Drohnen über Schleswig-Holstein: Staatsanwaltschaft ermittelt!
Nach Drohnensichtungen über kritische Infrastruktur ermittelt die Staatsanwaltschaft Flensburg. Sicherheitsexperten warnen vor hybrider Kriegsführung.

Drohnen über Schleswig-Holstein: Staatsanwaltschaft ermittelt!
In den letzten Wochen sorgten Meldungen über Drohnensichtungen in Schleswig-Holstein für erheblichen Wirbel. Am 1. Oktober 2025, einem Tag, an dem das Thema im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags behandelt wurde, stellte sich die Lage als komplex heraus. Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet, unter dem Verdacht einer sicherheitsgefährdenden Handlung. Wie ndr.de berichtet, warnte die leitende Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp eindringlich vor möglichen Gefährdungen für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, während Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) betonte, dass derzeit keine konkrete Gefährdungslage bestehe.
Die Diskussion über Drohnenflüge, die über kritische Infrastrukturen wie das Universitätsklinikum Kiel, die U-Bootwerft von ThyssenKrupp Marine Systems und andere sensible Standorte stattgefunden haben, wirft viele Fragen auf. Die Ministerin bestätigte, dass es in den vergangenen Monaten immer wieder Sichtungen gab, einige davon jedoch als unkritisch eingestuft wurden. Der Verdacht, dass Drohnen gezielt zur Vermessung von Objekten eingesetzt wurden, sorgt jedoch für stirnrunzelnde Gesichter. Ein weiterer brisante Aspekt: Experten vermuten, dass einige der Drohnen von Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet sein könnten. sueddeutsche.de beleuchtet, dass die Sicherheitsbehörden in Schleswig-Holstein keinen signifikanten Spionagewert hinter den Sichtungen vermuten, was die Spekulationen um mögliche Hintermänner angeht.
Politische Reaktionen und Maßnahmen
Die jüngsten Vorfälle haben nicht nur die politischen Entscheidungsträger in Schleswig-Holstein alarmiert, sondern auch eine bundesweite Debatte ausgelöst. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte an, mehr in die innere Sicherheit zu investieren, wobei die Bedrohung durch hybride Angriffe Russlands als „allgegenwärtig“ eingestuft wird. In einem zeit.de Artikel wird das geplante neue Luftsicherheitsgesetz angesprochen, das darauf abzielt, die Bekämpfung von Drohnen zu erleichtern. Ein Wettrüsten zwischen Drohnenbedrohungen und deren Abwehr wird unwiderruflich für die kommenden Jahre prognostiziert.
Sütterlin-Waack appelliert für eine umfassende Zusammenarbeit mit verschiedenen Bundesbehörden, darunter die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt. Die Landespolizei entwickelt unterdessen ein Drohnenkonzept, das auf Detektion, Verifikation und Intervention abzielt. Die Abgeordneten im Landtag äußerten Besorgnis über Sichtungen von sogenannten Flugverbünden und die möglichen Identifikationen von Personen.
Auswirkungen und Ausblick
Die Sicherheitslage in Schleswig-Holstein bleibt angespannt. Die Ministerin fordert mehr Kompetenzen für die Bundeswehr, um möglichen hybriden Bedrohungen gerecht zu werden. Während manche Sichtungen als unkritisch erachtet werden, sind die Bedenken der Bevölkerung nicht unbegründet. Die Vorfälle stellen die Frage, wie Deutschland effektiv auf solche Bedrohungen reagieren kann. Bundesinnenminister Dobrindt stellte zudem klar, dass nicht jede Drohne, auch solche, die von fremden Mächten gesteuert werden, automatisch eine Bedrohung darstellt. Doch die Angst bleibt, vor allem vor den möglichen Motiven hinter diesen Flügen: Test der Reaktionsfähigkeit und Verunsicherung der Bevölkerung.
Die Dänen haben indes ebenfalls reagiert und gemeint, dass ein hybrider Angriff von einem professionellen Akteur nicht ausgeschlossen werden kann. Sicherheitsbehörden arbeiten händeringend an einem besseren Frühwarnsystem, während die Diskussion über die Rolle Russlands als mutmaßlicher Akteur unvermindert weitergeht. Die Meldungen über Drohnensichtungen könnten somit möglicherweise erst der Anfang einer neuen Realität des Sicherheitsmanagements in Europa sein.