Rheinland-Pfalz startet 24/7 Telenotarztsystem für bessere Notfallversorgung!
Rheinland-Pfalz startet ein 24/7 Telenotarztsystem, das die Notfallversorgung verbessert und medizinische Expertise rund um die Uhr bereitstellt.

Rheinland-Pfalz startet 24/7 Telenotarztsystem für bessere Notfallversorgung!
Rheinland-Pfalz hat einen großen Schritt in der Notfallversorgung gemacht: Ab sofort steht ein flächendeckendes und landeseinheitliches Telenotarztsystem rund um die Uhr zur Verfügung. Dies wurde gestern von Innenminister Michael Ebling verkündet, der die Inbetriebnahme als „neue Ära der Notfallversorgung“ bezeichnete. Mit diesem System wird die medizinische Expertise jederzeit und überall verfügbar, egal ob Tag oder Nacht, Wetter oder Ort eine Rolle spielen.
Das Telenotarztsystem soll nicht nur den Rettungsdienst nachhaltig stärken, sondern auch die Patientenversorgung erheblich verbessern. Notfallsanitäter können jetzt bei Einsätzen einen digital zugeschalteten Notarzt hinzuziehen, der Diagnosen stellt und die Sanitäter direkt berät. Die Kommunikation erfolgt dabei über moderne Audio-, Video- und Datenübertragungen, was eine präzise und schnelle Unterstützung ermöglicht. Dies ist besonders wichtig in ländlichen Gebieten, wo jede Minute zählt.
Hintergrund zu Telenotarzt und Notfallmedizin
Im Rahmen der Digitalisierung der Notfallmedizin ist die Einführung des Telenotarztsystems ein entscheidender Baustein. Statistiken zeigen, dass 2023 etwa 13,4 Millionen Einsätze des Rettungsdienstes stattfanden, sowie rund 12,4 Millionen ambulante Notfallbehandlungen in Krankenhäusern. Da es in der Notfallmedizin oft um zeitliche Dringlichkeit geht – beispielsweise bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen – ist eine schnelle Reaktion unerlässlich. Ziel ist es, Patienten innerhalb von 60 Minuten nach dem Notruf in einer Klinik zu haben, wobei die Behandlung sogar innerhalb von 30 Minuten erfolgen sollte.
Doch die Realität sieht oft anders aus. Verzögerungen bei der Behandlung können die Sterblichkeit erheblich erhöhen. Ein Beispiel zeigt, dass eine Patientin mit Herzinfarkt insgesamt über zwei Stunden bis zur Übergabe im Herzkatheterlabor benötigte. Digitale Technologien können diesen Ablauf ganz wesentlich verbessern. Durch den Einsatz von Smartwatches, Videonotrufen und der Übermittlung von Patientendaten in Echtzeit könnte die Versorgung effizienter gestaltet werden.
Aktuelle Entwicklungen im Telenotarztsystem
Der operative Pilotbetrieb des Telenotarztsystems wurde bereits am 13. Juli 2023 an der BG-Unfallklinik in Ludwigshafen gestartet. Am 1. Oktober 2024 kam das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier hinzu, das seither den Telenotarztbetrieb 12 Stunden täglich bereitstellt. Jetzt, seit Oktober 2025, sind auch die Universitätsmedizin Mainz und das Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern Teil des Systems. An diesem Punkt wird die Basisversorgung für Patienten entscheidend verbessert, insbesondere bei parallelen Einsatzlagen, die besondere Herausforderungen darstellen.
Der Innenminister betont die Wichtigkeit dieser technologischen Entwicklungen in einer Zeit, in der schnelle, effiziente Hilfe entscheidend sein kann. Das Telenotarztsystem wird fortlaufend weiterentwickelt und wissenschaftlich evaluiert, um stets die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. In einer Zeit, in der die technische Unterstützung von großer Relevanz ist, zeigt Rheinland-Pfalz, dass innovative Lösungen in der Notfallmedizin nicht nur möglich sind, sondern auch dringend notwendig.
Mit diesem Schritt wird ein neuer Standard in der Patientensicherheit und den Arbeitsbedingungen für Einsatzkräfte gesetzt, und der Weg für eine digitale Zukunft im Rettungsdienst bereitet. Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Notfallmedizin nicht nur zu revolutionieren, sondern auch die Daseinsvorsorge zu stärken.
Mehr Informationen finden Sie hier: Wochenspiegel, Tagesschau und Fraunhofer IESE.