Treofan findet Investor: Zukunft für Neunkirchen gesichert!
Treofan in Neunkirchen sichert durch Investorensuche über 280 Arbeitsplätze nach Insolvenz; Produktion von Folien wird fortgesetzt.

Treofan findet Investor: Zukunft für Neunkirchen gesichert!
Ein bedeutender Schritt für den Folienhersteller Treofan: Nach vier Monaten in Eigenverwaltung hat das Unternehmen eine Lösung zur Investorensuche gefunden. Die Verträge mit einem strategischen Erwerber sind unterzeichnet, und damit erhält der Standort Neunkirchen eine Perspektive über das Insolvenzverfahren hinaus. Dies berichtet Packaging Journal. Die Gläubiger haben der Transaktion bereits zugestimmt, aber das Closing steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Gute Nachrichten für die etwa 465 Beschäftigten am Standort: Rund 280 Arbeitsplätze sollen übernommen werden, auch wenn bis zum Vollzug der Übernahme im ersten Quartal 2026 mit dem Abbau von rund 160 Stellen gerechnet werden muss.
Die Gründe für die aktuelle Lage sind nicht unklar. Treofan hat in den letzten Jahren unter erheblichen Umsatzrückgängen, vor allem im Verpackungsbereich, gelitten. Die Produktionskapazität des Werks ist zurzeit nur zur Hälfte ausgelastet. So steht der Folienhersteller, der zur Jindal-Gruppe gehört, vor der Herausforderung, sich in einem schwierigen Marktumfeld neu zu positionieren, nachdem am 4. September 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt wurde, bedingt durch Nachfragerückgänge im Verpackungsgeschäft und Verluste seit dem Geschäftsjahr 2023/24, wie INDAT berichtet.
Maßnahmen zur Unterstützung der Beschäftigten
Um den betroffenen Mitarbeitenden die Übergangszeit zu erleichtern, wird eine Transfergesellschaft eingerichtet. Diese wird Qualifizierungs- und Vermittlungsangebote für bis zu sechs Monate bereitstellen. Zudem plant die Geschäftsführung, mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan zu verhandeln. Dies zeigt, dass das Unternehmen ein gutes Händchen hat, wenn es darum geht, den Mitarbeitenden eine Perspektive zu bieten, trotz der notwendigen Einschnitte.
Die Entwicklung bei Treofan steht im Kontext einer zunehmenden Insolvenzrate in Deutschland. 2024 haben insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz angemeldet, was einen Anstieg von rund 4.000 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zunahme von 22,4 % hat ihre Wurzeln in aktuellen und früheren Krisen, so die Statistiken des IFM Bonn. Trotz dieser alarmierenden Zahlen stellen Insolvenzen weiterhin eine seltene Form von Unternehmensschließungen dar. Ein Großteil der Unternehmen bleibt stabil, doch der Druck in Krisenzeiten steigt.
Ob Treofan es gelingt, mit dem neuen Investor und einem soliden Plan für die Zukunft wieder auf die Beine zu kommen, bleibt abzuwarten. Doch die ersten Schritte in die richtige Richtung sind gemacht, und das Unternehmen zeigt, dass auf den ersten Blick schwere Zeiten auch eine Chance zur Erneuerung beinhalten können.