Mindestlohn-Revolution: Kommission entscheidet bald über 15 Euro!

Mindestlohn-Revolution: Kommission entscheidet bald über 15 Euro!
Deutschland - In Deutschland steuert die Diskussion um den Mindestlohn auf einen spannenden Höhepunkt zu. Die Verhandlungen der Mindestlohnkommission befinden sich in der finalen Phase und sollen bis zum 30. Juni ein Ergebnis liefern, das für die kommenden zwei Jahre von entscheidender Bedeutung sein wird. Der aktuelle Mindestlohn liegt bei 12,82 Euro pro Stunde, eingeführt wurde er 2015 und gilt für nahezu alle Arbeitnehmer*innen in Deutschland, mit wenigen Ausnahmen. Was wird also aus den geforderten 15 Euro, die derzeit hoch im Kurs stehen?
Einige Akteure, wie der Sozialverband Deutschland, fordern gar einen Mindestlohn von 15,12 Euro. Die SPD hingegen hat als Ziel ausgegeben, dass der Mindestlohn bis 2026 mindestens 15 Euro betragen soll, orientiert an den Vorgaben der EU, die festlegt, dass der Mindestlohn 60 % des mittleren Einkommens umfassen sollte. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung, denn Deutschland hat den internationalen Referenzwert in der Vergangenheit oft unterschritten, was die Gerüchte über eine Anhebung noch anheizt.
Politische Spannungen und Widerstand
Während es von gewerkschaftlicher Seite, insbesondere vom DGB, die Forderung nach 15,27 Euro für 2026 gibt, warnen Arbeitgeber vehement vor den wirtschaftlichen Folgen einer Erhöhung auf 15 Euro. Auch im politischen Raum wird es turbulent, denn mögliche Spannungen innerhalb der Koalition werden erwartet, je nach Ausgang der Kommission. Die Unionsparteien lehnen einen politischen Mindestlohn ab und könnten so den Verhandlungen noch einen zusätzlichen Twist geben.
Christiane Schönefeld, die Vorsitzende der Mindestlohnkommission, hat sich zum aktuellen Stand der Verhandlungen noch nicht geäußert. Eine einvernehmliche Entscheidung der Kommission wäre wünschenswert, um eine erneute Intervention der Vorsitzenden und dadurch möglicherweise Konflikte zu vermeiden. Die letzten Entscheidungen waren alles andere als einvernehmlich.
Die Rolle der Mindestlohnkommission
Die Mindestlohnkommission hat nicht nur die Aufgabe, die Höhe des Mindestlohns zu evaluieren, sondern auch die Auswirkungen auf den Arbeitnehmer*innen-Schutz, die Wettbewerbsbedingungen sowie die Beschäftigung in bestimmten Branchen und Regionen. Diese Kommission, die alle zwei Jahre tagt, berichtet der Bundesregierung über ihre Ergebnisse. Die Höhe des Mindestlohns soll an der Tarifentwicklung ausgerichtet werden, was bedeutet, dass eine Anhebung in den nächsten Jahren durchaus wahrscheinlich ist.
Für eine Erhöhung auf rund 15 Euro sprechen auch die jüngsten Studien und Berechnungen. Eine Analyse von WSI und IMK führt für 2026 einen Mindestlohn zwischen 14,88 und 15,02 Euro und für 2027 sogar bis zu 15,48 Euro an. Der Kaitz-Index, der das Verhältnis des Mindestlohns zum Medianlohn der Vollzeitbeschäftigten misst, ist ebenfalls eine wichtige Kennzahl in der Debatte. Aktuell hat sich dieser seit der letzten Anhebung im Jahr 2023 auf 51,7 % erhöht.
Mit dem Mindestlohn als fest etabliertem Regelungsinstrument bleibt abzuwarten, ob die Kommission der Forderung nach einem zeitgemäßen Mindestlohn entsprechen kann – und ob dies ohne politische Komplikationen vonstattengehen wird. Klar ist, dass die nächsten Tage entscheidend sein werden, um das Schicksal von vielen Beschäftigten in Deutschland zu beeinflussen.
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