Monitoringbericht und weitere Berichte zum Wohnungswesen - Stadt Leipzig

Monitoringbericht und weitere Berichte zum Wohnungswesen - Stadt Leipzig

Baubürgermeister Thomas Dieberg sagt: „Leipzig soll auch weiterhin ein attraktiver Wohn- und Wohnort für alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten sein. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um möglichen Problemen auf dem Wohnungsmarkt – seitens der Stadt, der das Land und die Wohnungsmarktakteure, dass die Projektentwickler und Investoren die Vielzahl der bewilligten Wohnungsbauvorhaben zeitnah umsetzen – der Bedarf ist da. Die Stadt wird noch in diesem Jahr mit der Aktualisierung des wohnungspolitischen Konzepts beginnen, um das bestehende Instrumentarium zu evaluieren und zu aktualisieren . „

Überwachungsbericht

Laut Monitoringbericht erreichte die Zahl der Haushalte in Leipzig 2019 mit rund 342.900 einen neuen Höchststand (2018: rund 339.000). Der Anteil der Einpersonenhaushalte stieg leicht von 54,3 auf 54,8 Prozent. Einhergehend mit dem teilweise enormen Bevölkerungswachstum hat die Dynamik auf der Wohnungsangebotsseite in den letzten Jahren sichtbar zugenommen. Die gemeldeten Baufertigstellungen stiegen in den betrachteten Jahren überdurchschnittlich an. Die Zahl der Wohnungen im Bestand ist 2018/2019 um insgesamt rund 4.500 auf rund 341.000 Wohnungen gewachsen. Insbesondere Wohnungen für Singles sowie für große Haushalte ab vier Personen wurden nachgefragt – auch in diesen Segmenten wuchs der Bestand überdurchschnittlich.

Wachsende Zahl an Baugenehmigungen

Ein Indiz für die hohe Bautätigkeit in der Zukunft ist die wachsende Zahl erteilter Baugenehmigungen. Allein im Jahr 2019 wurden 4.328 Wohneinheiten genehmigt. Die Gesamtleerstandsquote der Stadt wird für 2019 auf 4,9 Prozent geschätzt.

Anhaltende Nachfrage

Nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Nachfrage stieg die durchschnittliche Bestandsmiete pro Quadratmeter (netto kalt) zwischen 2018 und 2019 von 5,88 auf 6,03 Euro. Die durchschnittliche Angebotsmiete lag 2018 bei 6,70 Euro und 2019 bei 7 Euro. Differenziert nach Altersklassen gibt es große Unterschiede: Wohnungen in Plattenbauweise wurden 2019 für durchschnittlich 6 Euro pro Quadratmeter angeboten, in der Gründerzeit lag die Miete bei durchschnittlich 7,11 Euro und im Neubau ab 2015 bei 10,50 Euro pro Quadratmeter .

Weitere Informationen aus dem Monitoringbericht

Neben diesen Informationen enthält der Bericht weitere Informationen zum Wohnungsbedarf bis 2040, zum Stand des sozialen Wohnungsbaus und Entwicklungen in den angrenzenden Kreisen und erstmals auch zur Metropolregion Mitteldeutschland.

Der Wohnungsmonitoringbericht wird seit 2002 jährlich vom Stadtplanungsamt erstellt und dient als Grundlage für die konzeptionelle Arbeit der Stadtverwaltung. Es basiert unter anderem auf Daten der kommunalen Bürgerbefragung, des Statistischen Landesamtes und der Leipziger Bevölkerungsstatistik.

Wohnungsmarktstudie

Darüber hinaus wird eine von der Stadt in Auftrag gegebene Wohnungsmarktstudie veröffentlicht, die die Wohnungsmarktsituation in Leipzig differenziert betrachtet und bewertet. Die identifizierten Entwicklungstrends werden daraufhin untersucht, wie sie sich auf die Bezahlbarkeit von Wohnraum auswirken. Mit der Durchführung dieser Studie wurde ein externer Experte beauftragt – das Timourou-Büro in Leipzig sowie Daten von Partnern im „Bündnis für bezahlbares Wohnen“ wurden einbezogen.

Dementsprechend wirkte sich die Wohnungsmarktdynamik innerhalb der Stadt in den einzelnen Teilmärkten sehr unterschiedlich aus. Für viele Bürger ist Wohnraum noch bezahlbar. Aufgrund steigender Mieten bei Neuvermietungen nimmt jedoch die Zahl der Haushalte mit hohen Mietpreisen zu. Die Empfehlung des Gutachters: Es braucht Neubauten auf dem Niveau der Vorjahre, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum muss weiter gefördert und deren Erhalt aktiv gesteuert werden.

Mietindex

Auch der Mietspiegel der Stadt Leipzig für 2020 und das Wohnbauförderungskonzept werden nun aktualisiert. Der Mietspiegel 2020 muss noch dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden, soll dann aber den aktuellen ab 2018 ablösen. Er zeigt die übliche Vergleichsmiete in Tabellenform, die auch online unter www . nutzerfreundlich berechnet werden kann .leipzig.de/mietspiegel. Mit dem Update ändern sich einige Merkmale wie Typ, Größe, Ausstattung, Zustand und Lage der Wohnung in der Berechnung.

Wohngeld

Das aktualisierte Wohnbauförderungskonzept setzt an der angespannten Wohnungsmarktsituation an und ermittelt den zukünftigen Wohnbedarf im bezahlbaren Segment. Daraus werden die räumlichen und inhaltlichen Prioritäten für die zukünftige Förderung festgelegt. Auf Basis der Bevölkerungsprognose und der kommunalen Bürgerbefragung ergibt sich daraus ein Jahresbedarf von rund 1.460 Einheiten im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Bis 2024 wurden auf Basis des „Richtliniengebundenen Wohnens“ Verträge über 1.650 Wohneinheiten für Geringverdiener abgeschlossen, 291 davon bereits abgeschlossen. Dafür wurden 19,6 Millionen Euro Fördermittel an Investoren und Eigentümer ausgezahlt.

Die regelmäßige Aktualisierung des Wohnungsbauförderungskonzepts ist Voraussetzung, um Förderungen des Freistaates für Miet- und nutzungsbezogene Wohnungen beantragen zu können. Weitere Informationen unter www.leipzig.de/soziale-wohnraumfoerderung.

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