80 Jahre nach der Befreiung: Gedenkfeier in Flossenbürg begeistert 800 Gäste

80 Jahre nach der Befreiung: Gedenkfeier in Flossenbürg begeistert 800 Gäste
Vom 23. bis 27. April 2025 fand in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eine Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers statt. Diese bedeutende Veranstaltung richtete sich sowohl an Überlebende und Angehörige ehemaliger Häftlinge als auch an die interessierte Öffentlichkeit. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Gedenkakt, der am 27. April stattfand, bei dem etwa 800 Gäste, darunter politische Vertreter, Diplomaten und Geistliche, anwesend waren. Laut uni-regensburg.de sprach der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder als Hauptredner, während weitere Redner wie Claudia Roth, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, und die Schriftstellerin Lena Gorelik auftraten.
Besonders berührend war die Teilnahme von Angehörigen der 2. und 3. Generation, die Impulse während des Gedenkakts gaben. Sechs Überlebende des KZ Flossenbürg, darunter Josef Salomonovic und Shelomo Selinger, waren ebenfalls anwesend, was der Veranstaltung eine tiefgreifende emotionale Bedeutung verlieh. Das Kammerorchester der Universität Regensburg, unter der Leitung von Arn Goerke, umrahmte den Gedenkakt musikalisch.
Kulturelle und historische Verantwortung
Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, betonte in seiner Rede die Verantwortung der Universitäten für historische und gegenwärtige Wahrheiten. Im Rahmen dieser Gedenkfeier wurde auch eine institutionelle Partnerschaft zwischen der Universität Regensburg und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ins Leben gerufen, um die Erinnerungsarbeit weiter zu intensivieren.
Die Gedenkfeier erinnerte an die schrecklichen Vergangenheiten des Konzentrationslagers, welches am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurde. Bei dieser Befreiung fanden die Soldaten etwa 1.500 schwerkranke Häftlinge vor, während vor der Befreiung rund 15.000 Häftlinge auf Todesmärsche geschickt wurden. Die geschätzte Zahl der Toten des KZ Flossenbürg liegt bei über 30.000, was die historische Dimension und die Tragödie dieser Stätte verdeutlicht.
Kranzniederlegung und interreligiöse Zeremonie
Nach dem Festakt fand eine Kranzniederlegung sowie eine interreligiöse Beisetzung von sterblichen Überresten ehemaliger Häftlinge in der Gedenkanlage „Tal des Todes“ statt. Der feierliche Akt wurde von einem interreligiösen Segen begleitet, an dem unter anderem Anna Stolz, die Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, teilnahm. Diese Zeremonie untermalt die fortwährende Bedeutung, die der Erinnerungsarbeit zukommt.
Für die kulturelle Erinnerung sind Gedenkstätten wie die in Flossenbürg von zentraler Bedeutung. Sie stehen im Kontext der Aufarbeitung der Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes, wie auch an anderen Orten wie Auschwitz und Dachau zu sehen ist. Die Bundesregierung fördert solche Einrichtungen und Stiftungen aktiv, um das Andenken an die Opfer zu bewahren und zukünftigen Generationen die Konsequenzen dieser Gräueltaten ins Bewusstsein zu rufen, wie kulturstaatsministerin.de erläutert.