EU setzt auf Insekten: Hausgrillen in Lebensmitteln ohne Warnhinweis!
EU setzt auf Insekten: Hausgrillen in Lebensmitteln ohne Warnhinweis!
Deutschland - Die Europäische Union plant eine erhebliche Umstellung der Ernährungsgewohnheiten in ihren Mitgliedstaaten. Der Schwerpunkt liegt auf einer Reduzierung des Fleischkonsums und einem stärkeren Einsatz von Insekten in der Lebensmittelindustrie. Über diese Entwicklungen berichtet Unser Mitteleuropa. Ziel dieser Initiative ist nicht nur eine nachhaltigere Ernährung, sondern auch die Förderung internationaler Lebensmittelkonzerne auf Kosten traditioneller Landwirtschaft.
Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat kürzlich die Verwendung von Hausgrillen als Lebensmittel zugelassen. Insektenpulver, das aus diesen Grillen gewonnen wird, kann in einer Vielzahl von Produkten enthalten sein, darunter Brot, Teigwaren, Suppen und Schokolade. Sommer 2025 soll ein neues Konzept eingeführt werden, das keine spezielle Kennzeichnung der Insektenbestandteile in diesen Lebensmitteln vorsieht. Roman Haider, ein Europaabgeordneter der FPÖ, hat diese Praxis scharf kritisiert. Er fordert eine umfassendere Untersuchung der gesundheitlichen Risiken, insbesondere im Hinblick auf allergische Reaktionen auf Grillenpulver. Haider fordert zudem einen klaren Hinweis auf Lebensmitteln, die Insekten enthalten, ähnlich dem System für genmanipulierte Produkte, um Verbraucher transparent zu informieren.
Regulierung und Zulassung von Insekten als Lebensmittel
In der EU sind bislang vier Insekten als Lebensmittel zugelassen, wie von der Europäischen Delegation in Deutschland bekannt gegeben. Der erste zugelassene Vertreter war der getrocknete gelbe Mehlwurm im Mai 2021, gefolgt von der Wanderheuschrecke und der Hausgrille. Zuletzt wurde im Januar 2023 ein teilweise entfettetes Pulver aus der Hausgrille zugelassen. Diese Zulassungen erfolgen im Rahmen der EU-Regeln für neuartige Lebensmittel, die vor Mai 1997 nicht in bedeutendem Umfang konsumiert wurden. Anträge werden wissenschaftlich von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bewertet, und die EU-Staaten stimmen über die Vorschläge der Kommission ab.
Es gibt jedoch klare Vorgaben für die Kennzeichnung von Lebensmitteln, die Insekten enthalten. So müssen beispielsweise der lateinische und der deutsche Name sowie die Form (z. B. Pulver) in der Zutatenliste klar aufgeführt werden. Zudem muss ein Allergiehinweis für Verbraucher, die allergisch auf Krebstiere, Weichtiere und Hausstaubmilben reagieren, in unmittelbarer Nähe zur Zutatenliste platziert werden.
Vorteile des Insektenverzehrs
Die Vorteile des Insektenkonsums sind vielfältig und gut dokumentiert. Insekten gelten als exzellente Proteinquelle. Laut der Bundesregierung besitzen sie einen hohen Gehalt an Fett, Eiweiß, Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen. Ihr Proteingehalt weist eine Vergleichbarkeit zu Fleisch von Rind, Schwein oder Pute auf und kann im gefriergetrockneten Zustand sogar höher sein. Zudem sind Insekten wesentlich klimafreundlicher in der Produktion. Sie benötigen weniger Platz und Wasser und erzeugen geringere Treibhausgasemissionen.
Trotz dieser Vorteile sind essbare Insekten in Deutschland bei den Verbrauchern bislang nur wenig verbreitet. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen stellte 2020 lediglich 32 Insektenprodukte in Supermärkten fest, während Online der Zugang zu einer größeren Produktvielfalt besteht. Von Snacks wie frittierte Heuschrecken bis hin zu Insektenmehl und proteinreichen Riegeln sind zahlreiche Optionen erhältlich, wohingegen frischware oder lebende Speiseinsekten nicht im regulären Handel offeriert werden.
Der Trend zur Verwendung von Insekten in der Nahrung wird die Art und Weise, wie Lebensmittel künftig produziert und konsumiert werden, revolutionieren, und könnte auf lange Sicht die Agrarindustrie in Europa neu definieren.
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