Musikschulen als Pfeiler der Demokratie: Forderungen aus Dresden

Musikschulen als Pfeiler der Demokratie: Forderungen aus Dresden

Musikschulen als demokratische Bildungsorte, Verband deutscher Musikschulen e.V., Story

Die Bedeutung von Musikschulen in Deutschland geht über die bloße Vermittlung musikalischer Fertigkeiten hinaus. Diese Institutionen fungieren als zentrale Akteure in der Demokratiebildung und tragen zur kulturellen Teilhabe bei. Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) hat dies in seiner Dresdner Erklärung, die bei der Bundesversammlung am 8. Mai 2025 verabschiedet wurde, hervorgehoben. Der VdM fordert eine klare ordnungspolitische und finanzpolitische Unterstützung auf allen staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen, um den Zugang zu hochwertiger musikalischer Bildung für alle Menschen sicherzustellen.

Im Rahmen dieser Diskussion äußerte Friedrich-Koh Dolge, der Bundesvorsitzende des VdM, die Notwendigkeit einer Drittelfinanzierung: Eltern, Kommunen und Länder sollten gleichwertig zur Finanzierung der Musikschulen beitragen. Diese Finanzierung ist nicht als freiwillige Unterstützung, sondern als essenzielle Verpflichtung zur Gewährleistung von Chancengleichheit zu verstehen. Dolge betonte die Relevanz von Musik als Bestandteil der Bildung, der Persönlichkeitsentwicklung und als kulturelles Rückgrat in vielen Regionen Deutschlands.

Annekatrin Klepsch, die Kulturbürgermeisterin von Dresden, unterstrich die Rolle von Musikschulen als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge. Sie betonte, dass diese Institutionen nicht nur Orte der außerschulischen Bildung sind, sondern auch der sozialen Interaktion und kulturellen Teilhabe. Der politische Rückhalt für Musikschulen ist entscheidend, um deren Stellung als wichtige Säule der kulturellen Infrastruktur in den Kommunen zu sichern. Klepsch wies auch auf die Bedeutung der Musikschulen im Kontext von Vielfalt und internationaler Zusammenarbeit hin.

Ein weiteres zentrales Thema der Bundesversammlung war der Wandel von Honorarverträgen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge, angestoßen durch das Herrenberg-Urteil des Bundessozialgerichts. Dolge hob hervor, dass diese Umwandlung entscheidend ist, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Allerdings stellt diese Herausforderung auch eine finanzielle Belastung für die Träger der Musikschulen dar.

Die Entwicklungen in Dresden, wo Honorarlehrkräfte in Festanstellungen umgewandelt wurden, zeigen einen positiven Schritt in diese Richtung. Dies wurde durch einen Konsens im Stadtrat ermöglicht und fand großen Beifall während der Veranstaltung des VdM. Die Umsetzung solcher Maßnahmen ist ein Zeichen für die Wertschätzung der Lehrkräfte und der Arbeit in den Musikschulen, was letztendlich zur Stärkung der musikalischen Bildung in Deutschland beitragen kann.