Wildgänse überfluten Strände: Bürger in Bosau handeln gegen Kot-Alarm!

Wildgänse sorgen 2025 für Verschmutzungen an Stränden in Schleswig-Holstein. Bürger und Behörden suchen nach Lösungen.

Wildgänse sorgen 2025 für Verschmutzungen an Stränden in Schleswig-Holstein. Bürger und Behörden suchen nach Lösungen.
Wildgänse sorgen 2025 für Verschmutzungen an Stränden in Schleswig-Holstein. Bürger und Behörden suchen nach Lösungen.

Wildgänse überfluten Strände: Bürger in Bosau handeln gegen Kot-Alarm!

Der Sommer hat die schönen Strände und Badeseen in Schleswig-Holstein erreicht, doch mit ihm auch ein unliebsames Problem: Wildgänse. Insbesondere am Großen Plöner See und am Vierer See sorgt die Hinterlassenschaft dieser Zugvögel für Aufregung. Dies berichtet NDR, denn in Bosau, einem idyllischen Ort im Kreis Ostholstein, tummeln sich zwischen 300 und 500 Wildgänse am Strand.

Um dem Gänsekot Herr zu werden, organisierten Einheimische am 28. Juni eine Strandreinigung. Bürgermeister Jens Arendt (CDU) ist besorgt über die steigende Anzahl an Wildgänsen und plant, diese mit einer Laserpistole zu vertreiben. Sein neuester Mitarbeiter, Holger Schwien, soll die Tiere mit einem Laserpointer scheuchen – eine innovative, jedoch umstrittene Maßnahme.

Konflikte mit Wildgänsen

In Barmstedt, Kreis Pinneberg, wurden bereits vielfältige Vergrämungsmaßnahmen getestet, darunter Bejagung und Geräuschquellen. Sogar der Einsatz eines ferngesteuerten Rennbootes führte zu rechtlichen Schwierigkeiten. Der Grund für diese Maßnahmen liegt auf der Hand: Wildgänse verschmutzen nicht nur Strände, sondern auch Parkanlagen in Kiel, wo sie Wege und Wasseranlagen verunreinigen.

Für die Landwirte wird die Lage zunehmend kritisch. Über 100 Betriebe in Schleswig-Holstein haben bereits Entschädigungsansprüche wegen Gänsefraß-Schäden geltend gemacht. Während einige Bauern auf eine Ausweitung der Jagdzeiten drängen, raten Naturschutzverbände wie der NABU dazu, sich mit den Wildgänsen zu arrangieren. Sie empfehlen, die Tiere nicht zu füttern, um die Effekte der Gänse auf die Landwirtschaft zu minimieren. Schließlich sind Gänse anpassungsfähige Tiere, die oft fruchtbare Wiesen und Getreidefelder den naturnahen Lebensräumen vorziehen.

Die Rolle der Gänse in der Natur

Wildgänse ziehen durch ganz Europa und verbringen die Winter in großen Gemeinschaften, häufig in Norddeutschland. Ihre Vorliebe für nahrhafte Flächen sorgt für Konflikte, besonders wenn sie frisch eingesäte Felder heimsuchen. Doch wie NABU feststellt, können Schäden durch ausreichende Ruheräume für die Gänse begrenzt werden. Es ist ein Balanceakt zwischen der Notwendigkeit, den Wildtieren ihren Lebensraum zu gewähren und gleichzeitig die Interessen der Landwirtschaft zu schützen.

Ein bewusster Umgang mit den Wildgänsen könnte auch die Störungen minimieren, die viele Gänse aufgrund von menschlichen Aktivitäten erfahren. Forschung zeigt, dass Ruhephasen für die Tiere wichtig sind, um ihren Energiehaushalt zu optimieren und ihre Überlebenschancen zu erhöhen.

Auf gute Nachbarschaft zwischen Mensch und Tier

Die Konflikte, die durch die Rückkehr der Wildgänse entstehen, sind Teil eines größeren Themas: der Beziehung zwischen Mensch und Wildtier. Die Rückkehr großer Arten, wie etwa der Wildgans, führt oft zu Spannungen und Missverständnissen innerhalb der Bevölkerung. Viele Interessengruppen – von Naturschutzorganisationen über Landwirte bis hin zu Jagdverbänden – sehen sich unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber. Wie der WWF berichtet, sind langfristige Managementpläne nötig, die sowohl den Menschen als auch den Tieren gerecht werden.

Zusammengefasst zeigt sich also: Die Wildgans ist ein faszinierendes, aber auch konfliktbeladenes Wesen. Ein respektvoller und realistischer Umgang mit diesen Tieren könnte helfen, ein harmonisches Miteinander zu fördern und letztendlich für alle Beteiligten eine Lösung zu finden.