Schutz für Senioren: Neues Frühwarnsystem gegen Sturzgefahr in Oldenburg!

Schutz für Senioren: Neues Frühwarnsystem gegen Sturzgefahr in Oldenburg!
Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg haben ein innovatives Frühwarnsystem für die Erkennung von erhöhtem Sturzrisiko älterer Menschen entwickelt. Das Projekt wird mit 452.000 Euro vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium sowie der VolkswagenStiftung gefördert. Ziel ist es, das Sturzrisiko mit Hilfe moderner Technologie zu reduzieren. Jährlich stürzt rund ein Drittel der Menschen über 65 Jahre, was sie besonders verletzlich macht. Diese Stürze sind nicht nur häufig, sondern können auch schwerwiegende Folgen haben, darunter Frakturen, chronische Schmerzen und langfristige Funktionseinschränkungen. Laut PMC steigt die Zahl der Sturzereignisse in den kommenden Jahren rasant an, was dramatische Auswirkungen auf die Gesundheitskosten haben wird.
Das Konzept des neuen Frühwarnsystems sieht vor, dass es auf herkömmlichen Aktivitätstrackern oder Smartwatches installiert wird. Ein zentraler Aspekt der Forschung ist das Verständnis, wie sich das Gleichgewicht eines Menschen nach intensiver körperlicher Aktivität verändert. Die Forschenden messen unter anderem die „erste ventilatorische Schwelle“ – den Punkt, an dem die Atemfrequenz ansteigt und der Kohlenstoffdioxid-Anteil in der ausgeatmeten Luft zunimmt. Auch fitte Senioren können in diesem Moment Anzeichen eines schwächeren Gleichgewichts oder eines veränderten Gangbilds zeigen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und KI-Technologie
Das Oldenburger Team arbeitet eng mit Departements für Assistenzsysteme, Medizintechnik und AI4Health zusammen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise soll es ermöglichen, KI-gestützte Methoden zur Analyse von Smartwatch-Daten zu nutzen. Dies würde die Erkennung von kritischen Belastungen und damit das Sturzrisiko effektiv unterstützen. Man hofft, dass ein solches Warnsystem nicht nur älteren Menschen, sondern auch Sportlerinnen und Sportlern zugutekommen kann, indem es ihnen hilft, ihre Trainingsintensität an ihre Leistungsfähigkeit anzupassen.
Die Bedeutung solcher Technologien zeigt sich umso mehr, wenn man die Risikofaktoren für Stürze betrachtet. Stürze setzen sich aus einer Vielzahl von intrinsischen, extrinsischen und verhaltensbasierten Faktoren zusammen. Beispielsweise könnten schlechte Beleuchtung oder riskante Tätigkeiten in der Freizeit entscheidend sein. Präventionsmaßnahmen, die auf Verhaltenstrainings abzielen, zeigen oft geringe Adhärenz bei den Patienten, weshalb ergonomische Wohnraumanalysen als praktische Lösung zur Sturzprävention an Bedeutung gewinnen. Laut PMC könnten solche Analysen die Sicherheit im häuslichen Umfeld erheblich erhöhen und das Sturzrisiko effektiv verringern.
Angesichts der alarmierenden Prognosen bezüglich der Zunahme von Stürzen und ihrer Folgen, ist die Forschung in Oldenburg ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Prävention. Die Kombination aus moderner Technologie und interdisziplinärer Zusammenarbeit bietet vielversprechende Ansätze, um die Lebensqualität älterer Menschen nachhaltig zu verbessern.