Waldbegehung in Diez: Diskussion über Zukunft und Sicherheit im Hain
Waldbegehung im Diezer Stadtwald am 6.12.2025 thematisiert Waldverjüngung und Biodiversität. 20 Teilnehmer diskutieren wichtige Herausforderungen.

Waldbegehung in Diez: Diskussion über Zukunft und Sicherheit im Hain
Im Diezer Stadtwald Hain hat heute eine spannende Waldbegehung stattgefunden, bei der sich rund 20 Interessierte trotz kalter Temperaturen zusammenfanden. Im Fokus der Begehung standen die Themen Waldverjüngung und Biodiversität. Ein besonderer Warnhinweis galt der Gefahr von „akutem Astbruch“, was die Teilnehmer dazu veranlasste, vorsichtig zu sein in der unberührten Natur. Hierbei wurde auch eine Sperrung thematisiert, die durch einen umgefallenen Baum zustande kam. Die Diskussionen drehten sich zudem um den möglichen Stilllegungsprozess von zehn Hektar Bundeswald, ein Thema, das bei den Anwesenden für regen Austausch sorgte. Dies berichtet die Rhein-Zeitung.
Doch was bedeutet Waldverjüngung im Zusammenhang mit der bundesweiten Waldpolitik? Eine zentrale Rolle spielt die Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums, die darauf abzielt, die Wälder in Deutschland auf nachhaltige Weise zu bewirtschaften und für die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen. Wälder machen etwa ein Drittel der deutschen Landesfläche aus und bedecken rund 11,5 Millionen Hektar, wovon 48% Privatwald sind. In dieser Strategie sind zehn Handlungsfelder festgelegt, die von Klimaschutz über Biodiversität bis hin zu Digitalisierung reichen und wichtige Meilensteine bis zum Jahr 2030 abstecken. Dies wird von der BMELH vorangetrieben.
Herausforderungen für unsere Wälder
Die Waldbewirtschaftung in Deutschland sieht sich starkem Druck durch den Klimawandel aus. Extremwetterereignisse haben zwischen 2017 und 2020 deutliche Spuren hinterlassen und zeigen, wie wichtig eine aktive Anpassung der Wälder an die neuen klimatischen Gegebenheiten ist. Gleichzeitig müssen die Wälder als Lebensraum für eine hohe biologische Vielfalt und ihre Funktion als Erholungsort für Menschen erhalten bleiben.
In Österreich ist die Waldverjüngung ein ebenso aktuelles Thema. Mit einem Waldanteil von rund 48 Prozent und einer stetig wachsenden Waldfläche kommt dem Wald eine bedeutende Rolle zu: Er schützt vor Naturgefahren, bindet CO2 und bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Forstminister Norbert Totschnig hat in einer jüngsten Pressekonferenz die Notwendigkeit betont, in die Waldverjüngung zu investieren, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Hierbei werden vielfältige Maßnahmen zur Klimaanpassung vorgestellt, die auch auf Digitalisierung und Forschung setzen. Dies zeigt, dass die kontinuierliche Entwicklung der Wälder nicht nur eine Frage des Naturschutzes ist, sondern auch der wirtschaftlichen Absicherung von Arbeitsplätzen und Ressourcen. Weitere Informationen dazu finden sich auf schutzwald.at.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen bleiben also groß. Der Klimawandel bringt unbeständige Wetterverhältnisse mit sich, wodurch Borkenkäfer und andere Schädlinge verstärkten Schaden anrichten. Auch die Wildschäden an jungen Bäumen durch Verbiss sind ein problematisches Thema. Um dem entgegenzuwirken, werden zahlreiche Fördermaßnahmen bereitgestellt, die darauf abzielen, junge Bäume zu schützen. Wertvolle Erkenntnisse kommen aus den Waldinventuren, die seit 1961 durchgeführt werden und auf weit über 11.000 Probeflächen basieren.
Es ist klar: Die Zukunft unserer Wälder hängt von einer vorausschauenden Forstpolitik ab, die nicht nur den ökologischen Aspekten Rechnung trägt, sondern auch die gesellschaftlichen Ansprüche an unsere grünen Lungen berücksichtigt. Der Weg in eine nachhaltige Zukunft erfordert also mehr denn je ein gutes Händchen bei und für unsere Wälder.