Autoscooter-Gottesdienst in Trier: Gemeinschaft statt Kirche!
Am 27.10.2025 feiert Trier einen einzigartigen Autoscooter-Gottesdienst unter dem Motto „Gott on Tour“ auf dem Viehmarktplatz.

Autoscooter-Gottesdienst in Trier: Gemeinschaft statt Kirche!
In Trier wird zurzeit ein ganz besonderes Ereignis gefeiert, das nicht nur die Schausteller, sondern auch die Gläubigen in den Bann zieht. Am 27. Oktober 2025 fand auf dem Viehmarktplatz ein ganz eigenwilliger Gottesdienst unter dem Motto „Gott on Tour“ statt, der die traditionelle Kirchenatmosphäre mit dem bunten Treiben einer Kirmes verband. Rund 40 Besucher versammelten sich zwischen bunten Lichtern und dem verführerischen Duft von Zuckerwatte, um an diesem außergewöhnlichen Autoscooter-Gottesdienst teilzunehmen. Was für viele wie eine originelle Mischung aus Andacht und Freizeitspaß erscheint, ist in Wahrheit eine kraftvolle Botschaft: Gott ist überall – nicht nur in der Kirche, sondern auch im Alltag der Menschen, wie Volksfreund berichtet.
Christine Beutler-Lotz, die engagierte Schaustellerpfarrerin mit über 40 Jahren Erfahrung in der Kirchenarbeit, leitete diesen besonderen Gottesdienst. Sie weiß: „Gott ist nicht nur in der Kirche, sondern auch im Alltag präsent.“ Ihre Verbindung zur Schaustellerfamilie macht sie zur perfekten Botschafterin für diese Art der Andacht, die eine Brücke zwischen Religiosität und Vergnügen schlägt. Die feierliche Atmosphäre wurde unterstützt von Musik und Glockengeläut, die aus einer mobilen Soundbox ertönten. Die 24 bereitgestellten Autoscooter symbolisierten eine ungezwungene Form der Gemeinschaft und der Freude – denn nach einem kurzen Segen durften die Teilnehmer selbst ans Steuer der Fahrgeschäfte und sich in den Kirmesspaß stürzen.
Der Rückblick auf eine lange Tradition
Solche Gottesdienste sind nicht ganz neu – das letzte Mal wurde 1980 ein Gottesdienst auf der Kirmes gefeiert. Torsten Dierichs, der Veranstalter der Allerheiligenmesse, erinnert sich gerne an die große Teilnahme vor mehr als 40 Jahren. Der aktuelle Gottesdienst sollte jedoch keine Protestaktion der Schausteller sein, sondern eine harmonische Verbindung von Glauben und Kirmesstimmung schaffen. Positives Feedback von den Gottesdienstbesuchern bestätigte dies. Eine Teilnehmerin, Sabine Müller, beschreibt die Veranstaltung als „einen Moment zum Durchatmen“.
Zusätzliche Informationen aus Rockenhausen zeigen, dass die Bedeutung des Glaubens auf der Kirmes auch über Trier hinaus präsent ist. Dort wird beispielsweise der neue Autoscooter der Schaustellerfamilie Rosskopf-Klinkerfuss in einem offiziellen Gottesdienst gesegnet, was deutlich macht, dass der christliche Glaube auf Festen einen wichtigen Raum einnimmt. Christine Beutler-Lotz ist in diesem Bereich ebenfalls aktiv und harmonisiert die spiritualen Elemente mit ausgelassener Feierlaune, wie Rheinpfalz berichtet.
Freiluftgottesdienste als Trend
Der Autoscooter-Gottesdienst in Trier ist Teil eines größeren Trends, den auch viele evangelische Kirchengemeinden aufgreifen: Freiluftgottesdienste. Diese finden meist in den wärmeren Monaten statt und machen spirituelle Zusammenkünfte für Spaziergänger und Ausflügler zugänglich. Sie dienen als Kraftorte des Glaubens und zeigen, dass Kirche mehr ist als nur ein Raum – sie ist auch ein Raum für Menschen, die gemeinsam feiern und glauben möchten. Der Gedanke, die Kirche ins Freie zu verlagern, ist eine beliebte, zeitgemäße Antwort auf den Wunsch nach Zugänglichkeit, wie auch die EKHN betont.
Der Autoscooter-Gottesdienst mag eine ganz spezielle Variante dieser Angebote sein, doch er zeigt auf beeindruckende Weise, wie Glaube, Gemeinschaft und Freude an einem gemeinsamen Ort zusammenfinden können. Getreu der Philosophie, dass Gott in jedem Moment des Lebens zu finden ist, bleibt zu hoffen, dass solche kreativen Formate auch weiterhin in unseren Städten erblühen.