Ostdeutschland forderte mehr Einfluss und Fachkräfte für die Zukunft!

Ostdeutschland forderte mehr Einfluss und Fachkräfte für die Zukunft!

Ostdeutschland, Deutschland - Die ostdeutschen Länder haben heute eine gemeinsame Erklärung an die künftige Bundesregierung veröffentlicht, in der sie umfassende Forderungen nach Chancengleichheit und Unterstützung zur Bewältigung des Fachkräftemangels stellen. Die FAZ berichtet, dass die Regierungschefinnen und -chefs von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen dabei eine „angemessene Vertretung“ der neuen Länder in der Bundesregierung einfordern und auf einen Ostbeauftragten im Kanzleramt bestehen.

Besonders betont wird die Notwendigkeit einer „hervorgehobenen Berücksichtigung“ des Ostens, um bestehende Standortnachteile auszugleichen. Im Rahmen eines geplanten 500-Milliarden-Investitionspakets fordern die Ministerpräsidenten eine bevorzugte Beteiligung der ostdeutschen Bundesländer. Auch eine spezifische Infrastrukturinitiative für Hochschulforschung und zusätzliche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel stehen im Mittelpunkt der Forderungen. Der Thüringer CDU-Regierungschef Mario Voigt bezeichnet das Positionspapier als „klares Zeichen“ an die neue Bundesregierung und fordert mutige Entscheidungen zur Stärkung Ostdeutschlands.

Fachkräftemangel und Lebensverhältnisse

Der Fachkräftemangel stellt eine große Herausforderung für die ostdeutschen Unternehmen dar. Laut einer Studie, die vom Ostbeauftragten veröffentlicht wurde, wird der Mangel an Arbeitskräften in Ostdeutschland bis 2030 voraussichtlich um 800.000 Menschen im arbeitsfähigen Alter zunehmen. 40% der ostdeutschen Unternehmen sehen diesen Mangel als existenzbedrohend an. Der Spiegel ergänzt, dass ein Drittel der Unternehmen Ausbildungsplätze anbieten, während zwei Drittel Weiterbildungen ermöglichen.

Die Unternehmen erkennen zudem, dass sie für die Zukunft bereit sein müssen, auch Menschen ohne deutschen Pass einzustellen, wobei 35% von ihnen planen, in den nächsten fünf Jahren ausländische Arbeitskräfte zu rekrutieren. Dennoch gibt es große Herausforderungen: 50% der Unternehmen berichten, dass ausländische Arbeitskräfte in anderen Regionen attraktivere Jobangebote erhalten. Eine weitere Hürde stellt die negative Bewertung der Lebensbedingungen am Standort dar, wo 41% der Unternehmensleiter glauben, dass es den Menschen in ihrer Region schlechter geht als in anderen Regionen.

Versorgung und Integration von Arbeitskräften

Die Unternehmen machen klare Forderungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen: Sie wünschen sich eine bessere Wohnraumsituation, ein größeres Angebot im öffentlichen Nahverkehr sowie verbesserte Bildungs- und Betreuungsoptionen. Nur 37% bewerten die Löhne in der Region als gut, während 40% Lohnsteigerungen als eine aktuelle Herausforderung ansehen. Diese Situation zeigt die Dringlichkeit, mit der die Ostländer auf eine bessere Integration ausländischer Arbeitskräfte hinwirken möchten.

Die Bundesregierung versucht, Barrieren abzubauen, die bei der Anwerbung und Integration ausländischer Arbeitskräfte bestehen. Dazu zählt eine fachkräftestrategische Initiative, die die positiven Erfahrungen von Unternehmen mit ausländischen Beschäftigten hervorhebt. Ziel bleibt es, eine gesellschaftliche Offenheit für Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern, um das wirtschaftliche Wachstum in Ostdeutschland zu unterstützen.

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OrtOstdeutschland, Deutschland
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