Nutria-Fleisch erobert die Teller: Neues Catering in Ostholstein!

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Caterer in Ostholstein bietet Nutria-Fleisch an; Nachfrage steigt. Jagd auf invasive Art als Lösung gegen Schäden.

Caterer in Ostholstein bietet Nutria-Fleisch an; Nachfrage steigt. Jagd auf invasive Art als Lösung gegen Schäden.
Caterer in Ostholstein bietet Nutria-Fleisch an; Nachfrage steigt. Jagd auf invasive Art als Lösung gegen Schäden.

Nutria-Fleisch erobert die Teller: Neues Catering in Ostholstein!

In der schleswig-holsteinischen Gemeinde Horsdorf sorgt ein Catering-Unternehmen für Aufsehen: „Hühnerkram vom Birkenplatz“ bietet exklusives Nutria-Fleisch an. Die Nachfrage nach diesem besonderen Fleisch hat in letzter Zeit stark zugenommen, und die interessierten Feinschmecker können sich auf Gerichte wie Ragout, Braten oder saftige Burger freuen. Die Inhaberin Anne Muus-Seyfferth beschreibt das Fleisch als zart, mild und leicht süßlich – Eigenschaften, die es mit geschätzten Delikatessen wie Perlhuhn oder Fasan vergleichbar machen. Laut T-Online wird Nutria-Fleisch als küchentechnisch und ernährungsphysiologisch optimal angesehen.

Die Nutria, ein invasives Nagetier aus Südamerika, breitet sich in Freier Wildbahn rasant aus, nachdem sie einst in Pelzfarmen gezüchtet wurden. Ihr Vorkommen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht – allein im Jahr 2020 berichteten 24 Prozent der Jagdreviere in Schleswig-Holstein von Beobachtungen. Aktuell kommen Nutrias schon in 35 Prozent der Reviere vor, was einer Verdopplung seit 2015 entspricht, wie Tagesschau festgestellt hat.

Probleme durch Ausbreitung

Die Ausbreitung dieser Tiere ist nicht ganz unproblematisch, da sie keine natürlichen Feinde haben und die Uferbereiche von Gewässern schädigen, indem sie Schilf abfressen und Tunnel in Deichen graben. Diese Aktivitäten gefährden den Hochwasserschutz und stellen ein zusätzliches Risiko dar. Die Tierschutzorganisation Peta kritisiert die Jagd auf Nutrias scharf und verweist auf das Leid, das den Tieren durch die Jagd zugefügt wird. Auch die Deutsche Wildtier Stiftung und der Deutsche Jagdverband fordern Maßnahmen, um die Nutria-Problematik in den Griff zu bekommen.

Seit dem 26. Januar 2024 dürfen Nutrias in Schleswig-Holstein ganzjährig gejagt werden, was es Jägern erleichtert, dem problematischen Anstieg der Bestände entgegenzuwirken. Interessanterweise bestätigen etwa 20 Prozent der Jäger in der Region, dass sie aktiv auf Nutrias Jagd machen, und viele von ihnen liefern das Fleisch direkt an die Gastronomie. Doch der Markt ist noch lange nicht gesättigt, wie Julian Barg vom Hegering Bad-Schwartau berichtet – das Interesse nimmt zwar zu, doch die Verbreitung des Fleisches hat noch nicht das durchschlagende Maß erreicht.

Ein neuer Genuss auf dem Teller

Die Kulinarik um Nutria fasziniert Kochenthusiasten und bietet eine neue Möglichkeit, einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Lebensmitteln zu leisten. Anne Muus-Seyfferth plant sogar einen Kurs zur Verarbeitung und Vermarktung von Nutrias in Zusammenarbeit mit regionalen Jägern. Immer mehr Menschen entdecken die Vorzüge dieses besonderen Fleisches und tragen somit zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Natur bei. Die Kombination aus schmackhaft und nützlich zeigt, dass man aus Herausforderungen auch Chancen schaffen kann.

„Da liegt was an“, so das Fazit der Köche und Jäger – das Nutria-Fleisch gewinnt nicht nur an Beliebtheit, sondern könnte auch einen nachhaltigen Beitrag zur Fertigung und Zubereitung regionaler Produkte leisten. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich im Caterer „Hühnerkram vom Birkenplatz“ auf ein neues Geschmackserlebnis einstellen.