Zeckenalarm in Rheinland-Pfalz: So schützen Sie sich vor FSME!

Im Saarpfalz-Kreis sind aufgrund milderer Winter in diesem Sommer viele Zecken aktiv. Experten warnen vor Gesundheitsrisiken.

Im Saarpfalz-Kreis sind aufgrund milderer Winter in diesem Sommer viele Zecken aktiv. Experten warnen vor Gesundheitsrisiken.
Im Saarpfalz-Kreis sind aufgrund milderer Winter in diesem Sommer viele Zecken aktiv. Experten warnen vor Gesundheitsrisiken.

Zeckenalarm in Rheinland-Pfalz: So schützen Sie sich vor FSME!

In diesem Sommer hat die Zeckenpopulation in Deutschland ein schwindelerregendes Niveau erreicht. Besonders betroffen sind Rheinland-Pfalz und das Saarland. So beschreibt Ute Mackenstedt, Zeckenexpertin von der Universität Hohenheim, die Situation als „sehr stark“. Ein milder Winter hat dazu geführt, dass die kleinen Blutsauger, insbesondere der Gemeine Holzbock, nicht durch niedrige Temperaturen dezimiert wurden und nun ganzjährig aktiv sind. Die Herausforderungen, die diese Plage mit sich bringt, sind groß, denn Zecken können Krankheiten wie Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, wie die Borkener Zeitung berichtet.

Die Wetterverhältnisse der letzten Jahre begünstigen das Wachstum der Zeckenpopulation erheblich. Milderes Wetter bedeutet weniger Zeckensterben im Winter, was die Aktivität dieser Parasiten anheizt. Früher war die Zeckenzeit klar abgegrenzt, doch mittlerweile gibt es kaum noch Pausen in der Aktivität dieser kleinen und gefährlichen Tiere. Das hat auch zur Folge, dass die Zahl der FSME-Fälle in Deutschland seit 2016 kontinuierlich ansteigt. Im Jahr 2024 wurden bereits 686 Fälle registriert, die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2001.

Krankheiten und Risikogebiete

Die Verbreitung der FSME-Gebiete nimmt alarmierende Ausmaße an. 183 Landkreise sind derzeit als Risikogebiete eingestuft, darunter prominente Vertreter wie der Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz und der Saarpfalz-Kreis im Saarland. Forscher warnen, dass die Erweiterung dieser Risikogebiete von Süden nach Norden weitergehen wird und neue Gebiete in den kommenden Jahren hinzukommen könnten. Dies bestätigt auch das Robert Koch-Institut (RKI), das eine zunehmende Gefährdung durch FSME dokumentiert hat. WDR berichtet, dass die aktuellen vom RKI veröffentlichten Landkarten einen besorgniserregenden Trend zeigen, der bundesweit zu einem erhöhten Risiko führen könnte.

Die Infektionen sind nicht auf die offiziell ausgewiesenen Risikogebiete beschränkt, auch außerhalb kann es zu FSME-Infektionen kommen, wenn auch seltener. Besonders in Schweden zeigt sich dieser Trend: Dort hat sich die Zahl der FSME-Fälle innerhalb eines Jahres verdoppelt, was bei Gesundheitsexperten große Besorgnis ausgelöst hat. Martin Schulze von mycare.de prognostiziert für dieses Jahr ein intensives Zeckenjahr und empfiehlt dringend vorbeugende Maßnahmen.

Vorbeugende Maßnahmen

Die richtige Bekleidung spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz vor Zecken. Empfohlen werden geschlossene Schuhe, lange Hosen und langärmlige Kleidung, um den Kontakt mit den Zecken zu minimieren. Zudem sollte Anti-Insektenspray verwendet werden, um das Risiko eines Bisses zu verringern. Nach Ausflügen in die Natur gilt es, Körper und Kleidung gründlich zu untersuchen, denn Zecken benötigen Zeit, um zu stechen. Borrelien, die Bakterien, die die Lyme-Borreliose auslösen, werden erst nach etwa 12 bis 15 Stunden übertragen. Ein schnelles Reagieren nach einem Stich ist daher unerlässlich.

Die Symptome der von Zecken übertragenen Krankheiten sind vielfältig. Bei FSME kann es zu grippeähnlichen Beschwerden kommen, die in schweren Fällen zu Lähmungen führen können. Bei der Lyme-Borreliose ist die Wanderröte ein typisches Zeichen nach einem Zeckenstich. Die Situation erfordert also Aufmerksamkeit, und eine gute Aufklärung ist das A und O. Laut fr.de sollten wir uns daher auf ein intensives Zeckenjahr einstellen, insbesondere angesichts der erhöhten Fallzahlen und der Verbreitung dieser gefährlichen Parasiten.

Insgesamt wird deutlich: Wer im Freien aktiv ist, sollte sich der Risiken bewusst sein und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Mit einer Kombination aus ordentlicher Bekleidung, konsequenter Kontrolle nach Naturbesuchen und schnellem Handeln bei einem Zeckenstich können viele Infektionen vermieden werden.