Thüringer Forscher:innen revolutionieren Produktion biogener Kunststoffe!

Am 20. Mai 2025 fand an der EAH Jena der erste Workshop der EMProBio-Forschungsgruppe zu nachhaltigen biogenem Kunststofftechnologien statt.

Am 20. Mai 2025 fand an der EAH Jena der erste Workshop der EMProBio-Forschungsgruppe zu nachhaltigen biogenem Kunststofftechnologien statt.
Am 20. Mai 2025 fand an der EAH Jena der erste Workshop der EMProBio-Forschungsgruppe zu nachhaltigen biogenem Kunststofftechnologien statt.

Thüringer Forscher:innen revolutionieren Produktion biogener Kunststoffe!

Am 20. Mai 2025 fand der erste Workshop der Forschungsgruppe „Energie- und materialeffiziente Produktionsprozesse für biogene Kunststoffe“ (EMProBio) an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena statt. Rund 25 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nahmen an diesem wichtigen Event teil. In einem Umfeld, das vom Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus unterstützt wird, wurde der Grundstein für eine nachhaltige und innovative Kunststoffverarbeitung gelegt. Das Projekt hat eine Laufzeit von Januar 2025 bis Dezember 2026 und fokussiert sich auf die Weiterentwicklung von Produktionsverfahren, um den Energieverbrauch, den Rohstoffeinsatz sowie die CO₂-Emissionen zu senken.

Die Forschungsgruppe besteht aus mehreren renommierten Partnern, darunter die Technische Universität Ilmenau, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena, die Hochschule Schmalkalden sowie die GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e. V. und das ifw Jena. Diese Kooperation ermöglicht eine umfassende Betrachtung und Verbesserung der Produktionsprozesse. Ziel ist es, insbesondere endkonturnahe Fertigungstechnologien und Verbundwerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu erforschen und zu optimieren.

Erste Ergebnisse und Lösungsansätze

Im Rahmen des Workshops wurden erste Arbeitspakete und Lösungsansätze präsentiert. Die Diskussion umfasste auch Anwendungsfelder sowie die Erwartungen, die das neue Forschungsvorhaben weckt. Der Industriebeirat, der aus Vertretern namhafter Unternehmen wie RITTWEGER und TEAM GmbH sowie WIS Kunststoffe GmbH besteht, spielte eine zentrale Rolle in diesem Austausch. Der Workshop endete mit einer Laborführung an der EAH Jena, die den Teilnehmern Einblicke in die praktischen Anwendungen der Forschung gewährte.

Das EMProBio-Projekt zielt darauf ab, die Kunststoffverarbeitung in Thüringen nachhaltig zu transformieren. Durch den Einsatz von biogenen Verbundwerkstoffen, die aus Naturfasern wie Flachs, Hanf und Jute sowie technischen Fasern wie Glas, Carbon und Aramid bestehen, sollen umweltfreundliche Lösungen gefunden werden, die weniger Energie benötigen und CO₂ binden. Laut Ingenieur.de strebt das Projekt eine Reduzierung des Ressourcenbedarfs und des CO2-Ausstoßes in allen Lebensphasen von Kunststoffbauteilen an.

Technologische Innovationen im Fokus

Ein zentraler Aspekt der Forschung ist die Entwicklung energie- und materialeffizienter Produktionsverfahren, einschließlich Spritzgießen und additiver Fertigung. Der Forschungspartner erwartet, dass diese Verfahren die Rezyklierbarkeit, Formbarkeit sowie die kohlenstoffbindenden Eigenschaften der Naturfasern optimieren oder verbessern könnten. Dies ist besonders relevant für die kunststoffverarbeitende Industrie in Thüringen, wo kleine und mittlere Unternehmen (KMU) direkt von den Entwicklungen profitieren sollen.

Die Forschungsgruppe plant, die Ergebnisse der Studien in weiteren Workshops zu präsentieren, die an wechselnden Standorten stattfinden sollen. Diese Veranstaltungen dienen nicht nur der Zwischenberichterstattung, sondern auch der Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie. Der Koordinator Prof. Stephan Husung von der TU Ilmenau äußerte sich optimistisch über die potentiellen Wettbewerbsvorteile für Thüringer Unternehmen in der nachhaltigen Kunststoffproduktion, wie auf TU Ilmenau berichtet ist.

Die in diesem Projekt gesammelten Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und die Grundlagen für eine nachhaltige Industrie zu schaffen. Innovative Geschäftsmodelle, die aus den Forschungsergebnissen entstehen, werden in Zukunft eine zentrale Rolle spielen, um die heimische Industrie wettbewerbsfähig und klimaneutral zu gestalten.