Zahl der Handwerks-Auszubildenden in Aachen steigt auf Höchststand
Die aktuelle Ausbildungsstatistik im Handwerk des Kammerbezirks Aachen enthüllt erfreuliche Trends: Zum 1. August haben sich so viele junge Menschen wie seit 2013 nicht mehr für eine handwerkliche Ausbildung entschieden. „Die neuen Ausbildungsverträge sind um zehn Prozent im Vergleich zu den letzten fünf Jahren gestiegen“, gibt Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, bekannt.
Beliebte Ausbildungsberufe und Genderverteilung
Unter den Neu-Auszubildenden stehen die klimarelevanten Berufe hoch im Kurs. Besonders gefragt sind die Positionen als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Elektroinstallateure. Überraschenderweise bleibt der Kraftfahrzeugmechatroniker nach wie vor der beliebteste Handwerksberuf, der sich jedoch aufgrund des wachsenden Marktes für Elektrofahrzeuge von Grund auf verändert. Hier sind immer mehr Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik und Computertechnik erforderlich.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass trotz dieser positiven Entwicklungen das Handwerk nach wie vor von Männern dominiert wird. Lediglich 14 Prozent der neuen Azubis sind Frauen, die sich häufig für Berufe wie Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Friseurin oder Tischlerin entscheiden.
Strategien zur Anwerbung von Auszubildenden
Die starke Nachfrage nach handwerklichen Ausbildungsplätzen kann auf umfassende Werbung und Marketingstrategien zurückgeführt werden. Die Handwerkskammer Aachen hat ihre Aktivitäten in den sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie Instagram und TikTok, deutlich ausgeweitet. Gleichzeitig hat sie bei 60 Messeauftritten und gleich vielen Schulbesuchen für das Handwerk geworben.
Trotz der Herausforderung, mehr Frauen für technische Berufe zu gewinnen, bringen die kontinuierlichen Marketingmaßnahmen auch Fortschritte mit sich. „Der Tag des Handwerks, der in unserem Bildungszentrum in Simmerath stattfindet, zieht zahlreiche Besucher an. Im letzten Jahr haben 1000 Jugendliche zusammen mit ihren Eltern über 40 unterschiedliche Handwerksberufe ausprobiert“, betont Stoffels.
Blick in die Zukunft
Die Verleihung von Ausbildungsplätzen ist ein wichtiger Aspekt zur Förderung der wirtschaftlichen Stabilität in der Region Aachen sowie in den Landkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg. Diese positive Entwicklung berichtet nicht nur von den Zahlen der abgeschlossenen Verträge—die in den kommenden Wochen wohl noch steigen werden—sondern auch von den zukünftig veränderten Berufen im Kontext der aktuellen Entwicklungen in der Industrie.
Die Handwerkskammer Aachen bestätigt, dass die Ausbildung eine entscheidende Rolle im Strukturwandel der Region spielt. Der nächste große Termin steht bereits fest: der Tag des Handwerks am 21. September, der die Bürger dazu einlädt, sich über die vielfältigen Möglichkeiten in der handwerklichen Berufswelt zu informieren.
– NAG