Zweibrücken kniet nieder: Radfahrer sehen rot im ADFC-Test!

Zweibrücken belegt im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 einen der letzten Plätze in Rheinland-Pfalz. Bürger äußern Unzufriedenheit mit der Verkehrssituation.
Zweibrücken belegt im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 einen der letzten Plätze in Rheinland-Pfalz. Bürger äußern Unzufriedenheit mit der Verkehrssituation. (Symbolbild/NAGW)

Zweibrücken kniet nieder: Radfahrer sehen rot im ADFC-Test!

Zweibrücken, Deutschland - In Zweibrücken wird der Ruf nach Verbesserungen für Radfahrer immer lauter. Der ADFC-Fahrradklima-Test 2024 hat ergeben, dass die Stadt im Ranking für Städte ihrer Größe in Rheinland-Pfalz nur den vorletzten Platz belegt und insgesamt zu den letzten 20 Städten bundesweit gehört. Mit 91 Teilnehmern aus der Stadt war die Befragung zwar nicht repräsentativ, dennoch geben die Ergebnisse einen klaren Hinweis auf die Unzufriedenheit der Zweibrücker Radler.

Laut den Befragten fällt besonders der Verkehr auf, denn viele Radfahrer fühlen sich unsicher. Über 78 Prozent berichten von einem beklemmenden Gefühl beim Radfahren. Die Bürger bemängeln vor allem den fehlenden Überholabstand und die spärliche Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung. Positive Regungen kommen jedoch auch zum Vorschein: So ist die Häufigkeit von Fahrraddiebstählen als gering zu werten, und Konflikte mit Fußgängern oder Autofahrern scheinen die Ausnahme zu sein.

Unzureichende Fortschritte und Forderungen

Der ADFC-Fahrradklima-Test, der alle zwei Jahre durchgeführt wird, hat auch gezeigt, dass sich die Bewertung für Zweibrücken im Vergleich zum Test von 2022 leicht verschlechtert hat. Bei der Schulnote für Fahrradfreundlichkeit hat die Stadt eine ungenügende 4,5 erhalten. Zum Vergleich: Der Sieger Baunatal glänzt mit einer Note von 2,53. Lars Danzenbächer, der Radverkehrsbeauftragte, stellt klar, dass die Ergebnisse für ihn keine Überraschung sind und kritisiert die langsame Umsetzung von Radverkehrsprojekten, insbesondere in der Steinhauser Straße und Gestütsallee.

Mehr als die Hälfte der Befragten empfindet das Radfahren in der Stadt als stressig und sieht wenig Fortschritt im Radverkehr. Danzenbächer fordert daher dringend eine bessere Aufteilung des Verkehrsraums und strengere Kontrollen bei Falschparkern. Auch eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs wird als notwendig erachtet, um mehr Platz für andere Verkehrsteilnehmer zu schaffen.

Blick in die zukünftige Fahrradfreundlichkeit

Die Umfrage fand zwischen September und November 2024 statt und ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit von Radfahrenden weltweit. Mit rund 213.000 Teilnehmern bieten die erhobenen Daten wertvolle Einblicke, die Verkehrsplanern und politischen Entscheidungsträgern helfen sollen, gezielte Verbesserungen in der Infrastruktur vorzunehmen. Die nächsten Ergebnisse, abgerufen über die interaktive Ergebnisseite, werden im Frühjahr 2025 in Berlin präsentiert.

Für alle Radfans und verantwortlichen Kommunen bleibt also die Hoffnung, dass beim nächsten ADFC-Fahrradklima-Test in zwei Jahren spürbare Verbesserungen sichtbar sind. Danzenbächer zeigt sich optimistisch, dass Zweibrücken bis dahin Fortschritte machen wird.

Wer mehr über den ADFC-Fahrradklima-Test und die Teilnahmemöglichkeiten erfahren möchte, findet alle Informationen unter fahrradklima-test.adfc.de und die Ergebnisse aus den vergangenen Jahren auf deren statischen Seiten.

Für die aufs Fahrradfahren stehenden in Zweibrücken gibt es also noch viel zu tun, doch die stetige Nachfrage nach Verbesserungen könnte schon bald positive Veränderungen auf die Radwege der Stadt bringen.

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OrtZweibrücken, Deutschland
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