Weniger BAföG-Empfänger: Studierende in Not! Ursachen und Lösungen.

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Die Zahl der BAföG-Empfänger in Rheinland-Pfalz sinkt stark. Ursachen sind Informationsdefizite und bürokratische Hürden.

Die Zahl der BAföG-Empfänger in Rheinland-Pfalz sinkt stark. Ursachen sind Informationsdefizite und bürokratische Hürden.
Die Zahl der BAföG-Empfänger in Rheinland-Pfalz sinkt stark. Ursachen sind Informationsdefizite und bürokratische Hürden.

Weniger BAföG-Empfänger: Studierende in Not! Ursachen und Lösungen.

In den letzten Jahren zeichnet sich ein besorgniserregender Trend im Bildungsbereich ab: Die Zahl der BAföG-Empfänger in Rheinland-Pfalz sinkt dramatisch. Laut SWR erhielten 2015 noch über 30.000 Studierende und mehr als 10.000 Schüler diese wichtige finanzielle Unterstützung. Im Jahr 2024 sind es jedoch nur noch knapp 20.000 Studierende und rund 5.000 Schüler, was einem Rückgang von etwa 37,5 Prozent entspricht.

Besonders auffällig ist, dass die Anfragen für BAföG-Beratungen beim AstA der RPTU Kaiserslautern-Landau ebenfalls abnehmen. Offene Gespräche zur Studienfinanzierung finden zwar weiterhin monatlich statt, doch das Interesse sinkt. Experten führen dies auf die rückläufigen Studierendenzahlen und die zahlreichen bürokratischen Hürden zurück.

Wenig Anträge, große Sorgen

Unter den BAföG-berechtigten Studierenden glauben 82,2 Prozent fälschlicherweise, keinen Anspruch auf die Förderung zu haben. Nur 13,2 Prozent sind sich ihrer Berechtigung bewusst, haben jedoch große Bedenken hinsichtlich Überschuldung und der oft frustrierenden Kommunikation mit Ämtern. Hinzu kommt, dass viele Studierende nicht über die wesentlichen Regeln zur Rückzahlung des BAföG informiert sind. Laut der Studie kennen 50 Prozent derjenigen, die wegen Schuldenängsten keinen Antrag einreichen, die wichtigen Rückzahlungsmodalitäten nicht.

Rückzahlung des BAföG – was Sie wissen sollten

Der Rückzahlungsprozess für das BAföG gestaltet sich zudem komplex. Schülerinnen und Schüler erhalten ihre Förderung als Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, während Studierende an Hochschulen BAföG zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als Darlehen in Form von zinslosen Krediten erhalten. Diese Darlehen müssen zurückgezahlt werden, mit einer maximalen Rückzahlungsobergrenze von 10.010 Euro, verteilt auf bis zu 77 Raten, die im Dreimonatsrhythmus fällig sind BAföG.

Neuere Regelungen besagen, dass Studierende, die ab August 2019 BAföG erhalten, maximal 20 Jahre für die Rückzahlung Zeit haben. Dabei beginnt die Rückzahlung fünf Jahre nach dem Ende der Förderungshöchstdauer. Falls das Einkommen des Darlehensnehmers unter 1.690 Euro liegt, können auch Zahlpausen beantragt werden. Das entsprechende Bundesverwaltungsamt in Köln ist hierbei für die Einziehung des Darlehensanteils verantwortlich.

Zukunft des BAföG in der Diskussion

Die Diskussion über die Zukunft des BAföG wird ebenfalls laut. Experten schlagen vor, das BAföG umzubenennen, um damit Stigmata abzubauen. Begriffe wie „Stipendiensystem“ oder „Studierenden-Grundsicherung“ werden ins Spiel gebracht, wobei die Erfolgschancen dieser Maßnahmen maßgeblich von begleitenden Reformen abhängen.

Das BAföG wurde 1971 eingeführt, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Ausbildung finanzielle Unterstützung zu gewähren. Die Veränderungen in der Förderberechtigung, der Höhe der Förderbeträge und der Art der Förderung sind seither eng mit den familiären Rahmenbedingungen verbunden und wurden regelmäßig angepasst, um das System attraktiv zu halten.

In einer Zeit, in der die Lebenshaltungskosten für Studierende – vor allem die Wohnkosten – auf Rekordniveau von über 500 Euro pro Monat gestiegen sind, wird die Notwendigkeit einer klaren Informationspolitik und einer Anpassung des BAföG-Systems immer drängender. Austausch und Community-Gefühl könnten beispielsweise durch Plattformen wie Discord gefördert werden, wo Nutzer unkompliziert kommunizieren und sich vernetzen können. Doch ohne die grundsätzliche Förderung bleibt die Frage, wie viele Studierende tatsächlich von diesen Gemeinschaften profitieren können.