Dresdner Residenzschloss: Rekonstruktion erreicht finale Phase!

Dresdner Residenzschloss: Rekonstruktion erreicht finale Phase!

Dresden, Deutschland - Die Rekonstruktion des Dresdner Residenzschlosses, eines bedeutenden Wahrzeichens der sächsischen Geschichte, steht kurz vor dem Abschluss. Nach 40 Jahren intensiver Arbeit geht das Projekt in die Endphase. Diese Fortschritte wurden von Finanzminister Christian Piwarz (CDU) kürzlich hervorgehoben und sollen bis 2027 auf die Zielgerade geführt werden. Mit der Umsetzung der letzten großen Maßnahmen wird nun im Ostflügel des Schlosses begonnen.

Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten auf die Schlosskapelle und zwei Säle des Nordflügels. Für die Wiederherstellung des 1945 zerstörten Gebäudekomplexes sind Investitionen von insgesamt rund 407 Millionen Euro geplant, die sowohl vom Bund als auch vom Freistaat Sachsen stammen. Die Schlosskapelle wird mit einem Budget von 8,4 Millionen Euro zum multifunktionalen Veranstaltungsraum umgebaut, der über 270 Plätze verfügt. Ab Oktober 2023 sollen hier musikalische Veranstaltungen stattfinden.

Fortschritte in der Gestaltung

In der Schlosskapelle wurden in der ersten Bauetappe zwischen 2010 und 2013 bereits historische Schlingrippengewölbe rekonstruiert. Derzeit laufen Arbeiten an der Wiederherstellung der Emporen nach historischem Vorbild, während moderne Beleuchtungs- und Tontechnik installiert wird. Die Übergabe der vollständig renovierten Schlosskapelle an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ist für Oktober 2025 geplant.

Parallel dazu erfolgen seit Januar 2023 umfassende Renovierungsarbeiten im Großen Ball- und Propositionssaal im Nordflügel. Diese Bereiche sollen Anfang 2026 als Ausstellungsräume für die Rüstkammer zur Verfügung stehen. Geplant ist eine Ausstellung mit dem Titel „Masken und Kronen“, welche die Festkultur des Barock am sächsischen Hof thematisieren wird. Für die Rekonstruktion beider Säle sind Investitionen von rund 21 Millionen Euro erforderlich.

Neugestaltung des Großen Schlosshofs

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Neugestaltung des Großen Schlosshofs, die nach Abschluss der Bauarbeiten im Nordflügel im Jahr 2026 beginnen wird. Der Hof wird mit historischen Sandsteinplatten ausgestattet und erhält eine unterirdische Erschließung. Die bereits fertiggestellten Altane mit biblischen Fresken und Bildhauerarbeiten zeugen von der kreativen Umsetzung und dem historischen Rückblick, der dem Schloss zu neuem Glanz verhilft.

Die Geschichte des Residenzschlosses zeigt, dass bis in die 1980er Jahre aufgrund von Geldmangel und fehlendem politischen Willen der DDR-Regierung der Erhalt und Wiederaufbau stark eingeschränkt waren. In den darauffolgenden Jahren wurde jedoch durch engagierte öffentliche Stellen sowie zahlreiche freiwillige Helfer der Grundstein für die heutigen Fortschritte gelegt. Die Umgestaltung des Schlosses als Residenz für Kunst und Wissenschaft begann in der Zeit nach der Wiedervereinigung Deutschlands, als eine international besetzte Expertenkommission 1995 den Auftrag zur Neukonzeption erhielt.

Heute beherbergt das Residenzschloss mehrere bedeutende Museen, darunter das Historische Grüne Gewölbe, das Neue Grüne Gewölbe, das Kupferstich-Kabinett, die Rüstkammer und das Münzkabinett. Auch eine umfangreiche Kunstbibliothek und verschiedene Vortrags- sowie Studiensäle sind Teil des kulturellen Angebots. Der Hausmannsturm, der in den Sommermonaten zugänglich ist, bietet einen beeindruckenden Blick über die Stadt Dresden und zieht zahlreiche Besucher an.

Insgesamt wird die umfassende Rekonstruktion des Dresdner Residenzschlosses nicht nur das historische Erbe der Stadt würdigen, sondern auch einen Beitrag zur zeitgenössischen Kultur und Kunst leisten.

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OrtDresden, Deutschland
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