Fotostudio Foto Krause in Lübeck schließt nach 143 Jahren seine Tore
Bärbel Herrmann schließt ihr Fotostudio Foto Krause in Lübeck nach 35 Jahren. Gründe: Digitalisierung und fehlender Nachfolger.

Fotostudio Foto Krause in Lübeck schließt nach 143 Jahren seine Tore
Bärbel Herrmann schließt Ende November das traditionsreiche Fotostudio Foto Krause in Lübeck. Mit 63 Jahren hat die Inhaberin keinen Nachfolger gefunden, und auch ihre Mitarbeiter sind nicht bereit, die Geschäfte weiterzuführen. Die Abschiedsworte von Herrmann sind geprägt von Rückblick und Wehmut, während sie auf eine lange Geschichte des Unternehmens zurückblickt. Foto Krause wurde vor 143 Jahren von Julius Krause gegründet und hatte sich ursprünglich als Geschäft für Fotobedarf etabliert. Herrmann übernahm das Studio 1990 und eröffnete es 2003 an neuem Standort in der Königstraße 127, nachdem das Geschäft im Jahr 2003 geschlossen wurde.
Herrmann bot in ihrem Studio Porträt-, Hochzeits- und Bewerbungsfotografie an und war stolz darauf, ein Ort für persönliche Beratung zu sein. Rückblickend auf ihre Zeit bemerkt sie: „Ich habe viele schöne Begegnungen erlebt und Familien über 35 Jahre begleitet.“ Doch die Herausforderungen sind gewachsen. Veränderungen in der Branche, insbesondere die fortschreitende Digitalisierung und die Konkurrenz durch Smartphones sowie Wochenendfotografen, haben zum Schließen des Studios geführt. Zudem hat die Abschaffung der Meisterpflicht dem Handwerk stark geschadet. Diesen Schritt bedauert Herrmann, die dennoch ein positives Fazit aus ihrer Zeit zieht und auf eine neue Phase in ihrem Leben blickt: „Ich plane einen Umzug ins Bonner Umland, um weiterhin mit der Kamera zu arbeiten.“
Die Zukunft der Fotografie
Zudem gewinnt Nachhaltigkeit in der Fotografie zunehmend an Bedeutung. Viele Fotografen suchen nach umweltfreundlichen Praktiken und Materialien, während sie gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck reduzieren wollen. Ein zentraler Aspekt dieser Trends ist der Einsatz von wiederverwendbaren Materialien und nachhaltigen Kameras, die aus umweltfreundlichen Materialien gefertigt sind. Laut fotomon.do wird auch die analoge Fotografie ein Comeback erleben und vermehrt von experimentellen Techniken flankiert werden, was für viele Fotografen eine Rückkehr zu den Wurzeln bedeutet.
Ein Blick in die Zukunft
Auch der Einfluss von Social Media auf die Fotografie darf nicht unterschätzt werden. Plattformen wie Instagram und TikTok definieren Bildstile und fördern authentische, spontane Aufnahmen. Die perfekte Inszenierung wird zunehmend durch ungeschönte Darstellungen ergänzt. Sportlicher Wettbewerb, kreative Ansätze und der Drang nach Individualität werden entscheidend sein für die Zukunft der Fotografie.
Die Zukunft ist also bunt und aufregend, und während einige, wie Bärbel Herrmann, Kapitel schließen, entsteht gleichzeitig ein neues, kreatives Potenzial. Ihre Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass, während sich die Landschaft der Fotografie drastisch verändert, die Leidenschaft für die Kunst des Fotografierens immer bestehen bleibt.