Georgien im Aufstand: Proteste fordern Neuwahlen und Freiheit!

In Tbilisi protestieren Menschen gegen die georgische Regierung und fordern Neuwahlen, während die Repressionen zunehmen.

In Tbilisi protestieren Menschen gegen die georgische Regierung und fordern Neuwahlen, während die Repressionen zunehmen.
In Tbilisi protestieren Menschen gegen die georgische Regierung und fordern Neuwahlen, während die Repressionen zunehmen.

Georgien im Aufstand: Proteste fordern Neuwahlen und Freiheit!

Die Proteste in Georgien, die seit über zwei Monaten andauern, erleben einen intensiven Höhepunkt. In Tbilisi und anderen Städten richten sich die Demonstrationen gegen die georgische Regierung, bei denen hunderte bis zehntausende Menschen täglich am Rustaveli-Boulevard versammeln. Zu den Hauptforderungen der Protestierenden gehören Neuwahlen unter externer Aufsicht sowie die Freilassung von Festgenommenen. Simon Janashia, ein engagierter Demonstrant, betont, dass die Bewegung nicht aufgeben wird, um einen Machtwechsel zu erzwingen. Die Straße wird von den Demonstrierenden blockiert, wobei einige EU-Flaggen tragen. Trotz drohender Geldstrafen von 5000 Lari (ca. 1600 Euro) gibt es bislang keine Anzeichen für einen Rückzug der Protestierenden. Elene Devidze fordert die Freilassung ihres Bruders Mate, der wegen des Vorwurfs, Polizisten geschlagen zu haben, in Haft sitzt. Diese Fälle spiegeln die persönliche Betroffenheit, die viele Menschen empfinden, wider.

Die Reaktion der Regierung, angeführt von der Partei „Georgischer Traum“, ist scharf und konfrontativ. Ministerpräsident Irakli Kobachidse hat kürzlich verkündet, dass bis Ende 2028 kein Dialog mit der EU über die Integration Georgiens stattfinden wird. Diese Ansage hat die Wut der Demonstrierenden weiter angeheizt. Die ex-Präsidentin Salome Surabischwili hat ebenfalls scharfe Kritik geübt und fordert von der EU, klare Signale an die Regierung zu senden. Offizielle Wahlergebnisse, wonach „Georgischer Traum“ fast 54% der Stimmen erhielt, wurden von internationalen Beobachtern als wenig glaubwürdig eingestuft, da Berichte über Wahlmanipulation und Druck auf Wähler während der Wahlen im Oktober 2024 verbreitet sind.

Ein dramatischer Rückschritt in der Demokratie

Katrin Bannach von der Friedrich-Naumann-Stiftung berichtet von einem dramatischen Rückschritt in der Demokratie innerhalb des letzten Jahres. Die Situation wird durch neue gesetzliche Regelungen verschärft, die die Finanzierung von Medien und NGOs aus dem Ausland einschränken. Dies führt zu einer zunehmenden Einschränkung der Medienfreiheit. Unabhängige Berichterstattung wird immer schwieriger, während die oppositionellen Stimmen im Parlament zunehmend marginalisiert werden. Die Regierung hat auch drakonische Strafen vorbereitet, um gegen Proteste vorzugehen, und die radikale kriminalisierte Politik stößt bei einer Mehrheit der Bevölkerung auf Ablehnung.

Aktuelle Berichte zeigen, dass Menschenrechtsorganisationen über schwere Misshandlungen der Demonstrierenden dokumentieren, dabei wurden allein 300 Fälle von Folter und Gewalt gegen Protestierende gemeldet. Die gesellschaftliche Polarisierung hat zugenommen, und es kommt zu Konflikten selbst innerhalb von Familien. Die Opposition wird als inkompetent wahrgenommen, während ein Drang nach einer neuen Generation von Politikern spürbar ist. Umfragen bestätigen, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung unzufrieden mit der gegenwärtigen Regierung ist.

Zukünftige Herausforderungen und Perspektiven

Angesichts der hohen Spannungen und der repressiven Maßnahmen der Regierung bleibt die Frage offen, wie sich die Protestbewegung entwickeln wird. Janashia zeigt sich optimistisch und plant, weiterhin für mehr Gerechtigkeit und demokratische Reformen einzutreten. Doch der Weg zu einem Machtwechsel in Georgien wird angesichts der gegenwärtigen politischen Repression und der möglichen weiteren Verschärfung des Vorgehens der Regierung schwierig sein. Internationale Organisationen warnen eindringlich vor einem möglichen autoritären Kurs, sollten die Proteste nicht gehört werden. Die politischen Entwicklungen in Georgien stehen also unter stets wachsendem Druck, während die Erwartungen der Bürger an ihre Regierung weitersteigen.

Die Tragweite dieser Proteste könnte weitreichende Auswirkungen auf die georgische Gesellschaft und deren Demokratie haben. Die Entwicklung bleibt gespannt, während sowohl die Regierung als auch die Protestierenden entschlossene Schritte unternehmen, um ihre Positionen zu behaupten.