Technische Panne: Schleswig-Holstein kämpft mit E-Mail-Umstellung

Schleswig-Holstein wechselt zu Open-Source-Software; Panne bei E-Mail-Umstellung betrifft 800 Postfächer, inklusive Plön.

Schleswig-Holstein wechselt zu Open-Source-Software; Panne bei E-Mail-Umstellung betrifft 800 Postfächer, inklusive Plön.
Schleswig-Holstein wechselt zu Open-Source-Software; Panne bei E-Mail-Umstellung betrifft 800 Postfächer, inklusive Plön.

Technische Panne: Schleswig-Holstein kämpft mit E-Mail-Umstellung

Ein Wechsel, der auf viel Aufmerksamkeit stößt: Schleswig-Holstein hat in seiner Landesverwaltung von Microsoft auf Open-Source-Software umgestellt. Wie stern.de berichtet, gab es bei der Migration von E-Mail-Postfächern jedoch eine technische Panne, die für Ärger sorgte. Ganze 800 Postfächer waren betroffen, darunter auch die des Innenministeriums und der Finanzämter in Plön und Lübeck.

Der Grund für die Panne? Menschliches Versagen. Glücklicherweise konnten bisher 11.000 Postfächer erfolgreich auf die neue Softwarelösungen Open-Xchange und Thunderbird umgeschaltet werden. Der zuständige Dienstleister Dataport informierte umgehend über die Schwierigkeiten und setzt alles daran, die Arbeitsfähigkeit schnellstmöglich wiederherzustellen. Nach Bekanntwerden des Problems wurde der Zugriff auf die betroffenen E-Mail-Konten gesperrt.

Umfassende Umstellung

Diese Umstellung ist Teil einer breit angelegten Initiative der Landesregierung, die darauf abzielt, digitale Souveränität durch die Verwendung offener Softwarelösungen zu erreichen. Das Open Source Program Office Schleswig-Holstein (OSPO SH) wurde als wichtiger Schritt in Richtung digitale Unabhängigkeit ins Leben gerufen. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter hebt hervor, wie wichtig OSPO SH ist, um sich von monopolistischen Anbietern zu lösen. Es wird als zentrale Koordinierungsstelle fungieren und den strategischen Einsatz sowie die Entwicklung von Open-Source-Software in der Verwaltung unterstützen, wie schleswig-holstein.de darüber berichtet.

Doch während Schleswig-Holstein mutig voranschreitet, sieht die Open Source Business Alliance (OSBA) die aktuellen bundespolitischen Bemühungen als unzureichend an. Laut heise.de wurden zentrale Versprechen zur Förderung von Open-Source-Software nicht eingelöst, was die digitale Souveränität stark gefährdet. Besonders Projekte wie das Zentrum für Digitale Souveränität, die dringend finanzielle Unterstützung benötigen, kommen nicht annähernd zum Zug.

Kritik und Chancen

Die OSBA kritisiert, dass für wichtige Vorhaben nur minimale Mittel bereitgestellt werden. Es gibt Forderungen nach einer eigenständigen Open-Source-Strategie und einer besseren Finanzierung bestehender Projekte. Hinter den Kulissen wird intensiv darüber nachgedacht, wie Abhängigkeiten von US-Software verringert werden können – ein Thema, das gerade seit der letzten Präsidentschaft von Donald Trump zunehmend in den Fokus gerückt ist.

Die Diskussion um Open Source ist also lebendiger denn je. Alexander Rosenthal, Leiter des DigitalHub.SH, ermutigt Unternehmen, die Vorteile von Open-Source-Lösungen zu nutzen und sich aus bestehenden Abhängigkeiten zu befreien. Die Herausforderungen, die oben beschrieben wurden, bieten auch Chancen für zukünftige Entwicklungen, die eine sicherere und effizientere Verwaltung gewährleisten sollen.

Ob Schleswig-Holstein der Ausweg aus der digitalen Abhängigkeit gelingt und wie die Landesverwaltung die Herausforderungen meistern wird, bleibt spannend. Eines steht fest: Die Umsetzung dieser digitalen Strategie wird genau beobachtet und könnte als Vorbild für andere Bundesländer dienen.