Saarland: Geringeres Hochwasserrisiko, aber Schutz bleibt unzureichend!

Die DUH analysiert die Hochwassergefahr im Saarland: geringeres Risiko als in vielen Bundesländern, jedoch stärkere Schutzmaßnahmen nötig.

Die DUH analysiert die Hochwassergefahr im Saarland: geringeres Risiko als in vielen Bundesländern, jedoch stärkere Schutzmaßnahmen nötig.
Die DUH analysiert die Hochwassergefahr im Saarland: geringeres Risiko als in vielen Bundesländern, jedoch stärkere Schutzmaßnahmen nötig.

Saarland: Geringeres Hochwasserrisiko, aber Schutz bleibt unzureichend!

Gespenstische Wolken, die am Horizont aufziehen, kleben in den Köpfen der Bürger: Hochwasser ist eine ernsthafte Bedrohung. Ein neuer Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gibt nun Anlass zur Besorgnis über den Hochwasserschutz in Deutschland. Während das Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ gut dasteht, ist die Hochwassergefährdung dennoch vorhanden. Der Hochwasser-Risikograd beläuft sich auf 5,65, was als „hoch“ eingestuft wird, doch nur Bremen, Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein haben niedrigere Werte, wie n-tv berichtet.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass bei einem statistischen Jahrhunderthochwasser rund 5.050 Wohnadressen im Saarland betroffen sein könnten. Im Grunde genommen könnte dies für die dort lebenden Menschen katastrophale Konsequenzen haben. Die DUH sieht die Bundesländer in der Pflicht, einen stärkeren Fokus auf den Hochwasserschutz zu legen. “Die Länder sollten mehr tun, um bei potenziellen hunderttausenden Betroffenen den Schutz zu gewährleisten,” äußert der DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner, so die Analyse von Die Zeit.

Hochwasser im Vergleich

Wenn man sich die bundesweiten Daten näher anschaut, wird deutlich, dass die Hochwassergefahr in einigen Regionen deutlich höher ist. In Bayern beispielsweise liegt der Risikograd über 7,5, was in der Kategorie “extrem” eingeordnet wird. Hier sind über 65.000 Wohnadressen ausgesetzt, während auch Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hohe Risikowerte aufweisen. Nordrhein-Westfalen hat 6,8% seiner Landesfläche mit Hochwasserrisiko, jedoch nur etwa 28.000 betroffene Wohnadressen. Ein Blick auf die Situation in Brandenburg zeigt ein Hochwasser-Risiko von 6,2%, sodass es klare Ungleichheiten gibt, die dringend angegangen werden müssen.

Veränderte Klimabedingungen tragen einen weiteren Teil zur Problematik bei. Der globale Klimawandel beschleunigt die Wahrscheinlichkeit von Hochwasserereignissen, da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichert. Fakt ist: Hochwasser sind weltweit die häufigsten Naturkatastrophen und seit 2000 verursachten sie fast 37 Prozent aller Naturkatastrophen, wie die Statista zeigt.

Der Ruf nach naturbasiertem Hochwasserschutz

Die DUH betont außerdem den Nachholbedarf in der Hochwasservorsorge und beim Vorsorgemonitoring. Pferde vor die Apotheke zu stellen, bedeutet hier, dass die Länder naturbasierte Hochwasserschutzmaßnahmen forcieren sollten. Dazu zählen Renaturierungen von Flüssen und Auen, die helfen können, Wasser besser abzuleiten und Sturzfluten zu vermeiden. “Wir haben die natürlichen Rückhalteräume über Jahrzehnte hinweg abgebaut, kein Wunder, dass das Wasser nun schneller abfließt und größere Schäden anrichtet,” kritisiert Müller-Kraenner.

Die Hochwasserkatastrophe 2021 hat uns brutal vor Augen geführt, wie verletzlich unsere Infrastruktur und die Gesellschaft gegenüber extremen Wetterlagen sind. Die 30 Milliarden Euro, die für den Wiederaufbau bereitgestellt wurden, sind ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den realen Bedürfnissen. Ja, der Wiederaufbau verläuft langwierig, und wir stehen vor der Frage: Wie viel brauchen wir, um uns nicht nur kurzfristig, sondern nachhaltig zu schützen?

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Verantwortlichen in den Ländern nun gefordert sind, schnelle Maßnahmen zu ergreifen. Ein starkes Bewusstsein für die Hochwassergefahr muss in der Gesellschaft verankert werden, denn wir müssen alle an einem Strang ziehen, um künftige Katastrophen zu vermeiden.