Kirchentag in Hannover: Kinder-Workshop sorgt für hitzige Debatte!

Kirchentag in Hannover: Kinder-Workshop sorgt für hitzige Debatte!
Der Evangelische Kirchentag, ein bedeutendes Ereignis für die christliche Gemeinschaft in Europa, fand vom 1. bis 4. Mai 2025 in Hannover statt. Zehntausende Christen strömten zusammen, um zu beten, zu singen und über gesellschaftliche Entwicklungen zu debattieren. Unter den vielfältigen Angeboten gab es auch einen speziellen Workshop für Kinder, der am Samstag durchgeführt wurde. Dieser Workshop war ausschließlich für „Black, Indigenous und Kinder of Color“ gedacht und sollte Impulse für den Alltag geben sowie die Kinder empowern.
Diese gezielte Einschränkung führte zu erheblicher Kritik aus verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kreisen. Insbesondere die unklare Definition dessen, wer als Indigener oder Einheimischer gilt, sorgte für Unmut. Der Journalist Hasnain Kazim äußerte auf der Plattform X, dass das Angebot „im Grundsatz falsch“ sei und die Gesellschaft in „die“ und „wir“ spalte. Kazim stellte zudem die Frage, ob sein Sohn, der eine weiße Mutter und einen pakistanischen Vater hat, an dem Workshop teilnehmen könne. Auch Kinder aus der Ukraine, die nicht als „Kinder of Color“ gelten, könnten ausgeschlossen sein.
Gesellschaftliche Reaktionen
Mehrere Stimmen meldeten sich zu Wort, um ihre Bedenken zu äußern. Die Journalistin Anna Schneider kritisierte das Angebot auf X scharf und zog einen Vergleich zu einer hypothetischen Ausschreibung, die nur für Weiße offen wäre. Darüber hinaus erklärte der CDU-Abgeordnete Günter Krings im Bundestag, dass er den Ansatz der Aufteilung der Gesellschaft in Minderheiten und Einzelgruppen für problematisch halte. Eine Anfrage der Redaktion zu dem Angebot blieb bisher unbeantwortet.
Inmitten dieser Diskussionen stand das Thema Inklusion im Fokus des gesamten Kirchentags. Der Kirchentag verfolgt das Ziel, Inklusion nicht nur sichtbar, sondern auch greifbar zu machen. Dazu werden diverse Maßnahmen ergriffen, um Barrieren abzubauen und allen Menschen die Teilnahme zu erleichtern.
Inklusion und Barrierefreiheit
Veranstaltungen des Kirchentags wurden in Gebärdensprache übersetzt, Induktionsschleifen ermöglichten eine bessere Akustik, und barrierefreie Zugänge waren vorhanden. Zudem machten Schriftdolmetscher:innen Gesprochenes sichtbar, während Unterstützung für sehbehinderte und blinde Menschen angeboten wurde. Gottesdienste und Veranstaltungen in Leichter Sprache sollten sicherstellen, dass keine Gruppe ausgeschlossen wird. Ein umfassendes Konzept der Barrierefreiheit umfasste bauliche, räumliche und kommunikative Aspekte und wurde durch Piktogramme im Programm und in der App unterstützt.
Zusätzlich wurde ein Fahrdienst organisiert, um Menschen zu den verschiedenen Veranstaltungen zu bringen. Etwa 5.000 ehrenamtliche Helfer:innen standen bereit, um die Teilnahme aller Menschen zu unterstützen und sicherzustellen, dass der Kirchentag ein Raum der Begegnung und des Miteinanders wird. Trotz der kritischen Stimmen bleibt das Engagement für Inklusion und Barrierefreiheit ein zentrales Anliegen des Kirchentags.