt zur Wiederbelebung des Standortes gesetzt. Unter der Leitung von Michael Lochner als Standortmanager wird die PSG Hallen und Freiflächen für Industriebetriebe und Gewerbe anbieten. Die Entscheidung für diesen Neustart wurde gemeinsam von den Gesellschaftern und dem Beirat getroffen und erhielt Unterstützung von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft Rhein Lahn mbH sowie lokalen Politikern. Ben Kurier berichtet über die gute Nachricht der Hallenvermietung in Lahnstein und die Hoffnung, dass dies zur Stabilisierung der lokalen Wirtschaft beiträgt.
Neues Leben in der alten Fabrik
Die PSG kann bereits erste Erfolge verzeichnen: Knapp ein Viertel der verfügbaren Hallenflächen – die zwischen 180 und 7.400 Quadratmetern variieren – sind bereits vermietet, darunter zwei produzierende Unternehmen. Die Liegenschaft wurde brandschutztechnisch überwacht und ist zudem mit Sprinkleranlagen ausgestattet. Auch die Infrastruktur lässt keine Wünsche offen: Sie umfasst alle notwendigen Versorgungseinrichtungen wie Druckluft, Gas, Strom, Wasser und Glasfaser.
Zusätzlich sind mehr als 100 Mitarbeiterparkplätze vorhanden, was die Ansiedlung neuer Betriebe erheblich erleichtert. Um die Sicherheit auf dem Gelände kümmert sich ein Sicherheitsdienst, der das Areal rund um die Uhr überwacht. Diese Investitionen in die Liegenschaft umfassen auch umfassende Reinigungs- und Renovierungsmaßnahmen, um die Halle für zukünftige Mieter attraktiv zu machen.
Hilfe von der Wirtschaftsförderung
Die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft Rhein Lahn mbH (WFG) ist ein entscheidender Partner in diesem Prozess. Sie hat die Aufgabe, die Wirtschaftskraft im Rhein-Lahn-Kreis zu stärken und Arbeitsplätze zu erhalten. Darüber hinaus bestehen für ansiedlungswillige Unternehmen durchaus attraktive Fördermöglichkeiten, mit bis zu 20 % an Förderungen oder verbilligten Krediten. So wird ein gutes Geschäft für neue Unternehmen möglich, die sich in Lahnstein niederlassen wollen.
Das Bedauern über die Schließung von Philippine ist in der Stadt spürbar, denn Oberbürgermeister Lennart Siefert äußerte bereits sein Mitgefühl bezüglich der Folgen für Arbeitsplätze und die Gewerbesteuer. Dennoch zeigt der Neustart der PSG, dass es trotz der Herausforderungen auch neue Perspektiven gibt. Interessierte Unternehmer haben mit Michael Lochner, Christoph Noack, Tanja Steeg und Andreas Minor kompetente Ansprechpartner, um in Lahnstein Fuß zu fassen. SWR Aktuell hebt hervor, wie wichtig diese Entwicklungen für die Region sind und dass die Insolvenz von Philippine die schlechten Standortbedingungen für die Chemiebranche in Rheinland-Pfalz spiegelt.