Hoodläufer:innen in Henstedt-Ulzburg: Ein wichtiges Integrationsprojekt endet

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Das Integrationsprojekt "Hoodläufer:innen" in Henstedt-Ulzburg schließt am 31. Dezember 2025, wichtig für junge Geflüchtete.

Das Integrationsprojekt "Hoodläufer:innen" in Henstedt-Ulzburg schließt am 31. Dezember 2025, wichtig für junge Geflüchtete.
Das Integrationsprojekt "Hoodläufer:innen" in Henstedt-Ulzburg schließt am 31. Dezember 2025, wichtig für junge Geflüchtete.

Hoodläufer:innen in Henstedt-Ulzburg: Ein wichtiges Integrationsprojekt endet

In Henstedt-Ulzburg neigt sich ein bemerkenswertes Integrationsprojekt dem Ende zu: Die „Hoodläufer:innen“, die seit 2022 jungen Geflüchteten unter die Arme griffen, um ihnen die Eingewöhnung in ihrer neuen Umgebung zu erleichtern, schließen am 31. Dezember 2025 ihre Türen. Dieses Projekt, das bis zuletzt durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert wurde, wurde 2025 durch die RWE Foundation unterstützt. Man muss sich nur vorstellen, was das für die Jugendlichen bedeutete: neue Freundschaften, ein erster Anschluss in der neuen Heimat und eine gehörige Portion Unterstützung auf ihrem Weg.

Die Hoodläufer:innen, umgangssprachlich auch „Hoodies“ genannt – was sich von „Neighbourhood“ ableitet – begleiteten die geflüchteten Jugendlichen im Alltag und halfen ihnen, ihren neuen Sozial- und Kulturraum kennenzulernen. Diese jungen Helfer waren nicht nur eine Brücke zwischen Kulturen, sondern auch ein Zeichen für die Willkommenskultur in der Stadt. Der Integrationsbeauftragte von Henstedt-Ulzburg stellte klar, dass diese Initiative einen unverzichtbaren Teil der Gemeinde darstellt. Die erfolgreiche Umsetzung basierte auf einem durchdachten Konzept, das die Hoodies durch einen 2- bis 3-tägigen Workshop auf ihre Tätigkeiten vorbereitete.

Was die Hoodläufer:innen leisten

Die Hoodies, viele davon mit Migrationshintergrund, erfahren in ihren Workshops eine Stärkung der interkulturellen Kompetenzen und legen einen Leitfaden fest, der kultursensible Regelungen umfasst. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Während ihrer aktiven Zeit erhalten sie Supervision durch pädagogische Fachkräfte. Pro Woche treffen sich die Hoodläufer:innen ein- bis zweimal mit den neu angekommenen Jugendlichen, um ihnen durch den Lebensraum zu helfen – ein im wahrsten Sinne des Wortes unterstützender Spaziergang durch die Herausforderungen des Neuanfangs.

Doch trotz des Erfolgs des Projekts bleibt die Bedrohung einer finanziellen Lücke: Der Integrationsbeauftragte bedauert, dass es trotz der Fülle an Fördermitteln, die über verschiedene Programme bereitgestellt werden – darunter der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU sowie andere Initiativen – keine Anschlussfinanzierung für die Hoodläufer:innen gebe. Hier müssen sich die Kommunen auf neue Wege machen, um derartige Projekte aufrechterhalten zu können.

Fördermöglichkeiten im Blick

Die deutschen Förderlandschaft für Integrationsprojekte ist vielfältig. Von der Bundesagentur für Arbeit, die Sprachkurse für Flüchtlinge bereitstellt, bis zum Bundesprogramm „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, das zivilgesellschaftliche Aktivitäten ins Leben ruft – die Möglichkeiten sind da, um das Gemeinschaftsleben zu stärken. Projekte wie die Hoodläufer:innen könnten von diesen Programmen profitieren, die darauf abzielen, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und Ausgrenzung zu bekämpfen. Zielgruppen sind hier insbesondere jüngere Migranten, sodass hier auch eine Verbindung zur Arbeit der Hoodies besteht.

Leider werden zudem die Herausforderungen nicht weniger: Es gibt immer neue Bedarfe, die durch flüchtlingspolitische Entwicklungen entstehen. Die Integration von geflüchteten Menschen erfordert einen kontinuierlichen Einsatz und ausreichende finanzielle Mittel. Hier sind sowohl öffentliche als auch private Akteure gefordert, um ein konstruktives Miteinander zu fördern und Projekte wie die Hoodläufer:innen auf lange Sicht zu unterstützen.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Ende des Hoodläufer:innen-Projektes nicht nur einen Verlust darstellt, sondern auch eine Chance, über neue Integrationskonzepte nachzudenken und Mittel zu mobilisieren. So kann das, was in Henstedt-Ulzburg begann, vielleicht in anderer Form weiterleben – denn eine starke Gemeinschaft kennt keine Grenzen.

Für mehr Informationen über die Hoodläufer:innen und ihr Engagement besuchen Sie bitte die Seiten von NDR, Invia Hamburg und Bundeszentrale für politische Bildung.