Chemie-Verbandschef warnt: Süßes Gift aus Russland könnte zurückkommen!

Chemie-Verbandschef warnt: Süßes Gift aus Russland könnte zurückkommen!
Deutschland - Markus Steilemann, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) und Chef von Covestro, äußert in einem aktuellen Beitrag seine Besorgnis über die Rückkehr zu russischem Gas. Er bezeichnet dieses als „süßes Gift“ und warnt eindringlich vor einer erneuten Abhängigkeit von russischen Energiequellen. Laut Steilemann ist es entscheidend, dass die neue Bundesregierung rasche und mutige Reformen in der Energiepolitik vorantreibt, insbesondere in Bezug auf Unternehmenssteuern und Bürokratie. „Ein Tanz auf Eierschalen oder Trippelschritte“ seien dabei nicht ausreichend, so der VCI-Präsident. Die Reformen sollten idealerweise in den ersten hundert Tagen der neuen Amtszeit umgesetzt werden, heißt es in einem Bericht von t-online.de.
Die kritische Haltung Steilemanns spiegelt eine breitere Sorge innerhalb der europäischen Gemeinschaft wider, insbesondere nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022, der zu einem dramatischen Anstieg der Erdgaspreise und einer Gasmangellage in den europäischen Staaten führte. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die EU beschlossen, bis 2027 vollständig auf Energieimporte aus Russland zu verzichten. Dies wurde durch eine umfassende Strategie der Europäischen Kommission untermauert, die darauf abzielt, geopolitische Prinzipien in Infrastruktur und Marktregeln zu verankern. Der Anteil russischen Gases an den EU-Importen soll gemäß dieser Strategie bis Ende 2023 auf 13 % reduziert werden. Details zu den neuen Regelungen sind jedoch noch unklar, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die Entwicklung in der Chemieindustrie
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie hat im ersten Quartal 2025 einen Umsatz von 54,8 Milliarden Euro erzielt, was einem Anstieg von 4,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese positive Entwicklung wurde auch dadurch begünstigt, dass die Branche den Einbruch der vorhergegangenen Monate wettgemacht hat. Rund 480.000 Menschen arbeiten in diesem Sektor, für den Steilemann jedoch glaubt, dass ein Wachstumspaket von der Bundesregierung notwendig sei, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Eine potenzielle Eskalation des Zollkonflikts mit den USA könnte jedoch die Geschäftserwartungen belasten.
Die Energiepolitik der EU, die auf den Prinzipien der Dekarbonisierung, Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit basiert, hat klare Ziele, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, nationale Energie- und Klimapläne zu erstellen, die den Fortschritt in der Reduzierung des Verbrauchs von Gas aus fossilen Quellen koordinieren sollen. Im Rahmen des REPowerEU-Plans will die EU den jährlichen Gasverbrauch um mindestens 155 Milliarden Kubikmeter reduzieren. Dies ist besonders relevant in Anbetracht des notwendigen Ausstiegs aus der Abhängigkeit von russischen Energieimporten, wie im Bericht des Europäischen Parlaments angeführt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Warnung von Steilemann keineswegs isoliert ist, sondern die Sorgen vieler Branchenvertreter widerspiegelt, die diese Herausforderungen aktiv angehen müssen. Die wirtschaftlichen Perspektiven könnten, sofern die Politik entsprechend handelt, durchaus positiv gestaltet werden, wenn gleichzeitig wie die EU fordert, die Abhängigkeiten auf ein Minimum zu reduzieren.
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