Euro purzelt vor November: Zinspolitik der EZB in der Kritik!
Der Euro zeigt 2025 eine Aufwertung gegenüber dem Dollar. Wie beeinflussen Zentralbankpolitik und geopolitische Risiken die Währungsstabilität?

Euro purzelt vor November: Zinspolitik der EZB in der Kritik!
In den letzten Monaten hat der Euro eine bemerkenswerte Aufwertung gegenüber dem US-Dollar erlebt. Bis Ende des dritten Quartals 2025 liegt die Wertsteigerung bei beeindruckenden 11,9 %. Dieser Aufwärtstrend ist vor allem durch dollar-spezifische Gegenwinde bedingt, wie Morningstar berichtet. Damit bewegt sich der Euro auf einem interessanten Kurs, auch wenn er mit strukturellen Herausforderungen in der Eurozone konfrontiert ist.
Dennoch bleibt der Euro international von Bedeutung: Sein Anteil an den globalen Portfolioentscheidungen nimmt zu, was darauf hinweist, dass sich Anleger verstärkt für die europäische Währung interessieren. Bewertungskennzahlen zeigen, dass der Euro gegenüber dem Dollar sogar moderat unterbewertet ist. Jedoch fehlt es dem Euro an einer klaren Strategie, um sein Potenzial maximal auszuschöpfen.
Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten
Im Licht der aktuellen Ereignisse ist der Fokus in den kommenden Wochen besonders auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gerichtet. Die EZB wird voraussichtlich am Donnerstag über mögliche Zinssenkungen entscheiden, wobei einige Analysten sogar eine Reduktion um einen halben Punkt erwarten. Laut einer Prognose von Morgan Stanley könnte der Euro in den nächsten Monaten in Richtung Parität mit dem Dollar fallen und bis Ende des Jahres auf 1,02 Dollar sinken, was einer Abwertung von etwa 7 % entspricht. Diese Einschätzung beeinflusst das Vertrauen in die Währung und wird von der gleichen Quelle als bedenklich für die Eurozone kategorisiert, da politische Unsicherheiten insbesondere in Deutschland zunehmen.
Die Märkte zeigen zwar eine gewisse Skepsis, mit zinsbullischen Engagements, die aktuell weniger gefragt sind, dennoch ist die Geldpolitik in der Eurozone eine entscheidende Triebfeder für die zukünftige Entwicklung des Euros. Laut Finanzmarktwelt erwarten die Geldmärkte eine Lockerung der Geldpolitik um ca. 60 Basispunkte in diesem Jahr, während in den USA 110 Basispunkte erwartet werden.
Langfristige Perspektiven für den Euro
In Anbetracht der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen steht der Euro vor einer Reihe von Faktoren, die seine Stabilität und Glaubwürdigkeit beeinflussen. Eine stabile und glaubwürdige Zentralbank, wie die EZB, hat derzeit die Inflationserwartungen unter Kontrolle, was dem Euro hilft, weiterhin im Kurs zu steigen. Dennoch sind geopolitische Risiken, insbesondere durch die Abhängigkeit von Energiequellen und Handelsbeziehungen, nicht zu vernachlässigen. Diesem Aspekt widmet Morningstar besondere Beachtung, da eine Reform der institutionellen Strukturen der EU notwendig ist, um die Herausforderungen effektiv zu bewältigen.
Während der Euro nicht die Absicht hat, den Dollar als führende Währung abzulösen, bleibt seine Stabilität entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone und für die Weltwirtschaft insgesamt. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Entwicklungen bei der EZB und die internationale Marktlage auf den Euro auswirken werden, während wir dem Jahresende entgegen gehen.