Mc Müller schließt nach 47 Jahren: Ein Stück Saarland geht verloren!

Imbiss Müller in St. Wendel schließt nach 47 Jahren aufgrund der Kündigung des Mietvertrags. Letzte Öffnung am 21. September.

Imbiss Müller in St. Wendel schließt nach 47 Jahren aufgrund der Kündigung des Mietvertrags. Letzte Öffnung am 21. September.
Imbiss Müller in St. Wendel schließt nach 47 Jahren aufgrund der Kündigung des Mietvertrags. Letzte Öffnung am 21. September.

Mc Müller schließt nach 47 Jahren: Ein Stück Saarland geht verloren!

In St. Wendel wird ein Stück Tradition weniger: Der Imbiss Müller, auch bekannt als „MC Müller“, hat heute seine Schließung bekannt gegeben. Nach 47 Jahren im Geschäft müssen die Türen des beliebten Imbisses schließen, was bei den treuen Stammkunden für große Enttäuschung sorgt. Die Ankündigung erfolgte über einen emotionalen Post auf Instagram. „Leider müssen wir unser Geschäft schließen“, hieß es darin. Der Grund für die Schließung ist die Kündigung des Mietvertrags, der die Betreiber nach all den Jahren vor eine unerwartete Entscheidung stellt, wie die WNDN berichtet.

Der Imbiss, der seit 1962 typisch saarländische Imbissspezialitäten anbietet, ist für viele Einheimische zur Institution geworden. Doch die guten Zeiten sind vorbei. Ein Bauauftrag für die Weiterführung des Imbissbetriebs wurde abgelehnt, was die Situation weiter verschärfte. Die letzte Öffnung des Imbisses ist für den 21. September um 14 Uhr geplant. Bis dahin können Gutscheine noch eingelöst werden, und der Partyservice des Imbisses bleibt vorerst bestehen, inklusive der beliebten Gerichte im Glas.

Die Herausforderungen der Gastronomie

Die Schließung des Imbisses Müller ist leider kein Einzelfall. Die Gastronomie in Deutschland hat in den letzten Jahren arg zu kämpfen. Creditreform zitiert, dass allein seit 2020 rund 48.000 Gastronomiebetriebe schließen mussten. Die anhaltenden Krisen, allen voran die Inflation und steigende Kosten, haben den Sektor stark getroffen. Im Vergleich zu 2019 sind die Umsätze und Erträge in der Gastronomie inzwischen preisbereinigt gesunken.

Besonders alarmierend ist der Anstieg der Insolvenzen: Zwischen 2022 und 2023 sind sie um 27% gestiegen. Unter den am stärksten betroffenen Branchen finden sich vor allem Caterer und Imbissstuben. Ein weiteres Problem ist die Umsatzsteuererhöhung für Speisen, die Anfang dieses Jahres in Kraft trat. Dies hat viele Betriebe unter Druck gesetzt und die Insolvenzangst weiter angeheizt.

Ein Blick auf die Gastronomieszene

Die Schließung des Imbisses Müller ist also Teil eines größeren Trends. Der Druck der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird für viele Gastronomiebetriebe, besonders für kleine und junge Unternehmen, immer größer. Diese machen 49% aller Insolvenzen aus, während 88% der Insolvenzen Kleinstunternehmen mit nicht mehr als zehn Mitarbeitern betreffen. Die Aussichten für die Gastronomie sind alles andere als rosig, und weitere Schließungen scheinen unausweichlich.

Für die treuen Kund:innen von MC Müller bleibt nur der bittersüße Abschied, denn der Imbiss hat nicht nur kulinarische, sondern auch soziale Erinnerungen in vielen Herzen hinterlassen. Die Liebe zu den saarländischen Spezialitäten wird sicherlich in Erinnerung bleiben, auch wenn der beliebte Imbiss schon bald Geschichte sein wird. Die Zukunft der Gastronomieszene bleibt spannend und herausfordernd – und wer weiß, welches neue Kapitel bald für die Kölner und St. Wendeler aufgeschlagen wird.