Wütende Jäger demonstrieren in Pirmasens gegen umstrittenes Gesetz!

Wütende Jäger demonstrieren in Pirmasens gegen umstrittenes Gesetz!
Pirmasens, Deutschland - In Rheinland-Pfalz gibt es ordentlich Aufregung unter den Jägern. Ein neues Landesjagdgesetz, das in den Landtag beraten wurde, sorgt für heftige Diskussionen und sogar für Protestaktionen. Wie rheinpfalz.de berichtet, ruft die Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken über 1.000 Mitglieder zu einer Kundgebung auf, die am kommenden Samstag auf dem Pirmasenser Wochenmarkt stattfinden soll. Treffpunkt für die Jäger ist um 9.45 Uhr am Messeareal, von wo aus ein Protestzug durch die Innenstadt zum Exerzierplatz führt.
Das neue Gesetz hat zum Ziel, den Waldschutz zu verbessern und die Anpassung an den Klimawandel zu fördern. Es sieht die Einführung von Baumarten vor, die besser mit Trockenheit und Hitze umgehen können, jedoch gibt es berechtigte Bedenken. Jäger müssen befürchten, dass sie zu höheren Abschüssen gezwungen werden, um die Schäden zu begrenzen, die Wildtiere an jungen Bäumen anrichten. Vor dem Landtag demonstrierten bereits rund 80 Jäger gegen den Gesetzentwurf der Ampelkoalition, wie auch swr.de festhält.
Vorwürfe und Widerstand
Der Naturschutzverband hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und kritisiert das Vorgehen der Jäger, die unter einem erhöhten Jagddruck leiden. Laut Sarah Wirtz, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes, werden wesentliche Lebensraumansprüche der Wildtiere nicht berücksichtigt. Sie sieht darin einen Widerspruch, dass eine grüne Partei versucht, die Abschussquoten zu erhöhen und damit wirtschaftliche Interessen über ökologische Belange zu stellen. In Rheinland-Pfalz werden jährlich über 100.000 Rehe geschossen, so wildundhund.de, und trotzdem ist eine Sichtverbesserung der Wildschadenssituation oft nur schwer erkennbar.
Die Jäger fordern mehr Mitsprache bei der Entwicklung des Gesetzes und warnen, dass eine zu hohe Bejagung die Tiere in die Wälder treibt, wo sie weiterhin junge Knospen fressen. Der Präsident des Verbandes hat nun Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben angekündigt. Die geplanten Regelungen, wie das Verbot der Ausbildung von Jagdhunden an lebenden, kurzzeitig flugunfähig gemachten Enten, sowie der Gebrauch von Fanggeräten, die sofort töten, sorgen außerdem für Unmut unter den Jägern.
Ausblick auf die Veränderungen
Das neue Landesjagdgesetz hat zudem einige Ziele, die sich mit der Biodiversität befassen, wie die spezielle Suche nach Rehkitzen vor dem Mähen und die Erleichterung bei der Entfernung invasiver Arten. Auch sollen ab 2028 nur noch bleifreie Munition und digitale Jagdverwaltungen eingeführt werden. Rehe und andere Wildtiere stehen dabei im Fokus, jedoch bleibt unklar, ob die nötigen Rahmenbedingungen für ein harmonisches Miteinander von Wildtier- und Waldschutz hinreichend gewahrt werden können. Wie viele Jäger befürchten, könnte das Gesetz, das in voraussichtlich 2027 in Kraft treten soll, die bereits angespannte Beziehung zwischen Landwirtschaft und Jagd weiter belasten.
Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt abzuwarten, jedoch ist klar, dass da ordentlich Bewegung in die Jagdpolitik des Landes kommt, und die Protestaktionen in Pirmasens sind nur der Anfang. Die Jägerschaft wird sich mit Nachdruck für ihre Interessen einsetzen und auf die Veränderungen im Umgang mit unserem Wald und Wild aufmerksam machen.
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Ort | Pirmasens, Deutschland |
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