Widerstand gegen Bauschuttdeponie in Eckernförde wächst rasant!
Kritik an geplanter Bauschuttdeponie in Eckernförde: Umweltminister warnt vor Risiken. Proteste nehmen zu, während Nord-Ostsee-Kanal ausgebaut wird.

Widerstand gegen Bauschuttdeponie in Eckernförde wächst rasant!
Im Norden Schleswig-Holsteins sorgt ein geplanter Bau von Bauschuttdeponien für ordentlich Aufregung. In Eckernförde und den umliegenden Gemeinden regt sich zunehmend Widerstand gegen die Pläne, die von der Glindemann-Gruppe aus Grevenkrug vorangetrieben werden. So kritisiert auch Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) den Standort für die Deponie, der sich in einer Kiesgrube befindet und als „alles andere als optimal“ bezeichnet wird. Die Bedenken der Anwohner sind groß und nicht unbegründet.
In den letzten Wochen sind in Kosel und Gammelby zahlreiche Holzkreuze aufgetaucht, die die Botschaft „Deponie stoppen“ verbreiten. Diese sichtbaren Zeichen des Protests zeigen, dass vielen Anwohnern der Schutz des Grundwassers sowie die Auswirkungen auf die Natur und die Landschaft am Herzen liegen. Die geplante Deponie würde zwischen sensiblen Natur- und Landschaftsschutzgebieten direkt in der Nähe des Bültsees liegen, einem Gewässer, das seltene Pflanzenarten beherbergt und Teil einer Seenkette ist.
Deponie gefordert, doch die Bedenken wachsen
Die Notwendigkeit einer neuen Deponie ist durchaus gegeben, da die Kapazitäten für Bauschutt in Schleswig-Holstein bis 2028 erschöpft sind. Als Anreiz für die Betreiber hat die Umweltministerin eine Nachfrage nach zusätzlichen Deponien in Aussicht gestellt. Allerdings ist es nicht einfach, einen geeigneten Standort zu finden, insbesondere bei den Sorgen der Bevölkerung. Gegner der Deponie befürchten nicht nur die Gefahren für das Grundwasser, sondern auch direkt negative Auswirkungen auf den Tourismus, Lärm und Schmutz durch Lkw-Transporte. Laut Tagesschau haben sich bereits mehr als 3.000 Menschen an den Petitionsausschuss des Landtages gewandt, um ihren Unmut über die Pläne zum Ausdruck zu bringen.
Die Betreiber betonen hingegen, dass in Schleswig-Holstein bisher kein verunreinigtes Wasser ins Grundwasser gesickert sei. Dennoch hängt die endgültige Entscheidung über den Bau der Deponie von den Ergebnissen einer noch ausstehenden „Deponiebedarfsstudie“ ab, deren Ergebnisse im Frühjahr 2024 erwartet werden. An dieser Stelle bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Bedenken der Bürger in die Entscheidungsfindung einfließen werden.
Bauhervorhaben und Infrastrukturänderungen
Ein weiteres für die Stadt wichtiges Projekt ist der geplante Neubau des Rewe Supermarkts am Kakabellenweg. Der Supermarkt wird im Januar 2026 schließen, um Platz für ein erweitertes Gastronomieangebot und zusätzliche Parkplätze zu schaffen. Der Bau wurde bereits vor drei Jahren ins Auge gefasst, damals aber auf Eis gelegt. Die Wiedereröffnung ist für Ende 2026 geplant, wobei der Pflanzenverkauf Peikert nicht zurückkehren wird.
In einem separaten Vorhaben hat die Gemeinde Melsdorf ebenfalls eine neue Sporthalle fertiggestellt. Diese wird bereits seit einem Jahr von Schule und Sportverein genutzt. Die Finanzierung des Baus erforderte einen Kredit über 2,5 Millionen Euro, den die Gemeinde in den kommenden 30 Jahren abzahlen muss. Hier muss die Gemeinde jährlich fast 180.000 Euro für den Kredit aufbringen, was die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde belasten könnte.
Insgesamt werfen die zahlreichen Entwicklungen in und um Eckernförde Fragen auf und zeigen, dass die Bürger aktiv in die Gestaltung ihrer Umgebung eingebunden sind. Es bleibt spannend, welche Lösungen gefunden werden, um sowohl die notwendigen Infrastrukturprojekte als auch die Bedenken der Anwohner in Einklang zu bringen.