Rassismus-Skandal in Gloggnitz: Hardteck tritt zurück!
Thomas Hardteck tritt als Gloggnitzer Bürgermeister zurück. Rassismus in der Politik und die Zukunft kommunaler Projekte stehen im Fokus.

Rassismus-Skandal in Gloggnitz: Hardteck tritt zurück!
Ein Schatten voller Kontroversen zieht sich über die politische Landschaft Gloggnitz. Am 26. August hat der Bürgermeister René Blum (WfG) bekannt gegeben, dass Thomas Hardteck seinen Rücktritt und Mandatsverzicht erklärt hat. Dies ist der dritte Rücktritt eines Mitglieds der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) in Gloggnitz, und während die Diskussionen in der Stadt darüber ordentlich hochkochen, ist die Trauer über Hardtecks Ausscheiden in der Stadtregierung enttäuschend gering, so Blum. Viele Bürger:innen scheinen erleichtert über die Entscheidung zu sein, die aufgrund rassistischer Äußerungen Hardtecks einvernehmlich getroffen wurde, und doch bleibt ein schaler Nachgeschmack in der Luft.
Die neueste Wendung im Fall Hardteck spiegelt einen besorgniserregenden Trend wider – immer wieder tauchen rassistische Äußerungen in der FPÖ auf. Die Besorgnis über solche Vorfälle ist nicht unbegründet. Darenner Claudia Schmidt, eine Abgeordnete im Europäischen Parlament von der ÖVP, hat in einem Facebook-Post Vorurteile gegen „die Afrikaner“ geäußert. Ihr Kommentar über afrikanische Kulturen, die sie als gefährlich bezeichnet, und ihre Forderung, dass Menschen ihre eigenen Lebensumstände selbst gestalten sollten, sind nur einige der Aussagen, die auf breiten Unmut gestoßen sind. Schmidt musste sich nach ihrem Posting entschuldigen und den Beitrag löschen, doch die Wellen sind bereits geschlagen, und die Forderungen nach ihrem Rücktritt sind laut geworden, wie Kontrast berichtet.
Die Schatten der Vergangenheit
Rassismus ist kein neues Phänomen. In Deutschland und Österreich ist er nach wie vor ein alltägliches Problem. Dies zeigt sich nicht nur in aufsehendserregenden Äußerungen von Politiker:innen, sondern auch in einem systematischen Zustand von Diskriminierung, der in verschiedenen Lebensbereichen wie Ausbildung, Arbeit und Gesundheit verankert ist, wie Amnesty International feststellt. Auch die Sicherheitsbehörden sind von Rassismus betroffen, was verhindert, dass Betroffene Gleichheit und Schutz erfahren.
Die Wurzeln dieser Diskriminierung liegen tief in der Geschichte, insbesondere im Schatten des Kolonialismus, und zeigen sich noch immer in den Strukturen unserer Gesellschaft. Ein Beispiel dafür ist die unzureichende juristische Anerkennung deutscher Kolonialverbrechen. Bis heute gibt es einen Mangel an Wiedergutmachung für das Leid vieler und unzureichende Maßnahmen, um strukturellem Rassismus aktiv entgegenzutreten. Die Politik ist gefordert, hier nachzubessern.
Der Blick nach vorne
Die Stadt Gloggnitz steht jedoch nicht nur vor Herausforderungen, die der Vergangenheit angehören. Auch die Gegenwart birgt Chancen zur Verbesserung. Bürgermeister Blum hat angekündigt, das leer stehende alte Rathaus in einen neuen Kindergarten umzuwandeln. Mit einem Blick auf die Bedürfnisse der Stadt plant er eine Einrichtung, die Platz für drei Gruppen und eine Tagesbetreuung bietet. Dies könnte ein Schritt in Richtung einer positiv besetzten Zukunft sein, die dem Aufkommen von rassistischen Äußerungen entgegenwirkt und den sozialen Zusammenhalt stärkt.
Die Entwicklungen rund um Thomas Hardteck und die jüngsten Vorfälle in der FPÖ sollten uns zum Nachdenken anregen: Was können wir als Gemeinschaft gegen Rassismus tun? Die anhaltend politischen Diskussionen und unser Handeln in diesen Umständen sind entscheidend, um der Wiederholung solcher politischen Skandale in der Zukunft vorzubeugen.