Blutspendecup: Gemeinsam gegen die seltene Anämie kämpfen!

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Am 15.06.2025 organisierten Jens und Alexandra Busse in Zweibrücken einen Blutspendecup, um das Bewusstsein für Blut- und Stammzellenspenden zu stärken.

Am 15.06.2025 organisierten Jens und Alexandra Busse in Zweibrücken einen Blutspendecup, um das Bewusstsein für Blut- und Stammzellenspenden zu stärken.
Am 15.06.2025 organisierten Jens und Alexandra Busse in Zweibrücken einen Blutspendecup, um das Bewusstsein für Blut- und Stammzellenspenden zu stärken.

Blutspendecup: Gemeinsam gegen die seltene Anämie kämpfen!

Eine beachtenswerte Veranstaltung zog kürzlich die Aufmerksamkeit in Großsteinhausen auf sich: Jens und Alexandra Busse organisierten anlässlich des Weltblutspendetages einen „Blutspendecup“, um auf die lebensrettende Bedeutung von Blutspenden aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt der Initiative steht ihr neunjähriger Sohn Henry, der mit der seltenen angeborenen Erkrankung „Diamond-Blackfan-Anämie“ (DBA) diagnostiziert wurde. Diese Krankheit, erstmals 1938 beschrieben, führt zu einer Störung in der Bildung roter Blutkörperchen und kann mit anderen Fehlbildungen sowie einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen, wie die Diamond-Blackfan-Anämie Selbsthilfe darlegt.

In Zusammenarbeit mit dem SV Großsteinhausen wurde ein Blitzturnier für E- und D-Jugendfußballer ausgetragen, das die sportliche Gemeinschaft zusammenbrachte. Der Blutspendedienst West war mit einem modernen Truck vor Ort, der gleich sechs Spenderbetten bot und die Zuhörer dabei half, mehr über die Möglichkeit zu erfahren, zum ersten Mal Blut zu spenden. Ute Mann, Phlebotomie-Assistentin, war ebenfalls zur Stelle und informierte die Besucher über den Ablauf und die Wichtigkeit von Spenden.

Das Spendenverfahren verstehen

Wie läuft das Spenden ab? Melvin Porth, Rettungssanitäter und Fahrer des Blutspendemobils, erklärte den interessierten Anwesenden, dass Spender gut vorbereitet sein sollten. Es wird empfohlen, mindestens 1,5 Liter Wasser zu trinken und normal zu essen, bevor man sich nach dem Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens einem Vorgespräch unterzieht. Im Anschluss wird in etwa zehn Minuten ein halber Liter Blut entnommen. Jeder ab 18 Jahren kann spenden, wobei es seit kurzem keine Obergrenze für das Alter mehr gibt. Besonders gefragt sind allen voran Blutspenden der Gruppe Null negativ.

Blutspenden sind von unschätzbarem Wert: Rund 12-15 Prozent des gespendeten Blutes wird für Operationen benötigt, während der Großteil für die Behandlung von Krebspatienten eingesetzt wird. Erfolgreiche Erstspender, wie Karolin Baqué, berichteten von einer positiven Erfahrung und sahen es als eine tolle Möglichkeit, direkt vor der Haustür helfen zu können. Ältere Teilnehmer, wie Erhard Vogelgesang, der bereits zum 53. Mal spendete, ermutigten andere, es ebenfalls zu versuchen, und setzten ein Zeichen für die Gemeinschaft.

Eine emotionale Verbindung

Die Veranstaltung war nicht nur ein Aufruf zur Blutspende, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt und die Solidarität in der Gemeinde. Auf dem Außengelände herrschte eine festliche Grillatmosphäre, während der Fußballturniermodus für sportlichen Wettkampf sorgte. Die Idee für den Blutspendecup stammt von Henry selbst, der voll und ganz für den Fußballsport brennt.

Ein kleiner Scherz unter dem Abend konnte nicht schaden: Die Tombola war ein voller Erfolg und alle Erlöse gehen ohne Abzüge in die Wunschbox der Kinderklinik in Ulm. Alexandra Busse, selbst auch Blutspenderin, hob hervor, dass Gesundheit kein selbstverständliches Gut ist. Sie und ihr Mann setzten sich für die Aufklärung über die DBA und die Herausforderungen ein, die die Krankheit mit sich bringt und die nicht nur betroffen Kinder, sondern auch deren Familien belasten.

Die Diamond-Blackfan-Anämie kann Kinder sehr unglücklich machen, da über 90% der Patienten bereits im ersten Lebensjahr diagnostiziert werden. Die Krankheit bringt nicht nur Anämiesymptome wie Müdigkeit und eine blasse Hautfarbe mit sich, sondern etwa 25% der Patienten kämpfen auch mit zusätzlichen Fehlbildungen. In Deutschland sind aktuell rund 240 Fälle im DBA-Register erfasst.

Die Teilnahme und Unterstützung des Blutspendedienstes, sowie die gemeinschaftliche Veranstaltung sind ein starkes Zeichen dafür, dass Hilfe näher ist, als man denkt. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen dazu beitragen, die Notwendigkeit von Blut- und Stammzellenspenden im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. Projekte wie das Diamond-Blackfan-Anämie Selbsthilfe e.V. und die Forschung, die unter dem EU-Programm gefördert wird, könnten in Zukunft erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung dieser seltenen, aber schweren Erkrankung bringen.

Die Veranstaltung zeigt, wie wichtig es ist, sich für andere einzusetzen – und macht deutlich: Gemeinsam können wir viel erreichen.