Rheinland-Pfalz investiert 600 Millionen Euro in marode Schwimmbäder!

Rheinland-Pfalz investiert 600 Millionen Euro in marode Schwimmbäder!
Was tut sich in Sachen Schwimmbäder in Deutschland? Eine brennende Frage, vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Einrichtungen in einem bedenklichen Zustand sind. Hier in Köln, wie überall im Land, wird es immer dringlicher, sich um die maroden Schwimmbäder zu kümmern. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) berichtet von besorgniserregenden Zahlen: Über 60 Prozent der Grundschüler können nicht sicher schwimmen. Und die Situation ist alarmierend, denn rund 20 Prozent der Kinder können überhaupt nicht schwimmen, einem essenziellen Skill, den es zu erlernen gilt. SWR hebt hervor, dass etwa 30 Prozent der Grundschüler in Rheinland-Pfalz keinen Zugang zu Schwimmunterricht haben, obwohl dieser Teil des Lehrplans ist.
Mit der Unterstützung der Bäderallianz Deutschland, einem Zusammenschluss aus 15 Verbänden, wird ein Sofortprogramm über 600 Millionen Euro für die Sanierung der Schwimmbäder ins Auge gefasst. Dieses Programm soll vor allem Kommunen in Rheinland-Pfalz unterstützen, um die teils maroden Anlagen wieder auf Vordermann zu bringen. ZDF berichtet, dass eine gesunde Schwimminfrastruktur in Deutschland von grundlegender Bedeutung ist, da die finanziellen Mittel für die Instandhaltung und Modernisierung vieler Schwimmbäder oft nicht ausreichen. Das Bundes-Sondervermögen sieht sogar bis zu 4,8 Milliarden Euro für Rheinland-Pfalz in den kommenden zwölf Jahren vor, doch wie diese Mittel verteilt werden, ist noch unklar.
Die Herausforderungen der Bädersanierung
Die Ausgangslage ist klar: Rund die Hälfte der verbleibenden Schwimmbäder sind sanierungsbedürftig. Die Qualität der Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz liegt unter dem Bundesdurchschnitt, und der Sanierungsstau rechtfertigt klare Investitionsstrategien. Christian Kuhn, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, beschreibt die Ziele der Allianz. Er fordert mehr Erreichbarkeit der Schwimmbäder, besonders für Schulen, und die Notwendigkeit, die Schwimmfähigkeit der Kinder zu verbessern. In Gau-Algesheim wird momentan das Freizeitbad Rheinwelle saniert, mit dem Ziel, im Oktober wieder zu öffnen.
Zusätzliche Unterstützung fordert die Bäderallianz vom Bund und schlägt jährliche Investitionen von mindestens einer Milliarde Euro vor. Diese Gelder könnten in Neubauten, Sanierungen und die Digitalisierung der Anlagen fließen. Der Deutsche Schwimmbadplan wurde am 3. Juli 2025 in Hannover vorgestellt und könnte maßgeblich zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen.
Gemeinsame Verantwortung
Die Gemeinden stehen vor der Herausforderung, dass die finanzielle Situation sehr unterschiedlich ist. Manche können in Bäder investieren, während andere mit erheblichen finanziellen Engpässen kämpfen. Zudem leidet die Branche unter einem akuten Fachkräftemangel: In Deutschland gibt es einen Mangel von rund 3.000 Fachkräften in Schwimmbädern, was dazu führt, dass viele Einrichtungen nur eingeschränkt geöffnet sind. ZDF macht darauf aufmerksam, dass es unerlässlich ist, den Schwimmunterricht und die Sicherheit im Wasser zu sichern. Um die Situation zu verbessern, schlägt die Bäderallianz vor, dass Schulen und Sportvereine enger zusammenarbeiten.
Ein sehr konkreter Vorschlag lautet, dass niemand länger als 30 Minuten mit dem Auto zu einem Schwimmbad fahren sollte. Für die Erstellung eines Bedarfsplans braucht es eine klare Differenzierung der Bädertypen. Das Ziel sollte sein, die Schwimmmöglichkeiten umfassend zu gestalten und gerade den Kindern einen sicheren Zugang zu ermöglichen, ohne dass dies von der finanziellen Lage einzelner Kommunen abhängt.
Die Zeit drängt: Jedes Kind in Deutschland sollte die Gelegenheit haben, sicher schwimmen zu lernen, denn das ist nicht nur wichtig für ihre Freizeitgestaltung, sondern ganz entscheidend für ihre Sicherheit im Wasser. Die Bäderallianz appelliert eindringlich an Bund, Länder und Kommunen zur gemeinsamen Verantwortung für eine zukunftssichere Schwimmbadversorgung. Ein starkes Zeichen für die nächsten Jahre könnte die richtige Investition in die Schwimminfrastruktur sein.