KFC Uerdingen in der Krise: Fans fordern sofortige Mitgliederversammlung!

Insolvenzverwalter warnt KFC Uerdingen: Dringender Handlungsbedarf für Zukunftskonzepte und Mitgliederversammlung.
Insolvenzverwalter warnt KFC Uerdingen: Dringender Handlungsbedarf für Zukunftskonzepte und Mitgliederversammlung. (Symbolbild/NAGW)

KFC Uerdingen in der Krise: Fans fordern sofortige Mitgliederversammlung!

Uerdingen, Deutschland - Der KFC Uerdingen steht vor einer ernsten finanziellen Krise, die eine drohende Insolvenz zur Folge haben könnte. Thomas Ellrich, der Insolvenzverwalter des Vereins, hat in einem offenen Brief an 37 Fanklubs klar gemacht, dass es beim zweiten Krisentreffen am Dienstag zu keiner Einigung kam. Ellrich fordert bis Mittwoch tragfähige Zukunftskonzepte, um die Voraussetzungen für den Start in der Oberliga sicherzustellen. Momentan werden zwei Konzepte auf ihre Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit überprüft. Ein Insolvenzplan wird erarbeitet und den Gläubigern vorgelegt, da ohne eine zügige Umsetzung nur die Abwicklung des Vereins bleibt. Besonders bedenklich ist, dass das Insolvenzverfahren voraussichtlich nicht vor Beginn der neuen Spielzeit abgeschlossen sein wird.

Die Situation ist so angespannt, dass Ellrich die Dringlichkeit einer kurzfristig einzuberufenden Mitgliederversammlung betont. Diese Versammlung soll wichtige personelle Änderungen in den Gremien beschließen, was eine Zustimmung der Mitglieder benötigt. In den vergangenen Wochen haben die Fans des KFC Uerdingen eine Unterschriftensammlung ins Leben gerufen, um eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Aktivisten wie Christoph Epping, Jörg Gredig und Udo van Koll mobilisieren die Mitglieder und unterstreichen die Dramatik der Lage, die sogar eine Löschung aus dem Vereinsregister zur Folge haben könnte.

Finanzergebnisse und Emotionen

Die jüngste Mitgliederversammlung brachte aufschlussreiche, aber auch alarmierende Erträge ans Licht. Die Tagesordnung behandelte unter anderem die Fehlbeträge der vergangenen Jahre. Der Fehlbetrag für das Jahr 2022 belief sich auf rund 400.000 Euro, während das Rumpfgeschäftsjahr 2023 einen Fehlbetrag von etwa 300.000 Euro aufwies. Der Gesamtfehlbetrag für die Saison 2022/23 liegt bei 550.000 bis 600.000 Euro. Diese finanziellen Mängel führen zu emotionalen Diskussionen unter den Mitgliedern, und der frühere Vorstand Christoph Lenz berichtete von Fehlkalkulationen sowie nicht zugeordneten Rechnungen.

Die Versammlung selbst geriet zunehmend aus dem Ruder, als die Mitglieder Frustration über die bisherigen Verantwortlichen äußerten. Beleidigungen gegenüber Vorstandsmitgliedern folgten, und ein Vorschlag, die Versammlung um 23 Uhr abzubrechen, wurde schließlich durchgeführt, da keine Lösung in Sicht war. Der stellvertretende Vorsitzende Harald Grassen bestätigte, dass der Verwaltungsrat offiziell nicht mehr im Amt sei, jedoch kommissarisch tätig bleiben wird, bis ein neuer Verwaltungsrat gewählt ist.

Kontext der Insolvenzen im Fußball

Die Situation des KFC Uerdingen ist nicht einzigartig. Mehrere Traditionsvereine sehen sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Der FSV Frankfurt musste im April Insolvenz anmelden, und andere ehemalige Bundesligaklubs wie Alemannia Aachen haben finanzielle Schwierigkeiten bewältigt. Der Abstieg aus der zweiten Liga ist oft mit massiven Einbußen verbunden, was es für Vereine schwer macht, ihre finanziellen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Laut Focus sind viele Traditionsvereine von hohen Schulden betroffen, nachdem sie dem Druck des Abstiegsgeschehens nicht standhalten konnten.

Zurück beim KFC Uerdingen bleibt unklar, ob die eingereichten Finanzierungskonzepte tatsächlich Aussicht auf Erfolg haben. Während die Fans eindringlich auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung drängen, bleibt die Frist für die Einreichung tragfähiger Zukunftsideen bestehen. Die Hürden sind hoch, und die Zeit drängt – sowohl für den Verein als auch für seine leidenschaftlichen Anhänger, die um den Fortbestand ihres Clubs kämpfen.

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OrtUerdingen, Deutschland
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