Wohnungsnot in Deutschland: Ampelkoalition verfehlt Ziele drastisch!
Wohnungsnot in Deutschland: Ampelkoalition verfehlt Ziele drastisch!
München, Deutschland - Die Wohnungsmarktlage in Deutschland ist angespannt. Die Ampelkoalition, insbesondere die SPD, hatte im Wahlkampf ein ambitioniertes Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr versprochen. Im Laufe des vergangenen Jahres 2023 musste Bauministerin Klara Geywitz (SPD) diesen Bedarf aufgrund gestiegener Flüchtlingszahlen auf bis zu 600.000 Wohnungen anheben. Dennoch blieb die Realität hinter den Erwartungen zurück: Es wurden weniger als 300.000 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt, und im Jahr 2024 sank die Zahl der Genehmigungen sogar auf lediglich 216.000. Diese Entwicklungen lassen die Dringlichkeit eines effektiven Maßnahmenpakets erkennen, um den Wohnungsbau in Deutschland zu stimulieren, wie die FAZ berichtet.
Eine Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) stellt fest, dass ein jährlicher Bedarf von rund 320.000 neuen Wohnungen bis 2030 erforderlich ist. Diese Bedürfnisse variieren jedoch regional stark, mit besonders hohen Anforderungen in Städten wie Bayern, dem Rhein-Main-Gebiet sowie in Großstädten wie Berlin und Hamburg. In den sieben größten deutschen Städten wird alleine für 60.000 neue Wohnungen Bedarf ermittelt, wobei München mit den höchsten jährlichen Neubaubedarf von 74 Wohnungen je 10.000 Einwohner, also etwa 11.900 neuen Wohnungen pro Jahr, an der Spitze steht. In Berlin sind es 61 Neubauten pro 10.000 Einwohner, was 23.800 Wohnungen entspricht.
Regional unterschiedliche Bautätigkeiten
Trotz der bemerkenswerten Nachfrage wurden 2023 in München lediglich knapp 10.000 und in Berlin weniger als 16.000 Wohnungen fertiggestellt. Laut BBSR liegen die Baufertigstellungen zwar unter dem Bedarf, die Lücke wird jedoch als nicht sehr groß eingeschätzt. Der Zensus des Statistischen Bundesamts zeigt, dass in Deutschland rund 99.000 Hektar prinzipiell bebaubar sind, was Platz für schätzungsweise 900.000 bis zwei Millionen Wohnungen bieten könnte.
In Anbetracht der vielen Faktoren, die den Wohnungsbau beeinflussen, wird auch die Thematik der Umnutzungen und Aufstockungen immer bedeutender. Geywitz hat den Umzug in weniger nachgefragte Städte gefördert, jedoch bleibt die Nachfrage nach Wohnraum in diesen Gebieten gering. Zudem stehen in Deutschland aktuell etwa zwei Millionen Wohnungen leer, die den Neubaubedarf lediglich um rund 10.000 Wohnungen pro Jahr reduzieren können. Die Entwicklungen im Wohnungsbau sind weiterhin durch ein erhöhtes Kaufinteresse und gestiegene Baukosten geprägt.
Herausforderungen durch Marktveränderungen
Der Wohnungsneubau wurde insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine durch erhöhte Zinsen und Baukosten erschwert. Ein positiver Trend ist jedoch, dass die Bauzinsen seit Ende 2023 deutlich gesunken sind, was zu einer steigenden Anzahl neuer Hypotheken-Abschlüsse führt und auf eine Belebung des Wohnungsmarktes hinweist. Im vierten Quartal 2024 stiegen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden um etwa 3,1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Zudem hatte der Wohnungsbau im Jahr 2023 einen Anteil von 57 % am gesamten Bauvolumen und steht an der Spitze der Bauwirtschaft, wie die Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau bemerkt.
Insgesamt ist also festzustellen, dass die Schaffung neuen Wohnraums in Deutschland eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich bringt, die sowohl staatliches Handeln als auch private Investitionen erfordern. Vor allem Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern werden zunehmend nachgefragt, während der Wohnflächenverbrauch pro Kopf auf 55,4 Quadratmeter gestiegen ist.
Details | |
---|---|
Ort | München, Deutschland |
Quellen |