Forscher aus Bremerhaven: Ein Jahr im eisigen Reich der Pinguine!

Forscher aus Bremerhaven: Ein Jahr im eisigen Reich der Pinguine!

Michael Trautmann, ein Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), erfüllte sich mit seiner Antarktis-Expedition einen Lebenstraum. Der 31-Jährige, der Elektrotechnik in Wilhelmshaven studiert hat, lebte und arbeitete über ein Jahr in der Antarktis. Seine Expedition erstreckte sich von Dezember 2021 bis Februar 2023. Während dieser Zeit war er zunächst auf der Forschungsstation „Neumayer III“ und anschließend an der Kohnen-Station tätig.

Die Kohnen-Station, die auf einem Eisplateau in fast 3.000 Metern Höhe liegt, dient als logistische Basis für wissenschaftliche Arbeiten und ist auch ein Treibstofflager für Flugzeugexpeditionen. Eiskernbohrungen, die von der Kohnen-Station aus durchgeführt werden, liefern Wissenschaftlern wertvolle Einblicke in vergangene Klimaverhältnisse, indem sie die in den Eiskernen eingeschlossene Luft analysieren. Diese Station wurde 2001 errichtet und liegt etwa 750 Kilometer von der Neumayer-Station III entfernt.

Erlebnisse und Dokumentation

In der Antarktis sind die Temperaturen häufig extrem und können bis zu -40 Grad Celsius erreichen. Trautmann nutzte seine Zeit auf der Kohnen-Station, um seine Erfahrungen durch Fotografie festzuhalten, ein bereits bestehendes Hobby von ihm. Er dokumentierte nicht nur das Leben und die Arbeit der Forscher, sondern auch deren Freizeit. Besonders bemerkenswert war seine Beobachtung der Kaiserpinguine und deren Aufzuchtverhalten der Küken.

Zusätzlich zu seinen fotografischen Arbeiten hat Trautmann begonnen, über seine Erlebnisse Vorträge zu halten und einen Kalender mit seinen besten Fotos herausgebracht. Die Kohnen-Station bietet Platz für bis zu 20 Forscher gleichzeitig, wobei die Besatzung je nach Forschungsprojekten wechselt. Die Versorgung der Station erfolgt durch Kettenfahrzeuge von der Neumayer-Station III, die als Traverse bezeichnet werden und etwa zehn Tage für den Transport benötigen.

Wissenschaftler können nur während des antarktischen Sommers, von November bis Anfang Februar, an der Kohnen-Station arbeiten, da die Bedingungen im restlichen Jahr zu extrem sind. Auf einer Plattform über dem Eis leben und arbeiten die Forscher in elf Containern, die zuvor an anderen Forschungseinrichtungen wie der Filchner-Station im Einsatz waren. In diesen Containern finden sich Wohnräume, Küche, Messe und eine Funkstation sowie Einrichtungen zur Trinkwassergewinnung.

Details
OrtKohnen-Station, Antarktis
Quellen